Kategorie: Wirtschaft 03.11.2005
Zwischenbericht zum 30. Sept. 2005: Rede von Dr. Helmut Panke
- Es gilt das gesprochene Wort -
Rede von
Dr. Helmut Panke
Vorsitzender des Vorstands der BMW AG
Telefonkonferenz Zwischenbericht zum 30. Sept. 2005
3. November 2005
Meine Damen und Herren,
ich begrüße Sie zur dritten Telefonkonferenz in diesem Jahr. Nach den ersten
neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres stelle ich fest:
- Die BMW Group baut ihre Position als der weltweit führende Premiumhersteller
in der Automobilindustrie konsequent aus.
- Mit der Umsetzung unserer langfristig ausgerichteten Strategie wächst das
Unternehmen weiterhin dynamisch.
- In einem unverändert schwierigen Umfeld zahlt sich die operative Stärke
unserer Organisation aus. Entsprechend bekräftigen wir unser Ziel für
das gesamte Geschäftsjahr, in etwa wieder ein Ergebnis auf dem hohen
Niveau des Vorjahres zu erreichen.
Basis unseres Wachstums bildet die ungebrochen positive Entwicklung des
Automobilabsatzes. Sie zeugt vom hohen Zuspruch unserer Kunden.
In den ersten drei Quartalen 2005 haben wir insgesamt über 988.000
Automobile unserer drei Marken BMW, MINI und Rolls-Royce in Kundenhand
gegeben. Das sind 11,4 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die Absatzzahlen haben wir bereits veröffentlicht.
Dr.
Helmut Panke, BMW Group, Vorsitzender des Vorstandes der BMW AG
Mehrfach haben wir im Verlauf des Jahres auf die besonderen externen
Faktoren hingewiesen, die im gesamten Geschäftsjahr 2005 die Ertragslage des
Konzerns negativ beeinflussen.
Dazu zählen Währungseffekte aufgrund des schwachen US-Dollars, gestiegene
Preise für Rohöl, Kunststoffe und Stahl sowie ein weiter intensivierter
Wettbewerb.
Nach externen Schätzungen resultiert daraus eine operative Ergebnisbelastung
in 2005 zwischen 700 Millionen und 1 Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr.
Das heißt, wenn man nichts dagegen unternehmen würde oder durch gezielte
Maßnahmen kompensieren kann.
Wir steuern sowohl mit der dynamischen Entwicklung unseres Absatzes als
auch durch laufende, umfangreiche Maßnahmen zur Effizienzsteigerung gegen.
Dennoch konnten diese externen Faktoren im Berichtszeitraum nicht vollständig
kompensiert werden.
Im dritten Quartal kommt ein weiterer negativer Effekt hinzu: Unser
Finanzergebnis wurde erheblich rechnerisch belastet durch den negativen Effekt
aus der Fair Value Bewertung der Optionsverpflichtung aus der
Umtauschanleihe auf die von der BMW Group gehaltenen Anteile an der Rolls-Royce plc, London.
Gerade angesichts der erreichten Größenordnung der kumulierten externen
Belastungen zeugt unser Ergebnis von der besonderen operativen Stärke
unserer Organisation.
Dafür spricht auch unser Ergebnis vor Finanzergebnis, das im dritten Quartal
2005 um 4,4 Prozent auf 855 Millionen Euro gestiegen ist. Zudem erzielen wir
nach wie vor eine Umsatzrendite, die zu den höchsten im Wettbewerbsumfeld
zählt.
In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben sich Umsatz und Ergebnis der
BMW Group wie folgt entwickelt:
- Die Umsatzerlöse des Konzerns sind im Neun-Monats-Vergleich
gegenüber 2004 um 2,7 Prozent auf 34,2 Milliarden Euro gestiegen.
- Der Konzern hat ein Ergebnis vor Steuern von rund 2,37 Milliarden Euro
erzielt. Dies sind 12,5 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten
des Vorjahres.
- Der Überschuss der BMW Group betrug per September 1,63 Milliarden
Euro und ist damit gegenüber den ersten drei Quartalen 2004 leicht um
2,6 Prozent zurückgegangen. Wie schon im ersten Halbjahr 2005 wirken
sich auch im dritten Quartal positive Steuereffekte aus.
Herr Krause wird Ihnen die Entwicklung von Umsatz und Ergebnis gleich im
Detail erläutern.
Zum 30. September beschäftigte die BMW Group rund 106.800 Mitarbeiter.
Damit ist der Personalbestand im Vergleich zum entsprechenden Stichtag des
Vorjahres nahezu unverändert geblieben.
Mit Beginn des neuen Lehrjahres im dritten Quartal 2005 haben über 1.200
Jugendliche ihre berufliche Laufbahn in unserem Unternehmen begonnen.
Damit stellen wir Ausbildungsplätze auf dem hohen Niveau des Vorjahres bereit.
Weltweit sind bei der BMW Group derzeit rund 4.500 Auszubildende
beschäftigt.
Meine Damen und Herren,
auf der IAA in Frankfurt haben wir vor wenigen Wochen neue Modelle
präsentiert, mit denen wir die Erneuerung und Erweiterung unseres
Produktportfolios gezielt fortsetzen.
Dazu zählt der leistungsstärkste BMW 1er – der 130i, der die erfolgreiche 1er
Modellreihe erweitert. In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben wir über
114.000 BMW 1er ausgeliefert.
Weltpremiere hatte in Frankfurt auch der neue BMW 3er Touring, mit dem wir
die Erneuerung der 3er Reihe fortführen. Von der neuen 3er Limousine, die seit
März dieses Jahres verfügbar ist, haben wir bis Ende September fast 149.000
Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert.
Mit dem BMW Z4 Coupé haben wir eine Konzeptstudie präsentiert, die wir in
weitgehend ähnlicher Form bereits im kommenden Jahr auf den Markt bringen.
Darüber hinaus haben wir mit der MINI Concept Studie Frankfurt einen Ausblick
gegeben, wie wir uns den Ausbau der MINI Familie vorstellen könnten.
Der BMW Concept X3 EfficientDynamics wird zwar nicht so in Serie gehen, wie
auf der IAA gezeigt. Dennoch beweist dieses Fahrzeug wie durch intelligentes
Management von Energieströmen und Optimierung des Verbrennungsmotors
der Verbrauch gesenkt und gleichzeitig die Spontaneität und Dynamik des
Fahrzeugs gesteigert werden kann.
Wie Sie wissen, kooperieren wir bei der Entwicklung der Hybridantriebe mit
DaimlerChrysler und General Motors. Allerdings betrachten wir die Hybrid-Technologie nur als eine Übergangslösung für bestimmte Anwendungsfälle ins
emissionsfreie Wasserstoff-Zeitalter.
Parallel konzentrieren wir uns auf weitere Effizienz-Fortschritte bei den
konventionellen Otto- und Dieselmotoren. Im nächsten Jahr führen wir in fast
allen Modellreihen neue, leistungsstarke und zugleich hoch effiziente Motoren
ein. Zudem erwarten wir durch den Einsatz von Innovationen wie dem
Allradsystem XDrive für weitere Modelle oder dem Fahrerassistenzsystem BMW
Night Vision weitere Absatzimpulse.
Bereits im dritten Quartal 2005 haben sich – wie von uns in Aussicht gestellt –
Effekte aus der Einführung der neuen Modelle und hochwertiger
Motorisierungen positiv ausgewirkt.
Neben unserem Produktportfolio erweitern wir auch unsere Präsenz auf den
internationalen Märkten – im Rahmen unserer Asienstrategie aktuell in Indien.
Wir werden in Chennai ein Montagewerk für BMW Automobile der 3er und 5er
Reihe für den lokalen Markt errichten. Zudem wird ab 2007 unsere eigene
Vertriebsgesellschaft in Delhi ihre operative Geschäftstätigkeit aufnehmen. Die
entsprechenden Genehmigungen liegen vor.
Damit schaffen wir die Voraussetzungen, um die hohen Wachstumspotenziale
des indischen Automobilmarktes langfristig zu nutzen. Im Wettbewerbsvergleich
besitzt die BMW Group mit 23 Fertigungsstätten in 13 Ländern und 35
internationalen Vertriebsgesellschaften das am besten ausgebaute internationale
Produktions- und Vertriebsnetzwerk.
Meine Damen und Herren,
nach den ersten neun Monaten gebe ich folgenden Ausblick für das gesamte
Geschäftsjahr 2005:
- Beim Absatz werden wir auf Konzernebene – so wie angekündigt – einen neuen Spitzenwert im hohen einstelligen Prozentbereich erreichen.
- Trotz der hohen externen Belastungen streben wir unverändert an, dashohe Ergebnisniveau des Vorjahres in etwa wieder zu erreichen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Quelle: BMW Presse-Mitteilung vom 03.11.05 Das könnte Sie auch interessieren:
BMW Group mit deutlichem
Absatzplus im dritten Quartal 2005 (News vom 03.11.05)
Telefonkonferenz Zwischenbericht, Rede von Stefan
Krause (News vom 03.11.05)
Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter:
|