Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Italien 2006 - Vorschau
München/Hinwil. Die Formel 1 geht mit Vollgas ins Europa-Finale der
Weltmeisterschaft 2006. Auf keiner Rennstrecke ist der Volllastanteil höher als
im Königlichen Park von Monza, wo am 10. September der 15. von 18 WM-Läufen
ausgetragen wird. Das BMW Sauber F1 Team tritt beim Großen Preis von Italien mit
speziellen Aerodynamik-Entwicklungen an.
Das Team hat auf dem Hochgeschwindigkeitskurs bei Mailand ein dreitägiges
Testprogramm mit den Stammfahrern Nick Heidfeld und Robert Kubica sowie mit dem
jungen Sebastian Vettel absolviert. Vettel wird am Freitag in Monza erneut den
dritten BMW Sauber F1.06 steuern.
Nick
Heidfeld:
"Der Große Preis von Italien in Monza ist für mich aus verschiedenen Gründen
ein außergewöhnlicher Grand Prix. Zunächst ist der Kurs im Königlichen Park eine
der letzten echten Hochgeschwindigkeitsstrecken, auf der die Formel 1 noch
fährt. Um den Speed zu veranschaulichen: Bei 360 km/h legt man innerhalb einer
Sekunde 100 Meter zurück. Das heißt, wenn man eine halbe Sekunde zu spät dran
ist, hat man den Bremspunkt für eine Kurve verpasst. Zweitens ist Italien
Ferrari-Land, und die Tifosi sorgen immer für eine ganz besondere Stimmung.
Drittens fährt man nirgendwo so hart über die Randsteine wie in Monza, und
viertens gibt es Überholmöglichkeiten, was sowohl uns Fahrer als auch die
Zuschauer freut."
Robert
Kubica:
"Mein drittes Formel-1-Rennen werde ich auf einer Strecke fahren, die ich
gut kenne und sehr mag. Wie immer werde ich am Wochenende intensiv mit den
Ingenieuren arbeiten, aber diesmal können wir auch auf die Daten von unserem
dreitägigen Test der vergangenen Woche sowie auf jene von unserem Test im Juni
zurückgreifen. Ich habe viele Jahre in Italien gelebt, deshalb empfinde ich
diesen Grand Prix als Heimrennen. Die Italiener lieben ihren Motorsport, und in
diesem Land habe ich als 13-Jähriger begonnen, mein Handwerk zu lernen."
Sebastian
Vettel:
"Ich freue mich absolut auf meinen zweiten Einsatz an einem GP-Wochenende.
Beim Test habe ich die Strecke in Monza anfangs gar nicht gemocht. Ich fand es
relativ schwierig, die Bremspunkte zu finden. Als das dann geklappt hat, hat sie
mir immer besser gefallen. Einige Kurven sind toll, auch wenn es nicht ganz
einfach ist, sie mit der Low-Downforce-Konfiguration richtig hinzubekommen.
Ungewohnt war für mich auch, dass man so wild über die Randsteine räubern muss.
Der Test so kurz vor dem GP-Wochenende macht meine Arbeit als Freitagsfahrer ein
bisschen einfacher, weil frische Daten vorliegen. Aber für die Feinheiten und
die Abstimmung auf die aktuellen Gegebenheiten und die Witterung wird meine
Aufgabe trotzdem sehr wichtig sein."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Beim letzten Europarennen unserer Debütsaison hoffen wir, wieder Punkte
einzufahren. Unsere Qualifyingleistung in Istanbul hat gezeigt, dass wir
Fortschritte gemacht haben und dieses Ziel realistisch ist. Leider konnten wir
unser Potenzial im Rennen nicht umsetzen, das streben wir in Monza an. Dort
werden wir mit der gleichen Fahrerbesetzung wie in der Türkei an den Start
gehen. Nick hat in Istanbul eine besonders starke Qualifyingleistung gezeigt,
Robert hat in seinen beiden ersten F1-Rennen souveräne Vorstellungen
abgeliefert, und Sebastian hat in der Türkei einen sehr guten Einstand gehabt.
Die Strecke im Königlichen Park ist die Hochgeschwindig¬keitsstrecke
schlechthin und für Fahrer und Material gleichermaßen Respekt einflößend. Mit
den V10-Motoren betrug der Volllastanteil 67 Prozent, mit dem schwächeren V8
haben wir beim Test 77 Prozent ermittelt."
Willy
Rampf, Technischer Direktor:
"Weil Monza eine echte Hochgeschwindigkeitsstrecke ist, wird dort mit
entsprechend wenig Abtrieb gefahren. Das bedeutet, dass man für den Kurs ein
spezielles Aerodynamik-Paket entwickelt, das sonst nirgendwo verwendet wird.
Dieses umfasst einen andern Front- und Heckflügel sowie mehrere Modifikationen
an der Karosserie. Mit den V8-Motoren werden die Höchstgeschwindigkeiten
natürlich etwas niedriger sein als in der Vergangenheit, aber man wird immer
noch rund 340 km/h erreichen. Monza gehört zu den Strecken mit der höchsten
Bremsbelastung, wobei die extremste Verzögerung beim Anbremsen auf die erste
Schikane auftritt. Man erreicht hier Verzögerungswerte bis über 5g. Da dieser
Streckenabschnitt auch einige Bodenwellen aufweist, ist eine Abstimmung mit
hoher Bremsstabilität notwendig. Voraussetzung für eine schnelle Rundenzeit ist
zudem, dass die Piloten in den Schikanen aggressiv über die Randsteine fahren
können. Dies ist nur dann möglich, wenn das Fahrzeug diese Belastungen gut
absorbiert und nicht aus der Balance gerät."
Zahlen und Fakten:
Strecke/Datum
Monza/10. September 2006
Startzeit (lokal/UTC)
14:00 Uhr/12:00 Uhr
Runde/Renndistanz
5,793 km/306,720 km (53 Runden)
Sieger 2005
Juan Pablo Montoya (West McLaren Mercedes), 1:14.28,659 Std
Poleposition 2005
Kimi Räikkönen (West McLaren Mercedes), 1.20,878 Min
Schnellste Runde 2005
Kimi Räikkönen (West McLaren Mercedes), 1.21,504 Min
Bestehender Rundenrekord
Rubens Barrichello (Scuderia Ferrari Marlboro), 1.21,046 Min (2004)
Historie und Hintergrund:
Vor
allem zwei Merkmale zeichnen Monza aus: enorme Spitzengeschwindigkeiten und
Tradition. Nirgendwo wurden mehr F1-Grands-Prix ausgetragen als in dem von hohen
Mauern umgebenen Park. 2006 startet die Formel 1 dort zum 56. Mal. Lediglich ein
GP Italien fand andernorts statt, 1980 in Imola. Die Rennstrecke wurde in ihrer
langen Geschichte vielfach umgebaut. Überreste einer Steilwand sind stumme
Zeugen ihrer frühen Zeit. Die Stadt Monza hat rund 120.000 Einwohner und liegt
in der Provinz Mailand.
BMW Sauber F1 Team Pit Lane Park:
Beim Großen Preis von Italien hat das BMW Sauber F1 Team noch einmal den Pit
Lane Park dabei. Er wird errichtet an der Arena Civica, Via Comizi di Lione 1 in
Zentrumsnähe von Mailand. Die Entfernung zur Rennstrecke beträgt 16 Kilometer.
Der High-Tech-Themenpark mit Formel-1-Exponaten und interaktiven
Computer-Animationen und -Features von Official Corporate Partner Intel hat am
Freitag von 12:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, Samstag von 10:00 bis 18:00 Uhr und
Sonntag von 10:00 bis 19:00 Uhr.
Bei den zahlreichen Fahrdemonstrationen am Wochenende wird das F1-Fahrzeug
vom deutschen BMW WTCC-Fahrer Jörg Müller bewegt. Den Formel BMW Rennwagen
steuert Simona De Silvestro. Die 18-Jährige mit Schweizer und italienischer
Staatsangehörigkeit fährt 2006 in der Formula BMW USA. Motorrad-Stuntrider Chris
Pfeiffer wird das Publikum mit akrobatischen Vorstellungen auf seiner BMW F 800
S in Atem halten.
Der Zutritt zu dem 5400 Quadratmeter großen Park mit seiner 90 Meter langen
Strecke ist kostenlos und für jeden möglich, soweit die Kapazität reicht. Für
Medien gibt es eine Fast Lane.
Quelle: BMW Presse-Information vom 01.09.06
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der Winde
Die Aerodynamik spielt im harten Kampf um Sekundenbruchteile in der Formel 1
eine noch wichtigere Rolle als Reifen und Motor. Die Teams investieren bis zu 20
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aerodynamischen Konstruktionen noch schneller zu machen.
Infos zum letzten F1-Rennen:
GP Türkei 2006 -
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27.08.2006)
GP Türkei 2006 -
Sebastian Vettel im dritten BMW Sauber F1.06 (News vom 23.08.2006)
Formel 1 zum Anfassen: BMW Sauber F1 Team PIT LANE PARK (07.04.2006)
Infos vom letztjährigen F1-Rennen in Italien:
GP Italien 2005 - Rennen (04.09.2005)
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