Kategorie: X5 X3 xdrive BMW-Modellreihe: E53 E83 09.09.2003
xDrive - das neue Allradsystem von BMW
das xDrive-Allradsystem kommt im BMW X3 und X5 zum Einsatz
Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt feiert zusammen
mit den beiden BMW Sports Activity Vehicles X3 und X5 auch eine technische
Innovation ihre Weltpremiere: xDrive heißt das neue intelligente
Allradantriebskonzept mit aktiver Fahrdynamikregelung von BMW. Es sorgt nicht
nur für bestmögliche Traktion bei schwierigen Fahrbahnverhältnissen, sondern
durch seine elektronisch geregelte, variable Kraftverteilung zwischen Vorder-
und Hinterachse gleichzeitig für mehr Fahrsicherheit und Fahrdynamik.
BMW xDrive Allradsystem
Der BMW X3 ist als Sports Activity Vehicle (SAV) vor allem für exzellente
Eigenschaften auf der Straße entwickelt. Dass bei seiner Entwicklung die
vielzitierten hervorragenden Fahreigenschaften aller BMW Automobile als Maßstab
galten, ist selbstverständlich. Deshalb ist auch der neue Allradantrieb xDrive
in der Lage, die Antriebskraft ja nach Fahrzustand sehr schnell und vollvariabel
zwischen Vorder- und Hinterachse zu verteilen. Darüber hinaus wird durch die
proaktive Kraftverteilung sichergestellt, dass maximale Allradperformance
gewährleistet ist, noch bevor ein Rad durchdrehen kann. Eine elektronisch
gesteuerte Lamellenkupplung mit extrem kurzer Ansprechzeit leitet die Kraft über
eine kettengetriebene
Gelenkwelle, die links parallel zum Motor nach vorn verläuft, zur Vorderachse.
Die Verbindungswelle zum rechten Vorderrad wird – wie beim X5 – durch die
Ölwanne geführt. Dieser Kunstgriff ermöglicht unter anderem einen niedrigen
Einbau des Motors und damit einen tiefen Schwerpunkt bei gleichzeitig guter
Bodenfreiheit. Das kommt erneut der Fahrdynamik zugute, verringert die
Seitenneigung bei Kurvenfahrt und ermöglicht gute Schlechtwegeeigenschaften.
Kernstück von xDrive: Elektronisch geregelte Lamellenkupplung.
Im Verteilergetriebe sitzt das Kernelement von xDrive: Die elektronisch
geregelte Lamellenkupplung, die den Kraftfluss zur Vorderachse innerhalb von
Millisekunden je nach Bedarf regelt. In Extremfällen können Vorder- und
Hinterachse dadurch völlig entkoppelt oder starr miteinander verbunden werden.
Die starre Verbindung entspricht dabei der Längssperre bei konventionellen
Allradantrieben. Die Funktion einer Quersperre, also die zwangsweise
Kraftverteilung an beide Vorder- beziehungsweise Hinterräder, stellt das DSC mit
Hilfe des elektronischen Bremseneingriffs dar: Dreht ein Rad durch, ohne Kraft
zu übertragen, wird es abgebremst. Dadurch verteilt das Differenzial im
Achsgetriebe automatisch mehr Kraft an das Rad auf der anderen Seite der Achse.
BMW xDrive Lamellenkupplung
Vorteil xDrive: Frühere Information ermöglicht schnellere Reaktion.
Die Regie für die Steuerung übernimmt dabei das neue Allradsystem xDrive. Es
ist direkt vernetzt mit dem Stabilitäts-Regelsystem DSC, das mit Hilfe von
xDrive seine Aufgaben noch besser erfüllen kann. Diese Partnerschaft beruht auf
Gegenseitigkeit, denn auch DSC verhilft xDrive zu wesentlichen Vorteilen. Im
Gegensatz zu anderen Allradsystemen zeichnet sich xDrive dadurch aus, dass es
proaktiv ist. Während herkömmliche Allradsysteme erst reagieren, wenn Räder
durchdrehen, erkennt xDrive – durch Auswertung des Fahrerwunsches wie z. B.
Gaspedalstellung – eine Fahrsituation, in der Allradtrieb hilfreich ist. Auf
diese Weise wird Allradperformance sichergestellt bevor Schlupf entsteht.
Darüber hinaus greift es auf alle Informationen zurück, die das
Fahrwerksregelsystem DSC sammelt. So wird beispielsweise über den
Gierratensensor die Drehbewegung des Fahrzeugs und über einen Lenkwinkelsensor
der Einschlag des Lenkrads ermittelt. Zusammen mit den Informationen über
Geschwindigkeit aus den Radsensoren, der Fahrzeugquerbeschleunigung sowie den
Motordaten kann xDrive daraus frühzeitig erkennen, in welcher Fahrsituation sich
der X3 gerade befindet und kann die Antriebskraft entsprechend optimal zwischen
Vorder- und Hinterachse verteilen. Das Ergebnis ist ein spürbarer Gewinn an
Agilität, den man besonders gut auf kurvenreichen Bergstrecken erfahren kann.
In der Praxis ermöglicht xDrive in kürzester Zeit die beliebige Verschiebung
der Drehmomente zwischen den Achsen. Der Fahrer profitiert davon permanent, da
der Kraftfluss kontinuierlich der jeweiligen Fahrsituation angepasst wird. Ein
paar Beispiele:
• Beim Anfahren unter alltäglichen Bedingungen schließt sich die
Lamellenkupplung nahezu vollständig, bis etwa 20 km/h erreicht sind. Damit wird
im Anfahrbereich eine maximale Traktion sichergestellt. Danach verteilt das
System die Kraft vollvariabel zwischen Hinter- und Vorderachse je nach
Fahrzustand. Ab Tempo 180 fährt das Fahrzeug mit Heckantrieb.
• In Kurven verringert das blitzschnelle Umverteilen des Kraftflusses das
Unter- oder Übersteuern. Drängt in der Kurve das Fahrzeugheck nach außen,
schließt xDrive die Lamellenkupplung stärker und leitet dadurch immer mehr Kraft
auf die Vorderräder. So können die Hinterräder wieder mehr Seitenkraft aufbauen
und das Fahrzeug stabilisiert sich. Durch die Kombination mit dem DSC kennt das
System die Übersteuertendenz schon zu einem sehr frühen Stadium und greift ein,
noch bevor der Fahrer die veränderte Fahrsituation überhaupt bemerkt: Der X3
fährt wie auf den sprichwörtlichen Schienen durch die Kurve. Erst wenn die
Gefahr des Übersteuerns durch die variable Kraftverteilung alleine nicht mehr
beseitigt werden kann, greift das Fahrwerksregelsystem DSC ein.
• Strebt das Fahrzeug über die Vorderachse aus der Kurve, wird diese
Untersteuertendenz durch die Informationen aus dem DSC System erkannt und durch
weniger Kraftanteile für die Vorderachse kompensiert. So kann im Extremfall bis
zu 100 Prozent Heckantrieb vorherrschen. Sollte dies nicht ausreichen, tritt
auch hier das DSC System in Aktion. Dadurch kann der Fahrer den X3 etwa auf
Serpentinenstrecken mit der Agilität eines 3er BMW bewegen. Selbst abrupte
Gaswechsel kompensiert xDrive mühelos: Während zwischen dem Druck aufs Gaspedal
und dem Aufbau eines Motormoments mindestens 200 Millisekunden vergehen, kann
die Lamellenkupplung innerhalb von 100 Millisekunden vollständig geöffnet oder
geschlossen werden.
• Beim Fahren mit großem Lenkwinkel und wenig Gas – die klassische
Einparksituation – reduziert sich der Allradantrieb bis zum reinen Heckantrieb.
Es gibt weder unangenehme Verspannungen im Antriebsstrang noch Einflüsse auf die
Lenkung.
• An Steigungen mit rutschigem Straßenbelag, beispielsweise auf Schnee, wird
durch die Sperrwirkung zwischen Vorder- und Hinterachse das Durchdrehen
einzelner Räder verhindert. Dadurch muss DSC erst bei wesentlich schwierigeren
Fahrbahnverhältnissen Gas wegnehmen
oder Räder abbremsen, um den Kraftfluss anzupassen. Beim Weiterfahren verringert
die Sperrwirkung zudem deutlich die Gefahr des Längs- oder Seitenkraftverlustes
an einzelnen Rädern. Das vermittelt dem Fahrer ein wesentlich sichereres und
agileres Fahrverhalten. Um gleich lange Antriebswellen verwenden zu können, ist
auf der rechten Seite der Ölwanne ein Lagerbock angeflanscht. Der Vorteil: Die
Lenkung ist frei von Antriebseinflüssen, da die Beugewinkel der Gelenkwellen
rechts und links gleich sind. Außerdem ermöglicht diese Konstruktion maximalen
Lenkeinschlag und mit 11,7 Meter einen entscheidend kleineren Wendekreis als bei
konventionellen Geländewagen. Das wiederum ist ein wesentlicher Vorteil des X3
im Alltag, etwa beim Wenden oder in engen Parkhäusern.
Auf ein zusätzliches Untersetzungsgetriebe, wie es für extreme Geländefahrten
zum Einsatz kommt, wurde beim X3 bewusst verzichtet. Zum einen, um bei
großzügiger Bodenfreiheit den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu halten. Und
zum zweiten, weil es für das Einsatzspektrum eines SAV nicht erforderlich ist
und zum dritten, weil die Gewichtseinsparung einen effektiven Kundenvorteil
bietet.
Wie bei jedem anderen BMW ist auch im X3 die Stabilitätsregelung DSC
abschaltbar, womit betont sportlich orientierte Fahrer die Möglichkeit haben,
durch gezieltes Übersteuern die fahrdynamischen Qualitäten des X3 im
kontrollierten Drift zu genießen. Der Allradantrieb xDrive ist nicht
abschaltbar.
Quelle: BMW Presse Information zur IAA vom 09.09.2003
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