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Alt 27.10.2009, 11:09   #1
homer2906
Mitglied
 
Registriert seit: 26.11.2008
Ort: Frankfurt
Fahrzeug: E32 730i 1991
Standard Drift & Fun Erfahrungsbericht auf der Nordschleife mit dem E32

Hallo liebe Freunde,
da ich hier immer super tips bekomme und mich jedes mal freue in dieser wunderbar funktionierenden Community wirken zu können nun mal ein Kleiner Beitrag von mir.

Habe zu meinem Geburtstag einen Gutschein für eine Drift & Fun Veranstaltung bei dem Fahrsicherheitszentrum Nürburgring bekommen.

Meine Freude war groß und der Event rückte nächer.
Zu meinem Leidwesen zerägte ich jedoch meinen E36 M3 3,2l (großes Seelen Aua) eine Woche vor dem Event (Karosse und Hinterachse sowie Differential total hin).
Ich gleich ran ans Telefon und da angerufen um das Ding zu verschieben. Dummerweise hätte ich trotzdem 90% des Preises ca 250 Schleifen latzen müssen, und so blieb mir nix anderes übrig als mir etwas ersatzmäßiges auszudenken.

Nachdem ich keinen 911er oder ersatz M3 auftreiben konnte, blieb mir nur noch mein Dicker E32 730i Autobahnkreuzer.
Ich dacht mir naja mit 300000 km runter is der ja noch frisch und sportliche Fahrwerksabstimmung hab ich auch, von daher is der doch mit ca 200ps auf der Hinterachse doch ganz gut geeignet (denkste).

Naja Sonntags angekommen gleich der erste gewesen und in freudiger erwartung nen Käffchen getrunken. Um 9 Waren dann alle da (heisse Geräte größtenteils und ich mit meinem Dicken).

Nach netter Ansprache gings zum eingewöhnen erst mal auf die Schleuderplatte.
Ziel dabei war mit ca 50kmh auf die Platte zu fahren, und nach dem ausbrechen in Schräglage mal etwas gummi zu geben, um über die Hinterachse zu driften.
Die Theorie soweit zo gut. BMW 335d vor mir fährt drüber und fliegt gleich mal mit einer schlanken 3er drehung weg. Dann noch ein 911er mit selben Prozedere. Nun komme ich und bin schon gespannt. 50kmh auf das Teil zu und durch. Ich höre ein klacken, das auto ruckt minimal und ich fahre gradeaus weiter(hä???denk ich nur wohl zu wenig gas gegeben). Gleich über Funk kam die Message, oh da müssen wir wohl etwas anders ranngehen.

2ter anlauf, der gute rutscht etwas über die Hinterachse und fängt sich soffort wieder. Hmm denk ich mir, das muss man doch abstellen können.

3. Anlauf, Platte jetzt sehr stark eingestellt.
Ich fahre rein, peng die platte geht los und reisst mir gefühlt die halbe Achse weg und ich zieh was nur geht am Gashahn. DADADADADA Drehzahlbegrenzer ein, wilder Ausbruch nach rechts, gegenlenken, und ein wunderbarer 360 nach links. Ich dacht mir Zerfällt die Karre beim Fahren.

Nach 3 weiteren versuchen und einigen Drehern klappte es endlich nach 2maligem ausbrechen den dicken wieder einzufangen und sich nicht zu drehen.
Leicht Zitternd und ein kleinwenig besorgt über die Beanspruchung des Fahrwerks machte ich ein Päußchen und dankte meinen Sportledersitzen für den guten Seitenhalt (glaube bei normalen wär ich im Auto rumgeflogen). Da anscheinend duch die Kräfte die Front und Heck auch sehr gezogen und gestreckt wird, fielen mir die Klappen für die abschlepphaken raus und baumelten unten am Auto rum (vllt. auch kleiner Hilferuf vom Wagen).
Weiterhin fielen mir über den Tag verteilt bestimmt 3-4 Dichtungsgummies (ka woher) aus dem Motor raus.

In der zweiten Etappe gings in Richtung Driftbahn und 2ter Schleuderplatte.

Angekommen gab es die Möglichkeit mit je 2 Wagen auf die Driftbahn (voll bewässert) zu gehen und der rest konnte solange frei über die äußerst hart eingestellte Schleuderplatte fahren und nach Lust und Laune in alle richtungen Drehen.
Was der Wagen alleine da eingesteckt hat, hat mich wirklich tief beeindruckt. Man kann sich ja in etwa vorstellen wie das so ist wenn man mit 70kmh komplett quer rutscht und die Reifen gut am Rauchen sind. Alles was da nicht niet und nagelfest ist, fliegt im dem Auto wild durch die gegend.

Im ersten anlauf Rundstrecke stellte sich herraus, das der Siebener eine ungeahnte stabilität hat. Es war praktisch einfach nicht möglich ihn über den klassischen Weg mit Handbremse oder Runterschalten und Kupplung schnalzen lassen ihn zum ausbrechen zu bringen.
Auch scharfes anfahren und schnelles gegenlengen brachte rein garnichts. Wie ein Schützenpanzer schob der dicke über die Vorderachse und jaulte mituntenlang am Drehzahlbegrenzer. Ich sage euch das war der pure Frust. Um keinen Preis der welt wollte der Dicke ausbrechen.

Während die E92M3 aus dem Stand heraus nur durch Leistung um den Kreis drifteten würgte ich mir da einen ab.

Naja nach etlichen Versuchen setzte sich der Instruktor mit ins Auto.
Nach einigen Runden versuchten wir eine neue Technik die sehr Schweistreibend war. Immer im 2ten Gang im kreis Fahren und Gas geben und wieder etwas nachlassen, Gas geben und wieder runter vom Gas, die Runden wurden so immer Schneller aber das Schieben über die Vorderachse durch Gewalsames Einlenken blieb aus.
Nach 3 Runden und zig mal Beschleunigen (so bei ca. 5500 U) bemerkte ich etwas neues. Das Heck wurde leicht. Nun aber volle Karotte aufs Gas und gib ihm. Oh Wunder Groß der Dicke stand quer und DADADADADADAte schön im Grenzbereich. Nun Lenkrad rumgerissen und nach Gefühl Im Kreis gedriftet. Nach ca 30. Metern stand er dann etwas zu quer und schredderte wieder schön über alle Viere in einer Piruette.
Aber juhu und Freude groß, der erste Meilenstein war gelegt. Schweisgebadet stieg Ich aus und war ganz Happy über den Anfang. Nach weiteren Versuchen und vielen Schmerzhaften Belastungen für Mensch und Maschiene schafte ich endlich eine halbe Runde am Stück zu driften.

Im abschließenden Wettbewerb schaffte ich aus bis dato unerklärlichen Gründen noch den 2ten Platz zu bekommen.

Aber natürlich kein Spass ohne Ohrfeige.
In der Abschließenden Ehrenrunde (die echt letzte Runde) geht aufeinmal die Wassertemperatur saumäßig nach oben.
Oje dacht ich nur, wagen hingestellt, Haube auf und in dem moment machts Puff und der Kühlwasserbehälter platzt. Wunderbare Fontäne mit kochendem Wasser aus dem Motorraum.
Schnell abgedichtet und 10l Wasser nachgefüllt brachten die Temperatur dann wieder runter.
Später konnte ich sogar noch nachhause fahren und alles war in bester Ordnung.

Leider waren die Zylinderköpfe anscheinend trotzdem angegriffen worden, da sie mir 2 Wochen später mit einem schönen Rauchen dahingeschieden sind (leider mitten auf der Autobahn).
Meine freunde, ich sage euch eine, ADAC Plus Mitgliedschaft kann sich schnell bezahlt machen, wenn einem in 2 Wochen 2 Autos Abrauchen und durch halb Deutschland gekarrt werden müssen. Nen gratis Mietwagen gabs noch dazu.

Der Event war aber auf jeden Fall super und hat spass gemacht.
Heute habe ich den Dicken aus der Werkstatt mit neuem Motor wieder abgeholt und bin absoffort wieder auf der Bahn mit meinem E32 730i R6

Bis die Tage
Homer
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