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Alt 24.07.2009, 19:38   #62
Todi.
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Hier ist der Werdegang von Wendelin Wiedeking bei Porsche:



Der wohl bestbezahlte deutsche Manager geht zumindest vorläufig in den Ruhestand. Nach 17 Jahren an der Spitze von Porsche muss der Vorstandsvorsitzende Wendelin Wiedeking seinen Platz räumen.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: 1992 übernahm Wiedeking den Vorstandsvorsitz beim Sportwagenbauer. ]
Dem 1952 in Ahlen geborenen Wiedeking wurde die Beharrlichkeit der Westfalen in die Wiege gelegt. Mit 31 Jahren heuerte der Jazzfreund und Sammler von Modellautos nach dem Maschinenbaustudium als Vorstandsreferent bei Porsche an. Und schon neun Jahre später, im Jahr 1992, übernahm er den Vorstandsvorsitz und entwickelte sich zu einem der fähigsten Automanager.
Porsche vor der Pleite gerettet

In seiner Amtszeit machte Wiedeking den vor der Pleite stehenden Autobauer wieder flott. Der Nischenanbieter gilt heute, trotz der aktuellen finanziellen Krise, als rentabelster Autobauer weltweit. Wiedeking mehrte das Milliarden-Vermögen der Familien Porsche und Piëch und machte sich dabei selbst zum Multi-Millionär.

Seit Ende der 90er-Jahre gilt Porsche als so attraktiv, dass die Kunden lange Lieferzeiten in Kauf nehmen. Ungeachtet eines sehr fordernden und teils autoritären Führungsstils genoss Wiedeking eine für einen Unternehmensmanager große Popularität - teils auch wegen öffentlicher Äußerungen zu politischen Fragen.
Gestoppt durch VW-Aufsichtsratschef Piëch

Noch unter finanziell ausgezeichneten Vorzeichen entschloss sich Porsche zur Übernahme des vielfach größeren Volkswagen-Konzerns. Bei dem Versuch, etwas mehr als die Hälfte der VW-Anteile zu übernehmen, ging das Wiedeking-Werk mitten in der Finanzkrise in die Knie und der oberste Angestellte der Familien Porsche und Piëch sorgte für rund zehn Milliarden Euro Schulden.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch (rechts) galt als schärfster Gegenspieler Wiedekings. ]
Bei den anschließenden Einigungsversuchen entpuppte sich ausgerechnet der mächtige VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch als lautester Gegenspieler. Bei einem Pressetermin im Mai sagte er dem "Durchmarschierer" Wiedeking ganz offen den Kampf an. Auf die Frage, ob er Vertrauen zu Wiedeking habe, sagte der 72-Jährige: "Zur Zeit noch. Das 'noch' können Sie streichen". Insidern zufolge hatte sich Piëch aber bereits 2008 von Wiedeking abgesetzt, als er sich aus dem für Personalentscheidungen zuständigen Präsidium des Aufsichtsrats von Porsche zurückzog.
Erfolgloser Kampf um Kapital aus Katar

Die Eignerfamilien Porsche und Piëch stellte Wiedeking damit vor ein besonderes Problem: Die Zukunft Porsches als unabhängiges Unternehmen ist gefährdet. Und auch die Rolle von VW bei Porsche könnte sich drehen. Piëch drängte zuletzt immer wieder zwecks Schuldentilgung auf den teilweise Verkauf des Sportwagengeschäfts an VW.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Zuletzt hoffte Wiedeking auf Geld aus Katar für sein angeschlagenes Unternehmen. ]
Wiedeking dagegen setzte sich zuletzt für eine Kapitalspritze aus Katar ein, um einen Zusammenschluss mit VW noch zu verhindern. "Das ist sein Projekt", sagte Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück. Auf einen Platz als potenzieller Beifahrer neben VW-Chef Martin Winterkorn wollte sich Wiedeking wohl nicht einlassen. Dafür hat er für ein anderes leidenschaftliches Hobby nun mehr Zeit: Auf seinem Grundstück im schwäbischen Bietigheim baut Wiedeking gerne Kartoffeln an - und zwar mit der Hilfe eines alten Porsche-Traktors.
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Das Denken ist allen Menschen erlaubt, doch vielen bleibt es erspart.

___________________Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.
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