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Alt 03.11.2009, 21:34   #12
TrapperTomBox
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Fahrzeug: Tesla Model S 100 D Tesla Model X 90 D
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Ich denke, man muss auch mal schauen, was das jeweilige Fahrzeug an Komfort, Leistung und spezifischen Attributen bietet.

Der Entwicklungsauftrag der Ingenieure lag bei dem 12-Ender sicher nicht bei maximaler Sparsamkeit.

Der Spannungsbogen bewegt sich hier zwischen dem basalen Fahrerlebnis eines SMART, da man ja eigentlich mehr Auto nicht braucht und den Fahrleistungen eines Formel-Eins-Autos, dass dann tatsächlich 70 Liter verbraucht. Das Ergebnis gestaltet sich je nach den Prioritäten.

Es wird ohnehin nicht zu einer massenhaften Verbreitung der 12-Zylinder in unserem Kulturkreis kommen. Der neue Motor ist jedoch ziemlich perfekt, verglichen mit S-Mercedes und dem 760-Vorgängermodell.

Ob die energetische Effizient unserer Gesellschaft tatsächlich von einer so grundsätzlich und tendenziell ideologisch formulierten Frage abhängt, sei dahingestellt. Der Preisauftrieb an den Ölmärkten, der mittlerweile offenbar auch von ganz anderen Faktoren als von der unmittelbaren Verknappung bestimmt wird, wird es langfristig schon richten, dass diese Motoren aussterben.

Ich hätte auch gerne den Wasserstoff-7er gekauft, aber er wird wohl vorerst nicht weiter entwickelt.

Möglicherweise werden wir in wenigen Jahren zur Befriedigung unseres Fahrgenusses Wagen wie den Lightning GT fahren
(siehe Externer Link (&Ooml;ffnet in neuem Fenster, der Forumsbetreiber distanziert sich vom Inhalt extern verlinkter Seiten.) Elektroauto Lightning GT: Hier rast die Zukunft - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Auto), dann wird die Verbrennung von Ölraffinaten zur Fortbewegung allen rückblickend sehr seltsam erscheinen. Die Frage ist, wo kommt dann der Strom her?

Begrenztheit von Öl und CO2-Problematik wurden über viele Jahrzehnte politisch verschlafen und waren vor allem ökonomisch irrelevant. Wenn die Mineralölwirtschaft weniger Einfluss hätte, wären wir schon weiter mit alternativer Mobilität?

Die Diskussion um die Verknappung der Ressourcen muss also in eine Diskussion des sie global verbrauchenden Wirtschaftssystems führen.

Ich bleibe dabei, dass der neue 12-Zylinder eine wirklich sehr gelungenes Produkt deutscher Ingenieurskunst ist. Und das ist eine zweifellos emotional, akustisch, ästhetisch gegebene Antwort. Er ist somit für mich auch Kunstwerk und nicht nur rein ökologisch-ökonomisch zu betrachtender Gebrauchsgegenstand. Die verblüffende Kombination von sanfter Zurückhaltung und unbändiger Kraft. Ich bin begeistert!


Gruß aus der Bundeszentrale

Tom
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