Kategorie: Wirtschaft 03.11.2004
Rede von Stefan Krause anlässlich des Quartalsberichts
Telefonkonferenz vom 30.09.04
- Es gilt das gesprochene Wort -
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
die Produkt- und Marktoffensive der BMW Group wirkte sich auch im dritten
Quartal des laufenden Jahres sehr positiv auf unsere finanzielle Entwicklung
aus. Kommen wir zunächst zu einigen wesentlichen Eckwerten des dritten Quartals
bzw. der ersten neun Monate des Jahres 2004.
Bild: Stefan Krause, BMW Group, Mitglied des
Vorstands der BMW AG, Finanzen (Bild aus Mai 2002)
Der Umsatz im Segment Automobile stieg im dritten Quartal 2004 auf 10,317
Mrd. Euro und liegt damit 13,8% über dem Vergleichswert des Vorjahresquartals.
In den ersten drei Quartalen 2004 betrug der Segmentumsatz 31,576 Mrd. Euro und
übertraf damit den Vorjahreswert um 12,4%.
Im Vergleich zum dynamischen Wachstum des Automobilabsatzes im dritten
Quartal von 9,6 % stieg das Ergebnis im Segment Automobile überproportional um
21,8% auf 694 Mio. Euro an. Die Umsatzrendite des Segments verbesserte sich im
dritten Quartal des laufenden Jahres auf 6,7% gegenüber 6,3% im
Vorjahresquartal.
Das Segmentergebnis der ersten neun Monate des laufenden Jahres erhöhte sich
um 17,0% auf 2,407 Mrd. Euro. Damit wurde auch in den ersten neun Monaten 2004
die Wachstumsrate des Automobilabsatzes von 8,8% deutlich übertroffen.
Die Umsatzrendite des Segments Automobile erhöhte sich per Ende September 2004
auf 7,6% gegenüber 7,3% im Vorjahr.
Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal 2004 im Vorjahresvergleich um 6,3%
auf 10,611 Mrd. Euro. In den ersten neun Monaten erhöhte sich der Konzernumsatz
um 9,1% auf 33,326 Mrd. Euro.
Die Bruttomarge des Konzerns betrug im dritten Quartal sowie in den ersten
neun Monaten des laufenden Jahres 23,6%. Im Jahresvergleich stieg die
Bruttormarge per Ende September 2004 um 0,4 Prozentpunkte.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit der BMW Group verbesserte
sich im dritten Quartal 2004 um 7,6% auf 779 Mio. Euro und in den ersten neun
Monaten um 8,5% auf 2,714 Mrd. Euro.
Die Umsatzrendite des Konzerns betrug im dritten Quartal 2004 wie im
Vorjahresquartal 7,3%. In den ersten drei Quartalen 2004 wurde eine im Vergleich
zum Vorjahreszeitraum nahezu unveränderte Umsatzrendite von 8,1% erzielt.
Der Überschuss der BMW Group stieg im dritten Quartal um 7,6% auf 479 Mio.
Euro. Die Steuerlastquote war im abgelaufenen Quartal mit 38,5% gegenüber dem
Vorjahresquartal unverändert.
In den ersten neun Monaten 2004 stieg der Konzern-Überschuss bei einer
gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Steuerquote um 9,8% auf 1,673 Mrd. Euro. Die
in 2004 gegenüber dem Vorjahr rückläufige Steuerquote ist bedingt durch den
Wegfall des Flutopfersolidaritäts-beitrags.
Je Stammaktie und Vorzugsaktie ergibt sich im dritten Quartal 2004 ein
Ergebnis von 0,71 Euro. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres beläuft
sich das Ergebnis auf 2,48 Euro je Stammaktie und 2,49 Euro je Vorzugsaktie.
Der Cashflow des dritten Quartals 2004 stieg um 18,2% auf 1,291 Mrd. Euro. In
den ersten neun Monaten des Jahres 2004 übertraf der Cashflow mit 3,801 Mrd.
Euro den Vorjahreswert um 14,5%.
Nun noch einige Anmerkungen zur Gewinn- und Verlustrechnung:
Die Forschungs- und Entwicklungskosten haben sich im dritten Quartal 2004 um
12,5% auf 620 Mio. Euro und per Ende September 2004 um 12,1% auf 1,762 Mrd. Euro
erhöht. Die gesamten Forschungs- und Entwicklungsleistungen inklusive der
aktivierten Entwicklungskosten belaufen sich im dritten Quartal auf 732 Mio.
Euro und 1,991 Mrd. Euro in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres.
Daraus errechnet sich eine Forschungs- und Entwicklungsquote bezogen auf den
Umsatz von 6,9% im dritten Quartal und 6,0% in den ersten neun Monaten 2004. Für
das Gesamtjahr 2004 gehen wir davon aus, dass die Forschungs- und
Entwicklungskosten das Niveau des Vorjahres wegen des Anstiegs der
Abschreibungen von aktivierten Entwicklungskosten, aber vor allem der Einleitung
der Initialphase für einige neue Projekte um ca. 10% übersteigen werden.
Das Finanzergebnis hat sich im dritten Quartal 2004 gegenüber dem Vorjahr
aufgrund geringerer Zinsaufwendungen und einer positiveren Marktwertentwicklung
der Optionsverpflichtung aus der Umtauschanleihe auf die von der BMW Group
gehaltenen Anteile an der Rolls-Royce plc, London von -78 auf -40 Mio. Euro
verbessert.
In den ersten neun Monaten wirkte sich nach wie vor die Fair-Value-Bewertung
von Finanzinstrumenten belastend auf das Finanzergebnis aus. Der negative
Marktwert der Optionsverpflichtung aus der Umtauschanleihe auf die von der BMW
Group gehaltenen Anteile am Triebwerkshersteller Rolls-Royce plc belastete das
Finanzergebnis in Höhe von 76 Mio. Euro. Der Marktwert der Aktien der
Rolls-Royce plc. hat sich jedoch im gleichen Zeitraum um 186 Mio. Euro
verbessert.
Die Wertsteigerung der Beteiligung wird nach den International Financial
Reporting Standards ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Die negativen
Effekte aus der Marktwertbewertung der Optionsverpflichtung werden dagegen in
der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht. Daher können sich diese Effekte in der
Ergebnisdarstellung nicht ausgleichen.
Wir haben bereits im bisherigen Jahresverlauf als Folge der umfangreichen
Investitionen in den vergangenen Jahren höhere Abschreibungen zu verzeichnen
gehabt. Auch im dritten Quartal 2004 stiegen die Abschreibungen auf das
Sachanlagevermögen diesem Trend entsprechend von 407 Mio. Euro im Vorjahr auf
520 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres betrugen die
Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen 1,390 Mrd. Euro gegenüber 1,178 Mrd.
Euro im Vorjahreszeitraum.
Nachdem ich Ihnen schon das Segment Automobile dargestellt habe, hier nun
ergänzend die anderen Segmente im Überblick:
Auch im dritten Quartal 2004 war die Entwicklung des
Finanzdienstleistungsgeschäfts von einer hohen Dynamik gekennzeichnet.
Der Anteil der über die konzerneigenen Finanzdienstleistungen finanzierten
oder geleasten Neufahrzeuge erhöhte sich zum Ende des dritten Quartals 2004 auf
41,4 %. Im Vorjahr wurden 39,2% aller Neufahrzeuge über unser
Finanzdienstleistungsgeschäft finanziert. Insbesondere das Leasinggeschäft
entwickelte sich in den ersten neun Monaten 2004 mit einem Zuwachs der
Leasingverträge von 21,6% sehr dynamisch.
Das bilanzielle Geschäftsvolumen im Segment Finanzdienstleistungen erhöhte
sich im Jahresvergleich per Ende September 2004 um 14,9% auf 32,194 Mrd. Euro.
Das Finanzierungs- und Leasinggeschäft zeichnete sich trotz teilweise
schwieriger Markt- und Umfeldbedingungen durch weiterhin niedrige Ausfallraten
bei Krediten und eine gute Restwertrealisierung beim Fahrzeugleasing aus.
Im Segment Finanzdienstleistungen konnte das Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit im dritten Quartal 2004 um 17,5% gesteigert werden. Per Ende
September 2004 erhöhte sich das Ergebnis um 18,6% auf 409 Mio. Euro.
Trotz des schwierigen Umfeldes der internationalen Motorradmärkte konnten
Absatz und Umsatz im Segment Motorräder im dritten Quartal 2004 gesteigert
werden.
Nach drei Quartalen des laufenden Jahres war der Umsatz aufgrund der oben
genannten Markteinflüsse gegenüber dem Vorjahr leicht um 2,0% rückläufig.
Das Ergebnis im Segment Motorräder verbesserte sich im dritten Quartal 2004
im Jahresvergleich von -15 auf -13 Mio. Euro. In der Betrachtung der ersten drei
Quartale wurde ein positives Ergebnis von 59 Mio. Euro erreicht.
Das Segmentergebnis war per Ende September 2004 bedingt durch Vorleistungen,
Markteinführungskosten sowie das schwierige Marktumfeld um 19,2% gegenüber dem
Vorjahreszeitraum rückläufig.
Gestiegene Zwischengewinneliminierungen führten im dritten Quartal 2004 zu
einem negativen Saldo der Überleitungen von -43 Mio. Euro im Vergleich zu einem
positiven Saldo von 49 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres ergibt sich aufgrund der
gestiegenen Zwischengewinneliminierungen sowie der vorgenannten negativen
Marktwerte der Optionsverpflichtung aus der Umtauschanleihe ebenfalls ein
negativer Saldo. Dieser beträgt -161 Mio. Euro im Vergleich zu einem positiven
Saldo von 26 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Meine Damen und Herren,
auch das abgelaufene Quartal hat gezeigt, dass wir deutlich von den
Vorleistungen der Produkt- und Marktoffensive profitieren. Die Tatsache, dass
wir diese Ergebnisse trotz der schwierigen Umfeldbedingungen auf den
Automobilmärkten erreichen konnten, ist ein Beweis für die Stärke des
Unternehmens und den Erfolg der Produkt- und Marktoffensive.
Daher werden wir im Geschäftsjahr 2004 neue Spitzenwerte bei Absatz, Umsatz
und Ergebnis verzeichnen und damit das angestrebte Jahresziel erreichen.
Ich danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit.
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 03.11.04
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