Eigene Erfahrung mit Manipulationen am Kombiinstument:-(
Folgendes durfte ich vor kurzem erleben:
Leider rede ich diesmal ausnahmsweise mal nicht über einen BMW - ich hoffe es stört nicht allzusehr!
Ich finde aber dass mein Beitrag gut zum Thema passt.
Ein relativ günstiger aber ordentlicher Alfa 156 Selespeed stand zum Verkauf im Internet. Ich auf der Suche nach einem Auto für eine gute Bekannte, die es leider immer noch nicht geschafft hat von den Italienern loszulassen und zu BMW zu wechseln:-(
Aufgrund der Tatsache, dass ich mich ein wenig mit Autos auskenne wurde ich darum gebeten Ausschau nach einem 156er Selespeed zu halten und auch einen zu besorgen.
Das Angebot war toll, der gefundene Selespeed nur ein paar Kilometer von meinem Wohnort entfernt und auch der Kontakt mit dem Privatverkaufer, einem Uhrmachermeister, sehr seriös wirkend, war wirklich nett.
Der Selespeed hatte leider nur noch Rest-HU/AU von 6 Monaten, allerdings war der Zustand vom Auto so gut, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, dass ausser des Endschalldämpfers irgendwas für die nächste HU/AU zu machen wäre!
Soweit so gut - ich wollte nur mal eine kleine Vorgeschichte erzählen.
Nun versuche ich das Problem bzw. die Vorgehensweise des Betrugs zu schildern
1. Anmeldung zur HU/AU Abnahme, da kurz vor Ablauf;
2. Prüfingenieur konnte keine Mängel am Fahrzeug finden; (bei augenscheinlicher Durchsicht des Fahrzeuges)
3. Prüfingenieur hat nach der augenscheinlichen Durchsicht dann noch das Diagnosegerät an die OBD-Schnittstelle angeschlossen; (da KFZ nach 1999, muss er angeblich auslesen)
4. Fehlermeldung ''Airbagsteuergerät defekt - interner Fehler''
So nun hatten wir ein großes Problem - nämlich keine HU bekommen!
Ich erwähne jetzt, dass die Kontrolllampen alle ordnungsgemäß beim Einschalten der Zündung angingen und kurze Zeit darauf auch wieder erloschen sind! So wie es auch sein sollte!
Ohne neue HU gleich zum Alfa Händler - erneut Fehler ausgelesen und versucht zu löschen - ohne Erfolg! Gleiche Fehlermeldung wie beim TÜV und das Problem den Fehler nicht löschen zu können!
Meine Bekannte und ich waren etwas verärgert. Und mal ehrlich - ich hatte dabei auch kein gutes Gefühl ihr so ne Kiste besorgt zu haben, die versteckte Mängel aufweist.
Der nächste Gedanke war das ABS-Steuergerät zu tauschen - allerdings stellte sich heraus dass das nicht so einfach wird, aufgrund der darauf abgelegten FIN-Nummer. Ihr wisst bestimmt was ich damit sagen möchte.
Der Tausch gegen ein gebrauchtes scheiterte daran, dass das gebrauchte nicht mehr mit den restlichen Steuergeräten zusammenarbeiten wollte - da ja die darauf abgelegte FIN wieder eine andere war:-(
Für ein Neuteil 870 Euro beim Alfahändler auszugeben, war nicht möglich, also altes, defektes Steuergerät einschicken und reparieren lassen für 250 Euro!
Das Steuergerät kam unrepariert zurück mit der Begründung es sei Unreparabel! Dafür aber 49 Euro bezahlen müssen! :-(
Letztendlich probierte ich es nochmal mit dem tüven in einer kleinen freien Werkstatt, wo der Prüfer immer Dienstags kommt.
Warum in solchen Werkstätten die Prüfvorgaben andere sind als in der TÜV-Stelle selbst frage ich mich übriegens schon immer! Scheint als wäre der Ermessensspielraum erheblich groß!
Ergebnis: Neue HU/AU aufgrund der Tatsache, dass diesmal das Fahrzeug nicht durch die OBD ausgelesen wurde und ja alle Kontrolllampen einwandfrei arbeiteten!
Ganz ehrlich, der Fehler wurde total vergessen und verdrängt-hauptsache HU/AU und ein Auto unterm hintern das fährt und zugegebener weise in gewissen Situationen auch Spaß macht:-(
Neulich, als ich die Winterreifen montierte, hab ich den Alfa für einen Tag gehabt und bin damit zu Aldi gefahren um eizukaufen - und wie es der Zufall haben mag, hab ich vergessen den Kofferraumdeckel richtig zu schliesen...
Ihr fragt euch jetzt bestimmt was das mit dem Airbag-Fehler zu tun hat???
Und jetzt kommts!!!
Bei geöffneter Kofferraumklappe leuchtet das Airbagsymbol dauerhaft auf, dafür aber das Türensymbol der Kofferraumklappe aber nicht!!!
Zuerst dachte ich an einen defekt im Kombiinstrument - allerdings kam mir nach einiger Zeit ein Blitzgedanke, der mich nicht länger warten lies, das Kombiinstrument zu zerlegen...
Nach dem zerlegen wurde mir bewusst, dass ich vorsätzlich betrogen wurde!!!
Das Kombiinstrument wurde mittels umlöten und einlöten von Drahtbrücken so manipuliert, so dass die Airbagwarnleuchte mit dem erlöschen der Türsymbole auch ausging!!!
Dem Türsymbol für die Heckklappe schenkt man bekanntlich nicht recht viel Beachtung - das wusste vermutlich auch der Vorbesitzer und nutzte das aus um TÜV auf dem Fahrzeug zu bekommen, trotz eines gravierendem Defekts in der Sicherheitseinrichtung!
Oder er nutze diese Methode nur um das Fahrzeug verkaufen zu können!
Wer weis das schon???
Fakt ist: Meine Bekannte hat ein Auto mit TÜV, allerdings vermutlich ohne funktionerende Airbags.
Sollte sie das Auto wieder verkaufen, bleibt ihr nichts anderes übrieg, vorher ein neues Kombiinstrument (ist ja nur das Mittelteil - also eine Art Checkcontroll) zu wechseln, das dann auch wieder den Fehler signalisiert!
In diesem Fall geht sie zumindest ehrlich mit dem potenziellem Käufer um, noch besser wäre vermutlich die ganze Wahrheit über das defekte Steuergerät zu erzählen!
Aus meiner Sicht ist das Auto nicht mehr zu verkaufen , denn wer kauft schon ein Auto, wo er im Vorfeld schon weis dass viel Geld reinzustecken ist!
Das nächste ist der Punkt ''nächte HU'' - möchte man nochmal HU bekommen, dann ist es nur möglich in dem man selbst zum Betrüger wird (wissentlich) - auch nicht toll diese Vorstellung.
Irgendwie bin ich froh, jetzt zu wissen woran wir sind-und haben zumindest ein Phänomen aufdecken können.
Gegen den Privatverkaufer rechtlich vorzugehen ziehe ich dennoch nicht in Betracht, das macht laut meinem Anwalt kaum Sinn.
Wie würdet ihr vorgehen?
Könnt ihr mir sagen ob ihr auch schon solche Erfahrungen machen musstet?
Beste Grüße, Hannes
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