Ich habe die hier entbrannte Diskussion interessiert verfolgt. Eigentlich ging es mir nur um den Bericht, wie sehr mich dieses Automobil angesprochen und begeistert hat.
Dass es nicht "vernünftig" ist, es zu besitzen und im Alltagsbetrieb zu nutzen, ist auch mir klar. Leidenschaft und Vernunft sind sicher nicht nur bei diesem Fahrzeug Gegenspieler.
Die Grundsatzdebatte über die Verbrennung von Öl für unsere Mobilität greift meiner Meinung nach zu kurz, da sie in der bisher hier geführten Form außer Acht lässt, dass das Wirtschaftssystem, welches sich bis heute weltweit hält, bis heute Aufschwung als stetige Steigerung, auch des Verbrauchs von Ressourcen, definiert.
An der Kreativität der Ingenieure ist es nicht gescheitert, dass wir heute noch nicht in komfortablen Elektro- oder Wasserstoffautos herumfahren, sondern wohl eher an den umfassenden Gesetzen von Wirtschaftlichkeit und Markt.
Ob unsere Kultur allerdings in absehbarer Zeit die Werthaltigkeit von Produkten jenseits ihres zu erzielenden Marktwertes beurteilen wird, ist doch sehr fraglich.
Warum wir also die Autos fahren, die wir fahren, ist auch ein Ergebnis des politischen und wirtschaftlichen Systems, in dem wir leben.
Vor einiger Zeit las ich in einem Artikel, dass unser Wirtschaftssystem mit großem Aufwand damit beschäftigt sei, Scheinbedürfnisse zu erzeugen. Wenn das Wertesystem sich diesbezüglich verändern würde, bräuchte man auch ganz andere Produkte, die auch weniger schnell verschleißen würden.
Meiner Meinung nach kann man das Ölthema keinesfalls losgelöst von unserer Art des Wirtschaftens sehen. Die Dimension der notwendigen Umkehr ist viel größer und führt wahrscheinlich zwangsläufig zur Entschleunigung unseres Lebens und der kritischen Betrachtung der Massenmobilität.
Dennoch bleibt es dabei, den 760er ist eine wundervolle Maschine der Fortbewegung! Gratulation an das Entwicklungsteam! Großartig!
Gruß aus der Bundeszentrale
Tom
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