12.04.2010 Mit grüner Kraft durch die Grüne Hölle.
München/Nürburg. Mit einem elektrisch angetriebenen Fahrzeug im Renntempo über die berühmte Nürburgring-Nordschleife – die BMW Group ist der erste Automobilhersteller, der dieses anspruchsvolle Projekt in die Tat umgesetzt hat. Der MINI E Race, eine modifizierte Rennversion des serienmäßigen MINI E, absolvierte heute die 20,8 km lange Distanz durch die legendäre „Grüne Hölle“ in einer Zeit von 09:51,45 Minuten. Die maximale Geschwindigkeit des MINI E Race lag bei 187 km/h.
„Aufgrund ihrer Länge und ihres Profils stellt die Nordschleife extreme Anforderungen an die Technik unseres Elektrofahrzeugs. Der MINI E Race hat diese höchst anspruchsvolle Aufgabe souverän gemeistert“, so Peter Krams, verantwortlicher Projektleiter der BMW Group. „Ziel dieser einmaligen Aktion war, das große Potenzial des MINI E und seiner umweltfreundlichen Antriebsart eindrucksvoll zu veranschaulichen.“
MINI E Race bei der Zieldurchfahrt
Pilotiert wurde der Elektrorenner bei seiner schnellen Runde vom ehemaligen DTM-Profi Thomas Jäger (München). „Ich bin diese Strecke schon oft gefahren, aber noch nie in einem so außergewöhnlichen Fahrzeug. Die Kraft des Elektromotors wirkt enorm, da man permanent das volle Drehmoment abrufen kann. Zu den faszinierenden Erfahrungen gehört auch das fehlende Motorgeräusch. Alles in allem war das mit Sicherheit die sauberste und leiseste Rennrunde, die ich je zurückgelegt habe“, so Thomas Jäger, der MINI Challenge Meister aus dem Jahr 2006.
Der Fahrt über die Nürburgring-Nordschleife gingen umfangreiche Vorbereitungen voraus. So wurde der MINI E Race mit einer speziellen Leichtbau-Karosserie sowie einem Überrollkäfig ausgestattet, um auf der Rennstrecke optimale Performance und Sicherheit zu garantieren. Einzelne Komponenten wie Fahrwerk, Bremsen oder Bereifung stammen ebenfalls aus dem Motorsport. Darüber hinaus greift das Fahrzeug nahezu ausschließlich auf die serienmäßige Technik des MINI E zurück: Gemeinsames Herzstück ist ein 150 kW/204 PS starker Elektromotor, der mit der Energie aus 5.088 Batteriezellen (Lithium-Ionen) gespeist wird. Für die Nordschleifen-Fahrt wurden die Steuerelektronik und die Software so umprogrammiert, dass sich eine für die Nordschleife optimale Fahrleistung ergibt. Die Motorkraft wird emissionsfrei über ein einstufiges Stirnradgetriebe, bei dem die Übersetzung verlängert wurde, an die Vorderräder übertragen.
Sie finden an dieser Stelle in der angehängten Datei das Technische Datenblatt für den MINI E und den MINI E Race.
Technisches Datenblatt
MINI E
MINI E Race
Gewicht
1.465 kg
1.240 kg
Achslast VA/HA
750 kg / 715 kg
632 kg / 626 kg
Achslastverteilung
52% VA / 48% HA
51% VA / 49% HA
Schwerpunkthöhe
540 mm
430 mm 1
Getriebeübersetzung
i ges.: 8,94
i ges.: 7,82
Fahrleistung
0-100 km/h in 8,5 s
0-100 km/h in 8,5 s 2
Max. Motorleistung
150 kW / 204 PS
150 kW / 204 PS
Max Motordrehzahl
12.500 U/min
13.000 U/min 3
Drehmoment
225 Nm
225 Nm
Höchstgeschwindigkeit
152 km/h, elektr. limitiert
187 km/h2
Batteriekapazität
35 kWh
35 kWh bei 100%
Batterieaufbau
53 parallel geschaltete Zellen bilden einen Block, zwei in Serie geschaltete Blöcke ein Modul, 48 in Serie geschaltete Module die Batterie; insgesamt 5.088 Einzelzellen
Spezifische Umbauten
Interieur
Recaro CFK-Sitz Pro Racer (HANS), Sechspunktgurt 3 Inch
Wildlederlenkrad 320 mm Durchmesser
Überrollkäfig
Schraubkonstruktion (Leichtbau) CrMo4, ca. 35 kg inkl. Einbaumaterial
Getriebe
mechan. Lamellensperrdifferential mit 40°/50° Rampenwinkel, 55Nm Preload
Motor
Anpassung der Motorsteuerung
Fahrwerk
KW, Variante 3 Gewindefahrwerk, abgestimmt auf die erhöhten Achslasten des MINI E Race mit veränderter Dämpfungskennlinie und geänderten Federn
Exterieur
Heckflügel, CFK Karosserieteile
Sicherheit
Integration eines speziellen Renn-ABS
Differenziertes Notaus-Konzept
MINI E Race auf der Nürburgring-Nordschleife (links), MINI E Race und sein Pilot Thomas Jäger,
der ehemalige DTM Prof (rechts)