Wenn man keine Ahnung hat was Arbeit in Deutschland in einem Fachbetrieb offiziell kostet dann sollte man einfach mal den Ball flach und Mund halten.
Eine gute (versteuerte und offizielle!) Lackierarbeit ist in D nunmal einfach schweineteuer da zeitaufwändig, da gibts nichts zum wegdiskutieren und wer das anders sieht hat schlicht und einfach keine Ahnung.
Und wenn ich höre "für 1600 ein ganzes Auto usw." dann weiss ich welche Kenner da am Werk sind im Forum.
Da kannste in D je nach Betrieb und Zustand des Autos vor der Lackierung auch mal 8000€ hinlegen, kein Problem.
Für 1600€ kann man VIELLEICHT nach Polen oder Ungarn gehen oder man lässt es von dem guten Bekannten schwarz im Hinterhof machen und dann bekommt man auch die Arbeit für die man gezahlt hat. (Siehe Beitrag "anschleifen und drüberlackieren".
Da stellen sich bei mir alle Haare auf, das hat mit fachgerechter Lackierung nichts zu tun.
Ich stehe nicht auf unzählige Staubeinschlüsse ("Finish, was ist das?!?!") und Läufer oder Farbanpassungen wo man sich krümmt vor lauter Würgereiz von daher mach ich sowieso alles selber in der Lackierwerkstatt unter der Anleitung meines Freundes (Meister).
Und ob man jetzt die Motorhaube abbaut oder nicht darüber kann man sich auch streiten. Man steht da vor der Wahl:
Entweder man lässt sie dran (da man ja gut hinkommt eigentlich) und klebt alles aussenherum ab (auch Arbeit) ODER man baut sie einfach schnell ab, spannt sie auf und kann entspannt arbeiten. Die Zeit denke ich wird dieselbe sein, das nimmt sich beides nix.
Also wie gesagt sind die Arbeitsgänge folgendermaßen (Variante Motorhaube bleibt dran):
-Sichtung
-Kratzer je nach Tiefe verspachteln bzw. ausschleifen
-alles anschleifen (Füller hält sonst nicht)
-alles rundherum abkleben und abdecken
-Füllern
-trocknen lassen
-alles abschleifen (nixi Schleifmaschine, per Hand macht das der Fachbetrieb!)
-je nach Zustand evtl. nochmals füllern und schleifen (sollte in Fachwerkstatt aber nicht sein)
-Bis 2000er schön vorbereiten zur Lackung
-jeden Wasserrest vom Schleifen penibelst entfernen und komplett abputzen
-in die Lackierkabine rein (vorheizen!)
-mit Staubtuch letzte Vorbereitung
-Grundlack
-leicht antrocknen lassen
-Klarlack (können auch mehrere Schichten sein)
-trocknen lassen
Finish:
-Staubpartikel herausschleifen (haste auch in der Kabine eig. immer ein paar drin)
-Polieren (auch nicht in 2 min gemacht)
-versiegeln
-Abdeckung bzw.-klebung entfernen
FERTIG
Und nun rechnen wir das ganze mit einem Stundenlohn von knapp 100€ aus, rechnen mit ein dass das Material auch schweineteuer ist und bedenken dass wie schon gesagt die Sache nicht unterm Apfelbaum gemacht wird.
Dämmerts?
Nun sind die "zu teuer"-Schreier wieder dran.
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