d9187
23.09.2008, 21:58
Hallo!
Nachdem ich einige von Euch über Monate immer wieder mit meinen Problemen gelöchert habe, sind sie nun endlich behoben. Ich habe mir gedacht, ich fasse die Geschichte nochmal abschließend zusammen, vielleicht hilft es ja noch weiteren Fuffis :)
Ich übernahm den Wagen im April mit CO im Kühlwasser und starkem Verdacht auf schadhafte Zylinderkopfdichtung. Also erstmal in die Zylinderkopfwerkstatt, hat auch nur gut einen Monat gedauert, da war die Dichtung endlich getauscht. Der Motor lief für V12-Maßstäbe im Standgas erstmal wie ein Sack Nüsse. Ich solle erstmal 6000Km einfahren, dann könne man nähere Fehlersuchen starten, so der Werkstattchef.
Ich habe dann zwischenzeitlich selber festgestellt, dass die Knalltüten auf einer Seite einen zerstochenen Faltenbalg der Kurbelgehäuseentlüftung eingebaut haben, auf der anderen Seite war ein Faltenbalg überhaupt nicht mehr vorhanden.
Danke an die Zylinderkopfwerkstatt im Münchner Norden....! :top
Da ich nicht noch 3 Wochen auf den Wagen warten wollte, hab ich das eben selber gerichtet. Da lief er schon besser, aber noch nicht sehr gut.
Die weiteren Symptome waren:
- Im Standgas manchmal leichtes Schütteln vom Motor, im ganzen Fahrzeug spürbar, am Auspuff hörbar.
- Leerlaufdrehzahl ohne Klima ging nur sehr langsam runter auf ~500UpM.
- Beim Anlassen mit warmem Motor stieg die Drehzahl zu hoch auf >1500UpM und ging nach einer guten Gedenksekunde runter.
- Sanft anfahren ging schlecht, auch wenn man das Pedal nur gestreichelt hat, packte der Motor zu ruppig an.
- Merklicher Ruck im Antriebsstrang bei sanfter Fahrt und Geschwindigkeiten um 100Km/h beim Wechsel zwischen geringer und keiner Gaspedalbatätigung.
- Beim plötzlichen Fuß-vom-Gas dauerte es noch eine knappe Sekunde, bis der Schub tatsächlich komplett nachließ.
- Leichte Reaktion auf den Bremsenreiniger-Test.
Bis die Ursache gefunden war, vergingen einige Monate und Werkstattbesuche. Letztere waren erfolglos, auch den Bremsenreiniger-Test am Motor hatten sie gemacht, Ergebnis: Falschluft hielten sie für eher unwahrscheinlich.
Eher zufällig habe ich den Test nochmal wiederholt, die obere Abdeckung vom Motor natürlich abgeschraubt, und dann mit der Sprühdose so tief wie möglich reingesprüht, entlang der Krümmer-Rohre. Und siehe da, die Drehzahl ging hörbar leicht hoch. Dabei war die Reaktion ziemlich gleich, ob man nun an einem oder am anderen Ende vom Krümmer sprühte.
Ich habe das Problem dann auch lieber selber in die Hand genommen und erst die Krümmer, dann auch die Zylinderkopfhauben demontiert. An letzteren trat etwas Öl aus, also dort waren schonmal 2 neue Dichtungen fällig.
Und auch die Ursache für den positiven Bremsenreiniger-Test wurden nun sichtbar. Die Dichtungen zwischen Krümmern und Zylinderköpfen, je eine für 3 Zylinder, waren alle rissig und teilweise deformiert.
Mein Dank geht an dieser Stelle an BMW, für den Einbau solch hochwertiger Dichtungen, die nach 10 Jahren und 180.000Km einfach nur fertig mit der Welt sind und 400€ zzgl. MwSt. kosten. Danke auch nochmals an die Zylinderkopfwerkstatt, wäre auch wirklich zu viel verlangt gewesen, mal einen Blick auf das zu werfen, was man gerade wieder zusammenbaut.
Auch die Haubendichtungen sind beim Abkratzen ziemlich zerbröckelt.
Das war jedenfalls nun alles abgebaut, und das sah so aus:
104876
Die Gelegenheit war gut für eine Kontrolle der Zündkerzen, selten kommt man so gut ran! Beim Rausschrauben hatte man das Gefühl, die Dinger wären schon mit dem Kopf festgewachsen. Mit viel Öl und Gefühl hab ich sie aber alle heil rausbekommen, wenigstens sahen die alle schön gleich aus.
Hier ein weiterer Dank an die Zylinderkopfwerkstatt. Auf eine vorherige Anfrage, ob sie die Kerzen getauscht hätten, hieß es "Klar, wäre ja fast schon kriminell die nicht zu tauschen, wenn die Köpfe schonmal unten sind...".
Nagut, hab ich kurzerhand eben 12 neue organisiert, der :) hat sich sicher gefreut.
Die neuen Zündkabel, die Lexmaul organisiert hatte, hab ich dann auch gleich eingebaut und die Zündverteiler gereinigt.
Die ganzen Arbeiten hab ich dann eben 1x pro Bank gemacht, danach alles schön wieder zusammengebaut (der Kerl, der die extremst nervig fummlige Motorverkabelung konstruiert hat, hat sich auch eine Auszeichnung verdient...), mein Vater hat dabei mehrfach kontrolliert, wo ich noch Kabel vergessen habe - dafür ein echtes Danke!
Dann war es soweit: Zündung an, juhuu, schonmal kein Motornotprogramm o.ä. :lol Also anlassen. Kam sofort, und was soll ich sagen, gleich in kaltem Zustand lief er ruhig, wie ein Gedicht. Anschließend wurde eine ausführliche Testfahrt gemacht, inkl. Reset aller Motor- und Getriebe-Adaptionswerte per Laptop.
Ergebnis: Alle oben genannten Symptome sind weg!
Es hat sich also doch gelohnt, knapp 1000€ an überwiegend originalen Ersatzteilen in den Wagen zu stecken und tagelang dran rumzuschrauben!
Für potentielle Nachahmer sei erwähnt: Als begabter Hobbybastler ist es kein Hexenwerk, den Motor bis zu den Köpfen zu zerlegen. Man braucht allerdings gutes Werkzeug wie Ratsche, einige Verlängerungen, Kardangelenk, Drehmomentschlüssel und die üblichen Werkzeuge. Und viel Zeit sollte man sich nehmen. Gerade der Zusammenbau mit den vielen Kabeln und Schläuchen muss sehr sorgfältig gemacht werden, sonst gibts Chaos. Hier auch noch ein Dank an Lexmaul, der mir einige Tipps rund um die ganze Aktion gegeben hat, und an das gesamte Forum, das mir bei der Aktion viel geholfen hat!
Dem Traum-Fuffi in Top-Zustand bin ich damit wieder einen großen Schritt näher gekommen, jetzt nerven eigentlich nurnoch Kleinigkeiten wie Klappern am Schiebedach und leichtes Spiel in der Lenkung. Wenn man nun den Zustand des Wagens im April mit dem jetzigen vergleicht, dann bin ich schon ein wenig stolz auf den 7er, der damals seinem endgültigen Schicksal garnichtmehr so fern war!
Nachdem ich einige von Euch über Monate immer wieder mit meinen Problemen gelöchert habe, sind sie nun endlich behoben. Ich habe mir gedacht, ich fasse die Geschichte nochmal abschließend zusammen, vielleicht hilft es ja noch weiteren Fuffis :)
Ich übernahm den Wagen im April mit CO im Kühlwasser und starkem Verdacht auf schadhafte Zylinderkopfdichtung. Also erstmal in die Zylinderkopfwerkstatt, hat auch nur gut einen Monat gedauert, da war die Dichtung endlich getauscht. Der Motor lief für V12-Maßstäbe im Standgas erstmal wie ein Sack Nüsse. Ich solle erstmal 6000Km einfahren, dann könne man nähere Fehlersuchen starten, so der Werkstattchef.
Ich habe dann zwischenzeitlich selber festgestellt, dass die Knalltüten auf einer Seite einen zerstochenen Faltenbalg der Kurbelgehäuseentlüftung eingebaut haben, auf der anderen Seite war ein Faltenbalg überhaupt nicht mehr vorhanden.
Danke an die Zylinderkopfwerkstatt im Münchner Norden....! :top
Da ich nicht noch 3 Wochen auf den Wagen warten wollte, hab ich das eben selber gerichtet. Da lief er schon besser, aber noch nicht sehr gut.
Die weiteren Symptome waren:
- Im Standgas manchmal leichtes Schütteln vom Motor, im ganzen Fahrzeug spürbar, am Auspuff hörbar.
- Leerlaufdrehzahl ohne Klima ging nur sehr langsam runter auf ~500UpM.
- Beim Anlassen mit warmem Motor stieg die Drehzahl zu hoch auf >1500UpM und ging nach einer guten Gedenksekunde runter.
- Sanft anfahren ging schlecht, auch wenn man das Pedal nur gestreichelt hat, packte der Motor zu ruppig an.
- Merklicher Ruck im Antriebsstrang bei sanfter Fahrt und Geschwindigkeiten um 100Km/h beim Wechsel zwischen geringer und keiner Gaspedalbatätigung.
- Beim plötzlichen Fuß-vom-Gas dauerte es noch eine knappe Sekunde, bis der Schub tatsächlich komplett nachließ.
- Leichte Reaktion auf den Bremsenreiniger-Test.
Bis die Ursache gefunden war, vergingen einige Monate und Werkstattbesuche. Letztere waren erfolglos, auch den Bremsenreiniger-Test am Motor hatten sie gemacht, Ergebnis: Falschluft hielten sie für eher unwahrscheinlich.
Eher zufällig habe ich den Test nochmal wiederholt, die obere Abdeckung vom Motor natürlich abgeschraubt, und dann mit der Sprühdose so tief wie möglich reingesprüht, entlang der Krümmer-Rohre. Und siehe da, die Drehzahl ging hörbar leicht hoch. Dabei war die Reaktion ziemlich gleich, ob man nun an einem oder am anderen Ende vom Krümmer sprühte.
Ich habe das Problem dann auch lieber selber in die Hand genommen und erst die Krümmer, dann auch die Zylinderkopfhauben demontiert. An letzteren trat etwas Öl aus, also dort waren schonmal 2 neue Dichtungen fällig.
Und auch die Ursache für den positiven Bremsenreiniger-Test wurden nun sichtbar. Die Dichtungen zwischen Krümmern und Zylinderköpfen, je eine für 3 Zylinder, waren alle rissig und teilweise deformiert.
Mein Dank geht an dieser Stelle an BMW, für den Einbau solch hochwertiger Dichtungen, die nach 10 Jahren und 180.000Km einfach nur fertig mit der Welt sind und 400€ zzgl. MwSt. kosten. Danke auch nochmals an die Zylinderkopfwerkstatt, wäre auch wirklich zu viel verlangt gewesen, mal einen Blick auf das zu werfen, was man gerade wieder zusammenbaut.
Auch die Haubendichtungen sind beim Abkratzen ziemlich zerbröckelt.
Das war jedenfalls nun alles abgebaut, und das sah so aus:
104876
Die Gelegenheit war gut für eine Kontrolle der Zündkerzen, selten kommt man so gut ran! Beim Rausschrauben hatte man das Gefühl, die Dinger wären schon mit dem Kopf festgewachsen. Mit viel Öl und Gefühl hab ich sie aber alle heil rausbekommen, wenigstens sahen die alle schön gleich aus.
Hier ein weiterer Dank an die Zylinderkopfwerkstatt. Auf eine vorherige Anfrage, ob sie die Kerzen getauscht hätten, hieß es "Klar, wäre ja fast schon kriminell die nicht zu tauschen, wenn die Köpfe schonmal unten sind...".
Nagut, hab ich kurzerhand eben 12 neue organisiert, der :) hat sich sicher gefreut.
Die neuen Zündkabel, die Lexmaul organisiert hatte, hab ich dann auch gleich eingebaut und die Zündverteiler gereinigt.
Die ganzen Arbeiten hab ich dann eben 1x pro Bank gemacht, danach alles schön wieder zusammengebaut (der Kerl, der die extremst nervig fummlige Motorverkabelung konstruiert hat, hat sich auch eine Auszeichnung verdient...), mein Vater hat dabei mehrfach kontrolliert, wo ich noch Kabel vergessen habe - dafür ein echtes Danke!
Dann war es soweit: Zündung an, juhuu, schonmal kein Motornotprogramm o.ä. :lol Also anlassen. Kam sofort, und was soll ich sagen, gleich in kaltem Zustand lief er ruhig, wie ein Gedicht. Anschließend wurde eine ausführliche Testfahrt gemacht, inkl. Reset aller Motor- und Getriebe-Adaptionswerte per Laptop.
Ergebnis: Alle oben genannten Symptome sind weg!
Es hat sich also doch gelohnt, knapp 1000€ an überwiegend originalen Ersatzteilen in den Wagen zu stecken und tagelang dran rumzuschrauben!
Für potentielle Nachahmer sei erwähnt: Als begabter Hobbybastler ist es kein Hexenwerk, den Motor bis zu den Köpfen zu zerlegen. Man braucht allerdings gutes Werkzeug wie Ratsche, einige Verlängerungen, Kardangelenk, Drehmomentschlüssel und die üblichen Werkzeuge. Und viel Zeit sollte man sich nehmen. Gerade der Zusammenbau mit den vielen Kabeln und Schläuchen muss sehr sorgfältig gemacht werden, sonst gibts Chaos. Hier auch noch ein Dank an Lexmaul, der mir einige Tipps rund um die ganze Aktion gegeben hat, und an das gesamte Forum, das mir bei der Aktion viel geholfen hat!
Dem Traum-Fuffi in Top-Zustand bin ich damit wieder einen großen Schritt näher gekommen, jetzt nerven eigentlich nurnoch Kleinigkeiten wie Klappern am Schiebedach und leichtes Spiel in der Lenkung. Wenn man nun den Zustand des Wagens im April mit dem jetzigen vergleicht, dann bin ich schon ein wenig stolz auf den 7er, der damals seinem endgültigen Schicksal garnichtmehr so fern war!