Kategorie: Kultur CleanEnergy Artcar 11.08.2005
Das 16. BMW Art Car
Olafur Eliasson verwandelt das Wasserstoff-Rekordfahrzeug BMW H2R in ein mobiles Kunstwerk
München / Berlin. Olafur Eliasson, einer der wichtigsten Vertreter der
zeitgenössischen Kunstwelt, wird das 16. BMW Art Car gestalten und damit die BMW
Art Car Collection um ein neues Kunstwerk erweitern. Diese weltweit einzigartige
Sammlung, die 2005 ihr 30jähriges Jubiläum feiert, besteht aus bisher fünfzehn
von bekannten Künstlerinnen und Künstlern gestalteten BMW Automobilen. Eliasson
nimmt sich mit seiner Arbeit dem technologischen Meilenstein, dem BMW H2R an.
Mit diesem Fahrzeug verfolgt die BMW Group die Vision einer nachhaltigen
Mobilität, basierend auf regenerativ erzeugtem Wasserstoff als Kraftstoff der
Zukunft. Die BMW Group setzt so auf innovative Weise ihre Zusammenarbeit mit
internationalen Künstlern zum Themenkomplex Technologie, Mobilität und Kunst
fort.
Die Auswahl des Künstlers.
Der Künstler Olafur Eliasson wurde durch ein internationales Kuratorengremium
ausgewählt, das im April 2004 zusammengekommen war, um über die
Weiterentwicklung der BMW Art Car Collection zu diskutieren. Teilnehmer an
diesem Workshop waren Bruce W. Ferguson, Dekan an der Columbia University in New
York, Pi Li von der Zentralakademie der Schönen Künste in Peking, Suzanne Pagé,
Direktorin des Musée d'Art Moderne de la Ville de Paris, Larry Rinder, Dekan am
California College of the Arts in San Francisco, Donna de Salvo, Kuratorin am
Whitney Museum of American Art und Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann, Direktorin
der Pinakothek der Moderne in München.
Statements des Kuratorengremiums.
Larry Rinder
Dekan, California College of the Arts, San Francisco
ehemals Kurator am Whitney Museum of Art, New York
"Ich kann mir keinen besseren Künstler als Olafur Eliasson für das
bemerkenswerte wasserstoffgetriebene BMW Art Car vorstellen, dessen Werk so
anmutig die Schönheit und das Wunder physischer Phänomene feiert."
Donna De Salvo
Senior Curator, Whitney Museum of Amercian Art, New York
ehemals Senior Curator, Tate Modern, London
"BMW hat eine lange Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Künstlern im
Rahmen der Art Car Collection. Gerade in der Auswahl für das 16. Fahrzeug dieser
Serie, des wasserstoffgetriebenen H2R-Modells, sah sich die Jury mit einer ganz
besonderen Herausforderung konfrontiert - aber auch mit einer außerordentlichen
Chance. Wegen der Nutzung der regenerativen Energien Wasser, Sonnenlicht und
Sauerstoff anstelle von fossilen Brennstoffen schafft dieses Fahrzeugmodell
gleichsam ein Signal und ein neues Paradigma für die Zukunft - mit erheblichen
Auswirkungen auf die Umwelt und das alltägliche Leben. Olafur Eliasson hat als
Künstler ein außerordentliches und international anerkanntes Werk präsentiert,
in dem unter Verwendung der elementarsten Materialien wie Licht, Wärme und
Wasser gleichsam eine fortdauernde Auseinandersetzung mit den Grundlagen der
menschlichen Wahrnehmung in Bezug auf Natur und Technologie, das Organische und
das Industrielle, stattfindet. Das macht ihn zur perfekten Wahl für dieses
Projekt. Sein profundes Verständnis der Materie und noch mehr seine
Bereitschaft, vorherrschende wissenschaftliche und soziale Meinungen kritisch zu
hinterfragen, dürften fast unvermeidlich in ein außergewöhnliches Projekt
münden, das auch in der Geschichte der Art Car Collection ein neues Kapitel
aufschlagen wird."
Bruce W. Ferguson
Dekan, Columbia University School of The Arts
"BMW und Olafur Eliasson - was für eine perfekte Konstellation! Beide sind
Vorreiter in der Auseinandersetzung mit entscheidenden Fragen des Designs in
ständigem Dialog mit einer aktiv daran teilnehmenden Öffentlichkeit. So wie BMW
sich mit den Zukunftsfragen der Emission und alternativer Energiequellen
beschäftigt, so geht es Olafur um ein politisches Bewusstsein und um
Gewissenhaftigkeit in diesen Dingen in der Sphäre der Kunst. Ich war erfreut,
daran mitwirken zu können, dass schließlich beide zusammenfinden konnten, und
ich bin gespannt auf die Ergebnisse dieser Zusammenarbeit."
Prof. Dr. Carla Schulz-Hoffmann
Direktorin der Pinakothek der Moderne, München
Professorin an der Akademie der Bildenden Künste, München
"Ich bin außerordentlich froh, dass Olafur Eliasson als Künstler das
nächste BMW Art Car-Projekt betreuen wird. Die Wahl könnte kaum treffender sein
angesichts dieses innovativen wasserstoffgetriebenen Fahrzeugs. Eliasson hat
sich im Verlauf seiner viel beachteten Karriere immer stärker auf die Idee einer
Verbindung der künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten mit Licht und
technologischen Phänomenen mit einem tieferen Verständnis von Natur und ihrer
Reinheit konzentriert. Seine Installationen reflektieren Phänomene der Ökologie,
der Nachhaltigkeit und der Möglichkeiten ihrer Verbindung im Rahmen neuer
technischer Entwicklungen. Deshalb verspricht sein Konzept für die BMW Art Car
Collection eine revolutionäre Synthese zwischen Hochtechnologie,
Geschwindigkeit, Schönheit der Form und insbesondere nachhaltiger Energie in
einer gleichsam kongenialen Haltung der Verantwortlichkeit."
Suzanne Pagé
Direktorin, Museé National d'Art Moderne de la Ville de Paris
"Im Kreuzungspunkt von bildender Kunst, Architektur, Urbanität und Design
ist Olafur Eliassons Kunst exemplarisch für einen Künstler des 21. Jahrhunderts.
In Abweisung jeder institutionellen Umarmung öffnet sich dieser Künstler als
Einzelner der ganzen Welt und sucht auf romantische Art nichts geringeres als
eine neue Verbindung mit dem Leben. Diesmal nimmt er - über das Medium des
Automobils - Teil an der Beschleunigung eines Zeitraums, den er zugleich selbst
neu erfindet."
Der Künstler.
Gerade auch aufgrund seiner Affinität zum Thema regenerative Energien ist
Olafur Eliasson ein Künstler, der den Herausforderungen des Rekordfahrzeugs auf
kreative Weise begegnen kann. Der 1967 geborene Isländer lebt und arbeitet in
Berlin. In seinem überwiegend skulpturalen, installativen und photographischen
Werk greift Olafur Eliasson immer wieder den Themenkomplex
Zivilisation/Technologie und Natur auf. Er reflektiert die Umwelteinflüsse der
Industriekultur im Verhältnis zu Naturphänomenen und den sensuellen Erfahrungen
des Menschen. Zur Gestaltung seiner Kunstwerke verbindet Eliasson komplexe
Technologieträger mit ephemeren Elementen der Natur und schafft damit eine
Situation der Auseinandersetzung zwischen Betrachter und Umgebung. Durch große
Einzelausstellungen in Museen wie dem ZKM in Karlsruhe, dem Musée d'Art Moderne
de la Ville de Paris und der Tate Modern in London sowie durch seine Teilnahme
an der 50. Biennale di Venezia 2003 hat er in der internationalen Kunstwelt
breite Anerkennung gefunden. 2004 wurden Ausstellungen seiner Arbeiten im
Kunstmuseum Wolfsburg und The Menil Collection in Houston ausgerichtet. Seine
Werke sind in öffentlichen und privaten Sammlungen von Weltrang wie dem
Guggenheim Museum in New York und dem Museum of Contemporary Art in Los Angeles
vertreten.
Als Künstler des 16. BMW Art Cars wird Eliasson eng mit den verschiedensten
Abteilungen des Unternehmens zusammenarbeiten: mit den Bereichen für Forschung,
Entwicklung und Design ebenso wie mit der KulturKommunikation. Eliasson selbst
bezeichnet diese außergewöhnliche Art der Kooperation als "Die Untersuchungen
und Forschungen, die sich mit dem ganzen Spektrum der Fragen nachhaltiger
Energieträger und eines gewandelten Energiebewusstseins, insbesondere auch mit
dem Wasserstoffantrieb als einer Energiequelle der Zukunft auseinandersetzen -
das liegt durchaus im Kontext meiner gegenwärtigen künstlerischen Arbeit, die
sich mit dem ganzen Komplex beschäftigt, wie sich das Individuum zu Mobilität,
Zeit und Raum verhält."
Nach der Überführung des BMW H2R in das Atelier Eliassons im August dieses
Jahres wird der Künstler bis März 2006 die Entwürfe für das neue Art Car fertig
stellen. Anfang 2007 wird das neue BMW H2R Art Car dann weltweit der
Öffentlichkeit als Kunstwerk in Museen präsentiert.
Die BMW Art Car Collection.
Bereits seit 1975 gestalten herausragende Künstlerinnen und Künstler aus
aller Welt BMW Automobile ihrer Zeit. Zu den bisher 15 Exponaten der BMW Art Car
Collection zählen Werke von Frank Stella, Roy Lichtenstein, Andy Warhol, A.R.
Penck, David Hockney und Jenny Holzer. Die Art Cars spiegeln die
kulturhistorische Entwicklung von Kunst, Design und Technik wider und wurden
weltweit in großen Museen wie dem Pariser Louvre, der Royal Academy in London,
dem New Yorker Whitney Museum of Modern Art, Venedigs Palazzo Grassi, Sydneys
Powerhouse Museum und in den Guggenheim Museen New York und Bilbao gezeigt. Auch
in Zukunft werden die BMW Art Cars in internationalen Ausstellungen die
faszinierende Verbindung von Kunst und Technik dokumentieren. Die gesamte BMW
Art Car Collection wird im Rahmen der Ausstellung "Auto-nom" 2005/2006 in
verschiedenen Museen weltweit gezeigt.
Foto:
BMW-Modell vom Art Car Alexander Calder BMW 3,0 CLS (1975)
Die initiale Idee der Collection, ein Automobil von Künstlerhand gestalten zu
lassen, hatte der französische Auktionator und leidenschaftliche Rennfahrer
Hervé Poulain. Auf seine Initiative hin gestaltete zu Beginn der 70er-Jahre sein
amerikanischer Künstlerfreund Alexander Calder seinen BMW Rennwagen - den BMW
3.0. CSL. Das erste Fahrzeug, das Berührungspunkte zwischen den Welten von Kunst
und Motorsport herstellt, nahm dann am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Die
begeisterte Aufnahme des rollenden Kunstwerkes war eine für BMW zündende Idee,
die Art Car Collection zu etablieren. In den ersten Jahren wurden
Rennsportfahrzeuge zu Kunstobjekten gestaltet, die allesamt beim
traditionsreichen 24-Stunden-Rennen von Le Mans starteten. Später wurde das
Spektrum um Serienfahrzeuge erweitert. Das bisher letzte Werk der Serie schuf
die amerikanische Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die einen BMW V12 Le Mans
Rennsportwagen mit ihrer Wortkunst, den "Truisms", beschrieb.
Das BMW H2R Wasserstoff Rekordfahrzeug.
Mit dem Wasserstoff - Fahrzeug BMW H2R als neuem Art Car knüpft die BMW Group
an die Rennwagen-Tradition der BMW Art Car Collection an. Das BMW H2R
Forschungsfahrzeug hat neun Rekorde für wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mit
Verbrennungsmotor aufgestellt. Damit stellte das Unternehmen auf dem
Hochgeschwindigkeitskurs von Miramas (Frankreich) unter Beweis, dass Wasserstoff
konventionelle Kraftstoffe ablösen kann, ohne dass der Autofahrer auf die
Dynamik heutiger Fahrzeuge verzichten muss. Die technischen Daten des H2R
belegen dies: Der Zwölfzylindermotor mit sechs Litern Hubraum leistet über 210
kW/285 PS. Damit beschleunigt der Prototyp in ca. sechs Sekunden aus dem Stand
auf Tempo 100 und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von mehr als 300 km/h.
Der Wasserstoff-Verbrennungsmotor basiert auf dem Benzin-Triebwerk des BMW 760i
und verfügt damit über modernste Technologien wie z. B. die vollvariable
Ventilsteuerung Valvetronic.
BMW Group KulturKommunikation.
Wenn die BMW Group sich kulturell engagiert, setzt sie auf die absolute
Freiheit des kreativen Potentials. Denn diese ist in der Kunst genauso Garant
für bahnbrechende Werke wie sie für die wichtigsten Innovationen in einem
erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen steht. Unter Berücksichtigung dieses
Grundsatzes sieht die BMW Group durch Entwicklung und Umsetzung kultureller
Projekte in Zusammenarbeit mit privaten sowie öffentlichen Trägern einen
zukunftsweisenden Weg, Netzwerke innerhalb der Kulturlandschaft zu fördern.
Damit werden neuen Tendenzen in der Kunst Plattformen geboten und einer Vielzahl
von Interessenten ein Zugang zu künstlerischem und kulturellem Engagement
ermöglicht. Wobei sich die KulturKommunikation eben darauf konzentriert,
thematisch anregende wie überzeugende Akzente zu setzen.
Kultur spricht viele Sprachen, von Land zu Land ist sie einzigartig wie
unverwechselbar - beides Prädikate der BMW Group. Mit ihrem Engagement für Kunst
und Kultur setzt sie sich zum Ziel, diejenigen Aktivitäten zu unterstützen, die
den interkulturellen Dialog voranbringen und unterstützt international über 100
verschiedene kulturelle Veranstaltungen, Programme und Einrichtungen.
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 11.08.05
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