Das neue Kleid
Nach stundenlangem Studieren des überschwänglichen Folienmarktes fiel meine Entscheidung auf die ORACAL 970 Premium Wrapping Cast. Die Grundlage bildet also rund 35m² dieser Folie in der Farbe 070 schwarz matt, gepaart mit hinreißenden blauen Augen und ein paar Akzenten, sofern mir die Umsetzung entsprechend gelingt. Innen wird es dann etwas Farbenfroher, wieder vorausgesetzt ich bekomme das schwarze Kunstleder und Leder entsprechend gefärbt. Dazu aber zur gegebenen Zeit.
Irgendwann musste es dann aber wirklich mal losgehen. So beschloss zunächst innen zu beginnen, um ein wenig ein Gefühl für die Folie zu bekommen. Ich weiß nicht wie viel Autos man benötigt um es je wirklich zu haben, heute weiß ich aber, dass eins definitiv nicht reicht. (Macht übrigens einen heiden Spaß ohne Türen zu fahren

)
So Folie ist aber schon der Hammer und lässt sich relativ gut verarbeiten. Alleine ist es ein wenig schwieriger, eine helfende Hand zum Weghalten der Folie oder Licht halten, ist schon viel Wert. Ich hatte oft das Gefühl, dass gerade Schwarz unglaublich dunkle Schatten wirft, in denen man rein gar nichts sieht.
Noch unglaublicher sind die Krater, die sich bei Unebenheiten vom Spachteln und Schleifen auftun. o.O Auch dies also nicht so einfach, wie es aussieht.
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob meine Garage zu klein, oder das Auto ganz einfach viel zu groß ist?! Da mir schon so mancher Rentner unsanft vor den Bug gestoßen hat, weil mein Fahrzeug den Fußweg blockierte, obwohl es mit dem ***** schon an der Wand kratzte, tendiere ich mal auf Letztes.
Ich war anfangs etwas erschrocken, die Folie fühlt sich doch dicker an als angenommen. Frischhaltefolie war wohl nicht der richtige Vergleich.^^ Dennoch, das Zeug passt sich ziemlich gut an. Ich selbst habe immer versucht das Ganze ein klein wenig unter Spannung zu halten, damit der Spielraum zum Schrumpfen der Folie größer wird, gleichzeitig aber auch noch genügend Material zum ziehen da ist. Das ist wohl ein wichtiger Teil an vielen Erfahrungswerten, den ein Profifolierer ausmacht.
Drei Föhns und zwei Arbeitsleuchten weiter, es scheint fast vollbracht zu sein. Doch der Schein trügt, es liegen noch wenigstens zwei Horrorbaustellen vor mir. Die Spiegel und die Stoßstange vorn. So Kleinteile wie Stoßleisten, Türgriffe samt Abdeckung mit Schloss und Regenrinnen, macht man danach fast im "Schlaf".
Nachdem in nun einige Meter Folie verklebt hatte, beschloss ich die Stoßstange doch lieber in mehreren Teilen zu machen. Dies brachte ganz beiläufig den Vorzug dafür Verschnitt verwenden zu können, womit die eigentlich kalkulierte Folie für die Frontstoßstange übrig ist. Da kann man sich dann schon mal einen Schnitzer bei den Spiegeln erlauben und hat am ende immer noch reichlich Material, um eventuell auszubessern oder gar noch mal neu zu machen.
Montiert wurde die beklebte Stoßstange im Anschluss aber noch nicht, da zunächst noch eine Konstruktion für die neuen Nebel- und Tagfahrleuchten her musste.
Fortsetzung folgt ...