Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Spanien 2005 - Vorschau
Beim fünften Lauf zur FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2005 am 8. Mai in
Barcelona erwartet das BMW WilliamsF1 Team ein zwar bekannter, aber gleichwohl
besonders schwieriger Grand-Prix-Kurs. Unbeständiges Wetter verändern auf dem
Circuit de Catalunya häufig die Streckenbedingungen und damit die Anforderungen
an die Fahrzeugabstimmung. Nicht selten beeinträchtigt zudem heftiger Wind die
aerodynamische Effizienz.
Das BMW WilliamsF1 Team setzt in Spanien auf die beim Test in Silverstone
erzielten Fortschritte und weitere Aerodynamik-Verbesserungen am FW27.
Mark Webber:
In Barcelona erledigen wir über das ganze Jahr viel Testarbeit, von daher
kennen alle Teams die Strecke sehr, sehr gut. Ich mag den Kurs und hoffe, dass
wir dort ordentlich Punkte sammeln. Weil Fernando Alonso als WM-Führender
antritt, wird die Atmosphäre beim Großen Preis von Spanien in diesem Jahr sicher
toll. Die Begeisterung seiner Landsleute ist phantastisch für die Formel 1.
Nick Heidfeld:
Ich freue mich auf das Rennen in Barcelona. Die Strecke ist technisch und
fahrerisch sehr anspruchsvoll und schwierig. Allerdings kennen sich Teams und
Fahrer durch die vielen Testfahrten dort gut aus. Über den Winter wurde der
Streckenbelag erneuert, was den Kurs stark verändert hat. Bezüglich der Reifen
herrschen andere Voraussetzungen als im Vorjahr. Aber ich denke, wir sind ganz
gut aufgestellt.
Sam Michael (Technical Director WilliamsF1):
Beim Test in Silverstone haben wir auf trockener und auf nasser Strecke
Fortschritte bei der Abstimmung und bezüglich der Reifen erzielt. Außerdem haben
wir viel Zeit in die Verbesserung unserer Starts investiert. In Barcelona ist es
oft sehr schwierig, die richtige Fahrzeugbalance zu finden. Die Witterung
erfordert ständig Reaktionen. Im Januar wurde der Kurs neu asphaltiert, dadurch
hat sich der Reifenverschleiß reduziert. In diesem Jahr wurde nicht ganz so viel
wie früher in Barcelona getestet, aber immer noch mehr als auf den anderen
GP-Kursen.
Vor allem an der Front des FW27 wird man wieder
Aerodynamik-Weiterentwicklungen erkennen können. Michelin stellt uns zwei gute
Reifenmischungen zur Verfügung, mit denen wir bereits getestet haben. Die
Kombination der Maßnahmen sollte den beiden FW27 diesmal zu besseren
Startplätzen verhelfen. Das Qualifying und der Start sind in Barcelona besonders
wichtig, weil man dort schwer überholen kann, was außerdem die Rennstrategie
besonders interessant macht.
Mario Theissen (BMW Motorsport Direktor):
Die längste Volllastpassage auf dem Circuit de Catalunya misst 982 Meter. Da
zahlt sich jedes PS aus, wenngleich Aerodynamik und Luftwiderstand letztlich
über die Höchstgeschwindigkeit mitentscheiden. Insgesamt ist die
Motorenbelastung mit einem Volllastanteil von 51 Prozent pro Runde in Barcelona
eher durchschnittlich.
Mark Webber erhält turnusgemäß einen frischen Motor für den Großen Preis von
Spanien, Nick Heidfeld wird den bereits in Imola verwendeten BMW P84/5
weiterfahren. Im Umgang mit dem aktuellen Reglement, das die Verwendung der
Motoren an zwei GP-Wochenenden vorschreibt, haben sich bei uns inzwischen einige
Eckdaten stabilisiert. Im Allgemeinen nehmen wir die Höchstdrehzahl in den
freien Trainings am Freitag um 1000 U/min zurück. Es hat sich bewahrheitet, dass
dies die Reifenauswahl nicht nennenswert beeinträchtigt.
Im Rennen können wir mittlerweile zu jedem Zeitpunkt die maximal mögliche
Leistung abrufen und entscheiden situationsbedingt. Vereinfacht ausgedrückt: Es
ist nicht sinnvoll, einem Motor alles abzuverlangen, wenn der Fahrer im Verkehr
feststeckt. Dann hebt man sich Kraftreserven für Erfolg versprechendere
Situationen auf. Generell nimmt die maximale Leistung eines jeden Motors während
seiner Laufzeit ab. Dieser Verlust bewegt sich allerdings im Bereich von zehn PS
und ist damit nicht rennentscheidend.
Wir freuen uns sehr über das enorm gewachsene Formel-1-Interesse der Spanier,
das in erster Linie den Erfolgen von Fernando Alonso zu verdanken ist. Die
Veranstalter melden für den Rennsonntag ein ausverkauftes Stadion mit 115.000
Zuschauern.
Zahlen und Fakten:
-
Strecke/Datum: Circuit de Catalunya/8. Mai 2005
- Startzeit (lokal/GMT): 14:00 Uhr/12:00 Uhr
- Runde/Renndistanz: 4,627 km/305,256 km (66 Runden)
- Sieger 2004: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro)
- Pole 2004: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro), 1.15,022 min
- Rundenrekord: Michael Schumacher (Scuderia Ferrari Marlboro), 1.17,450 min (2004)
F1-Statistik:
- BMW WilliamsF1 Team: 89 Starts, 10 Siege, 16 Polepositions
- WilliamsF1 vor 2000: 356 Starts, 103 Siege, 108 Polepositions
- BMW vor 2000: 97 Starts, 9 Siege, 15 Polepositions
Formel BMW Fahrstunde und Tennis für einen guten Zweck.
Am Mittwoch (4. Mai) vor dem GP Spanien erhalten die Tennis-Asse Arantxa
Sanchez-Vicario (33, Spanien, 13 Grand-Slam-Siege) und der von RBS geförderte
Andrew Murray (17, Schottland) auf der Rennstrecke von Valencia von 13.00 bis
14.00 Uhr eine Fahrstunde von Nick Heidfeld im Formel BMW.
Am Donnerstag (5. Mai) sind die Rollen anders verteilt: Beim Tennis-Turnier
zugunsten der Northampton Intensive Care Unit sind Sanchez-Vicario und Murray in
ihrem Element. In der Zeit von 9.00 bis 12.00 Uhr treten sie im ?Open Club
Sanchez-Casal? in Barcelona gegen die BMW WilliamsF1 Team Piloten Heidfeld und
Webber sowie gegen Marc Gené, Giancarlo Fisichella, Christian Klien, Felipe
Massa, Jacques Villeneuve und Alexander Wurz an.
Journalisten sind bei beiden Veranstaltungen herzlich willkommen. Fotos werden
jeweils am Nachmittag unter www.press.bmw.com abrufbar sein. TV-Footage kann
über die Ansprechpartner des Teams (siehe Media contact) bezogen werden.
Historie und Hintergrund:
Für WilliamsF1 stehen insgesamt sechs Siege bei spanischen GP zu Buche. Den
ersten erzielte Mansell 1987 in Jerez, den bis dato letzten Jacques Villeneuve (CDN)
zehn Jahre später auf dem Circuit de Catalunya.
Das erste Rennen auf dem Circuit de Catalunya gewann am 29. September 1991 auf
nasser Strecke Nigel Mansell (GBR) im WilliamsF1-Renault.
Seit der offiziellen Zeitrechnung der Formel 1 (ab 1950) wurden 34 Große Preise
von Spanien ausgetragen. Die ersten beiden GP Spanien fanden in Pedralbes statt.
Spätere Austragungsorte waren Jarama (9), Montjuich (4) und Jerez (5). Seit 1991
startet die Formel 1 alljährlich auf dem Circuit de Catalunya im Norden der
Stadt Barcelona, 2005 wird der GP Spanien dort zum 15. Mal ausgetragen.
Die Stadt Barcelona (rund 1,8 Millionen Einwohner) mit ihrem Mittelmeerhafen
liegt im Nordosten Spaniens. Sie ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum
Kataloniens, verfügt über mehrere Universitäten und Hochschulen sowie zahlreiche
Museen und Kulturdenkmäler. Zu den berühmtesten Söhnen der Stadt zählt der
Jugendstil-Architekt Antonio Gaudí (1852-1926), der unter anderem das bis heute
unvollendete Kirchenbauwerk Sagrada Familia hinterließ.
Quelle: BMW Pressemitteilung vom 29.04.05
Performance-Statistik
F1-Grand Prix Spanien
Positive
Bilanz: Selten wurden in der F1 die Regeln für so wichtige Elemente wie Motor,
Reifen und Aerodynamik so radikal geändert wie vor der Saison 2005. Wie sich die
Neuerungen bewährt haben, erfahren Sie in der Abbildung rechts, erklärt von
F1-Experte Christian Danner.
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