Zitat:
Zitat von Erich
nachdem wir die Nockenwellen neu eingestellt haben. Es wird von Tag zu Tag viel besser
|
Das liest sich eigenartig wieso sollte das so sein - warum läuft er nicht sofort danach gut, sondern dauert Tage. Also hat es nichts gebracht - vielleicht will er Fortschritte sehen?
Der Leerlauf des M70 ist immer perfekt, wenn die Kompression stimmt. Gerade das hier erwähnte periodische "verschlucken" liegt an der Regelung.
Da der V12 ein Kompromiss im Design darstellt hat man es systemisch bedingt immer.
Erklärung:
Der V12 ist unterteilt in zwei Bänke mit sechs Zylindern. Diese sechs Zylinder sind unterteilt in zwei Gruppen zu jeweils drei Zylindern.
Die DME spritzt Gruppenweise ein und regelt dann für diese Bank die Einspritzmenge nach Lambda.
Selbst bei einer perfekten Peripherie hat man eine Niederfrequente Schwingung durch Kompressionsunterschiede und Unterschiede beider Bänke.
Wenn man nun einen Zylinder hat, der unter Soll ist (alle 12 Zylinder sollten 10-12bar drücken und das Delta sollte nicht mehr als 0,5bar sein.) dann ist die Verbrennung nicht optimal. Lambda regelt, ändert die Einspritzmenge in der Gruppe, mindestens zwei andere Zylinder laufen dann nicht optimal und Lambda regelt wieder. Die Regelung über Lambda ist sehr träge. Da oft beide Bänke betroffen sind entsteht eine Schwebung und alle paar Sekunden ändert sich der Leerlauf. Ähnlich wie bei Weingläsern. Jedes für sich klingt beim Anstoßen gut. Treffen beide aneinander, dann kann man gut das Auf- und Abschwellen des Klangs vernehmen.
Beim M70 taucht das Husten oder Räuspern, Zucken wie man es eben nennt in einem Langen Intervall von ein bis mehrere Sekunden auf. Das Ausregeln selber, also Husten selber erfolgt im Millisekundenbereich durch die Drosselklappen.
Warum bringt manches Besserung:
gereinigte Einspritzventile - aber vernünftig mit Durchsatzmessung
Diese haben praktisch die gleichen Einfluss wie die unterschliedliche Kompression
neue Lambdasonden
Das Triebwerk "schwingt" weiter und auch mit einer höheren Frequenz, der Leerlauf ist nach vie vor nicht perfekt.
keine Lambdasonden
Das Triebwerk läuft ohne diese "Huster" und ohne diese Schwebung, jedoch merkt man immer noch einen unsauberen Lauf. Der wird aber nicht elektronisch über die Einspritzzeiten ausgeregelt. Allein die Drosseklappen regeln den Leerlauf
überholte revidierte Drosselklappen (biete ich ja auch an)
Die Drosselklappen versuchen die Drehzahl zu halten und den Wechsel von mager - fett - mager - fett usw. auszugleichen. Wenn diese perfekt sind, dann erfolgt das recht schnell. Wenn diese verschlissen sind, ist der schlechte Leerlauf besser bemerkbar.
neue Zündkerzen
Verbessern die Verbrennung und ändern aber nicht die Kompression - Fehler bleibt erhalten
neue Benzindruckregler
Da müssen die alten schon einen Defekt gehabt haben, damit sich eine Änderung einstellt. ebenso wie die anderen Dinge wie Fehlluft an den beiden Ansaugkäfern, Kurbelgehäusenetlüftung, Tankentlüftung etc. und auch bei Verteilern mit Zündgeschirr.
jede Seite für sich allein (also praktisch ein M30B25)
Sollte perfekt selber laufen mit nur geringsten Änderungen der Drehzahl, sobald die andere Seite dazu kommt kommt es wieder zu der Schwebung.
Zur Kompressionsprüfung - man sollte diese mindestens sechs mal machen um zuverlässige Werte zu erhalten. Es bringt aber nichts einen Zylinder sechs mal gleich hintereinander zu messen.
Die Folge wäre auflösen der Gruppen á drei Zylinder und verbauen einer ruhenden Zündlanlage. Dann könnte die DME Kompressionsunterschiede eines einzelnen Zylinders ausgleichen und der Leerlauf wäre besser.
Aber - dann hat man das Problem des nervösen M60 - der zeichnet sich ja nicht durch seinen besonders ruhigen Leerlauf aus. Dann lieber die Schwebung des M70 als das nervöse harte Nachregeln. Die wenigen Teile des M70 haben auch Vorteile.
Man sollte den M70 als als Twin M30B25 sehen. Erst wenn beide Seiten allein gut laufen werden sie es auch gemeinsam.