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Alt 25.03.2004, 12:33   #5
Finn
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Standard Nano-Lack

Hallo

MB Nano-lack:

Nach über vierjähriger Entwicklungszeit geht bei Mercedes Ende 2003 ein neuartiger Klarlack in Serie, der dank modernster Nano-Technologie deutlich kratzfester als herkömmlicher Lack ist. Die Modelle der E-, S-, CL-, SL- und SLK-Klasse sind weltweit die ersten Automobile mit diesem innovativen Lacksystem; andere Mercedes-Modelle erhalten die kratzbeständigere Nano-Lackierung ab Frühjahr 2004 ebenfalls. Damit leistet die Stuttgarter Automobilmarke einen weiteren wichtigen Beitrag, um die vorbildliche Langzeitqualität und Wertbeständigkeit ihrer Personenwagen nochmals deutlich zu steigern. Der neu entwickelte Klarlack enthält mikroskopisch kleine Keramikpartikel. Der Klarlack härtet im Trockner der Lackiererei aus und bildet dabei eine sehr dichte Netzstruktur. Dadurch ist der Lack deutlich besser vor Kratzern geschützt, die zum Beispiel in mechanischen Autowaschanlagen verursacht werden. Die so genannten Nano-Partikel verbessern die Kratzbeständigkeit der Lackierung um das Dreifache und sorgen dauerhaft für einen sichtbar besseren Glanz. Nach Extremtests in einer Laborwaschanlage haben Mercedes-Ingenieure einen um rund 40 Prozentpunkte höheren Lackglanz gemessen als bei herkömmlichen Klarlacken.
Mercedes-Benz hat den neuartigen Nano-Klarlack ausgiebig in Labor und Praxis getestet. An den Langzeituntersuchungen nahmen mehr als 150 Versuchswagen teil. Sie zeigen auch nach mehrjährigem Einsatz eine deutlich bessere Kratzfestigkeit und eine höhere Lackbrillanz als konventionell lackierte Fahrzeuge. Zudem entspricht das neu entwickelte Lacksystem auch bei der Schutzwirkung gegenüber chemischen Umwelteinflüssen dem hohen Mercedes-Standard.
Der neue serienmäßige Klarlack mit Nano-Partikeln wird sowohl bei Metallic- als auch bei Uni-Lackierungen eingesetzt.
Dank der beachtlichen Fortschritte auf dem Gebiet der Nano-Technologie gelang es, die weniger als ein Millionstel Millimeter kleinen Keramikpartikel in die Molekularstruktur des Lackbindemittels zu integrieren. Diese Teilchen schwimmen zunächst ungeordnet in dem flüssigen Klarlack und vernetzen sich während des Trockenprozesses. Dabei verbinden sich die Partikel, sodass an der Lackoberfläche eine sehr dichte, regelmäßige Netzstruktur entsteht. Sie dient als Schutzschicht und macht den neuen Nano-Klarlack deutlich kratzresistenter als herkömmlicher Lack. Mercedes-Benz ist weltweit die erste Automobilmarke, die den kratzfesteren Klarlack anbieten wird. Er gilt als Beispiel für das große Zukunftspotenzial der Nano-Technologie, mit der Wissenschaftler bis in die atomaren Strukturen der Werkstoffe vordringen und sie verändern können. So wird es künftig auch auf anderen Gebieten der Automobilentwicklung möglich sein, Materialien neue, maßgeschneiderte Eigenschaften zu verleihen. Der Begriff Nano-Technologie basiert auf dem griechischen Wort „nanos“, das übersetzt „Zwerg“ bedeutet. Allgemein wird damit in der Wissenschaft der Milliardstel Teil einer Einheit bezeichnet - ein Nanometer entspricht einem Milliardstel Meter.

Selbstreinigende Felgen und Lacke mit integrierten Solarzellen
In der Automobiltechnik steht der Nano-Wissenschaft noch eine große Zukunft bevor. Ebenso wie kratzbeständigere Lacke lassen sich in Zukunft mithilfe von Nano-Partikeln auch selbstreinigende Oberflächen herstellen. DaimlerChrysler-Forscher arbeiten beispielsweise an Pkw-Felgen, deren nano-strukturierte Oberfläche schmutzabweisend wirkt. Denkbar ist es auch, den Automobilen der Zukunft einen Lack oder eine hauchdünne Folienbeschichtung mit auf den Weg zu geben, die winzige Solarzellen enthält. Sie wandeln das Sonnenlicht in elektrischen Strom um, der wiederum in das Bordnetz der Fahrzeuge gespeist wird. Kein Zweifel: Die Zukunftschancen der Nano-Technologie sind riesig. Sie kann viele Bereiche unseres täglichen Lebens verändern. Bis dahin haben die Wissenschaftler auf diesem Gebiet aber noch viele Aufgaben vor sich. Denn bisher sind erst die Eigenschaften von etwa einem Fünftel der 90 praktisch verwendbaren Elemente des Periodensystems auf ihre Nano-Tauglichkeit hin erforscht. So bleibt noch ein großes Innovationspotenzial übrig - auch für Produkte, die heute noch undenkbar sind.

Gruss
Finn
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