Diese Problematik beobachte ich auch seit einiger Zeit mit wachsender Besorgnis.
Die Ursache dafür scheint mir im wesentlichen in der mangelnden Berücksichtigung des Unterschiedes zwischen gesprochenem und geschriebenem Wort zu liegen (Mit irgendjemandem habe ich mich auch in Alsfeld darüber unterhalten).
Kleine Nebensätze oder Adjektive, die der Gegenüber als Unterstellung oder Beleidigung auffassen könnte, gehen im persönlichen Gespräch eher unter, gerade wenn man dem Gesprächspartner ansonsten (Körpersprache, Mimik) positive Signale sendet.
Wenn man jedoch in einem Thread antwortet, "wie einem der Schnabel gewachsen ist", dann fehlt dem Leser diese zusätzliche Info, außerdem hat er beliebig Zeit, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.
Zur Lösung dieses Problems gibt es zwei Ansätze:
a) Beim Schreiben die Worte auf die Goldwaage legen.
b) Beim Lesen das Geschriebene als Dahingeprochenes aufzufassen.
Diese beiden Lösungen funktionieren jedoch nur, wenn alle das gleiche Verfahren anwenden.
Deshalb bevorzuge ich das Verfahren a+b, das im übrigen das einzige ist, um vereinzelte non-a/non-b Typen zu neutralisieren.
Gruß
Georg
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