Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 25.01.2016, 23:45   #17
oetti
Allround Dilettant
 
Benutzerbild von oetti
 
Registriert seit: 07.12.2004
Ort: Hamburch
Fahrzeug: E23 Alpina B9, E32 Alpina B11 Nr.30, E32 746 Alpina 4,6,
Standard

Hier mal ein Auszug aus einem Bericht über den S63:
Nun zu den negativen Seiten dieses sonst so begeisternden Motors. Er säuft und er hat auffallend häufig Haltbarkeitsprobleme:
Nun darf der Verbrauch eines großvolumigen Turbo-V8 nicht wirklich überraschen. Alle drei Konstruktionsmerkmale, also Hubraum, Turbo und V8, stehen nicht gerade für Sparsamkeit. Erst recht nicht, wenn solch ein Motor in einem schweren Auto wie dem X5 (2,2t) verbaut ist. Gegenüber seinem Vorgänger, dem N62 4.8i, ist der Verbrauch zwar nicht gesunken, obwohl der N63 die neuere Konstruktion mit Benzindirekteinspritzung ist aber er ist auch nicht gestiegen, trotz der deutlichen Mehrleistung.

Die zweite negative Seite ist die zu weilen mangelhafte Haltbarkeit. Die Piezo-Injektoren der Direkteinspritzung hatten nicht nur in der ersten, sondern auch in der zweiten und möglicherweise sogar in der dritten Serie Probleme mit der Dichtigkeit. Dies führte zu Werkstattaufenthalten zum kostenlosen Austausch und sogar Rückrufaktionen in den USA. Durch die Leckage einzelner oder mehrerer Injektoren wird möglicherweise Schmieröl von den Zylinderwandungen weg gespült und führte zu höherem Verschleiß. Auch die Dichtringe an den Ventilschäften wurden teilweise getauscht, da hier Motoröl aus dem Ventilbereich in den Zylinder hineingesogen und dann im Brennraum verbrannt wurde.

Zusätzlich wurde behauptet, daß es mit den Kolben der ersten Serie Probleme mit der Dichtigkeit gab, so daß auch hier erhöhter Ölverbrauch (bis zu 1 L/1000km) zu beklagen war. Einen Austausch der Kolben hat es aber nur selten gegeben. Möglicherweise in Unkenntnis der Werkstatt über die wahre Ursache an den Ventilschaftdichtungen.

Und zu guter letzt gab es Probleme mit den Steuerketten. BMW wurde unterstellt, aus Kostengründen (nicht nur bei diesem Motor) von den Duplexketten auf einfache Steuerketten gewechselt zu sein. Die Steuerketten hätten sich angeblich längen oder sogar reißen können, was einen kapitalen Motorschaden zur Folge haben konnte. Tatsächlich hat dieser Motor aber gar keine Simplexketten, sondern Zahnketten, die auf Zahnrädern an den Stirnseiten der Nockenwellen und der Kurbelwelle laufen. Diese Zahnketten sind besonders leise (gegenüber Duplexketten) und überhaupt nicht billig. Tatsächlich liegen die Probleme ganz wo anders. Die Führungsschienen der Steuerketten, gegen die die Steuerkettenspanner von hinten gegen drücken, sind aus Kunststoff (wie bei den meisten Motoren heutzutage). Und diese Führungsschienen konnten/können brechen, was zu einem Schlagen der Steuerkette am Ventildeckel führt. Die Ventildeckel decken auch den oberen Teil des Steuerkettengehäuses und die VANOS ab. Und hier bewirkt die schlagende Kette ein Abfräßen von Metallspänen (Aluminium) vom Ventildeckel, die sich über das Motoröl im gesamten Motor verteilen. Kleine (billige) Ursache, große (teure) Wirkung.

BMW begegnete diesem offensichtlichen Materialfehler bei den Führungsschienen mit einem kulanten Austausch des gesamten Motors nebst Turboladern und Motorölkühler.

Gut die M-Motoren waren ja nie wegen ihrer Haltbarkeit bekannt, liegt wohl hauptsächlich an der Fahrweise der Besitzer, da der z.B. S62B50 leistungsmäßig ja nun wirklich noch nicht aus gereizt ist.

Im Endeffeckt würde das bedeuten ein Fahrzeug das so ca. 85000 km auf dem Buckel hat, erstmal einer größeren Motorrevision zu unterziehen, soweit überhaupt möglich. Und für Kleines ist das nicht zu erledigen, weia und für die Preisklasse nicht akzeptabel.
__________________
Wer niemals vom Weg abkommt, bleibt auf der Strecke!
oetti ist offline   Antwort Mit Zitat antworten