Kategorie: Formel1 01.01.1970
GP Frankreich 2006 - Vorschau
14.-16. Juli 2006, 11. von 18 WM-Läufen
München/Hinwil. Das BMW Sauber F1 Team nimmt Tempo auf. Die
zurückliegenden Grands Prix zeigten eine klare Steigerung, wenngleich in
Indianapolis keiner der BMW Sauber F1.06 ins Ziel kam. Beim Großen Preis von
Frankreich will die Mannschaft erneut ins Top-Ten-Qualifying vorstoßen und am
16. Juli auf dem Circuit de Nevers in Magny-Cours auch WM-Punkte holen.
Nach der Rückkehr aus den USA testete das Team drei Tage lang im spanischen
Jerez. Dabei kamen neben Test- und Reservepilot Robert Kubica auch Jacques
Villeneuve und der gerade 19-jährige Sebastian Vettel zum Einsatz. Nick Heidfeld
gönnte seiner Nackenmuskulatur nach dem mehrfachen Überschlag in Indianapolis
eine Erholungsphase.
Nick
Heidfeld:
"Ich fahre immer gerne in Magny-Cours. Viele mögen die Strecke nicht so sehr,
vor allem weil sie mitten in der Provinz liegt. Die Landschaft ist wunderschön,
leider hat man keine Zeit, das richtig zu genießen. Es gibt dort viele kleine
Chateaus, die Zimmer vermieten. Ich wohne dort auch immer in einem solchen
Chateau - sehr idyllisch gelegen mit einem richtigen Wassergraben drum herum.
Das hat seinen eigenen Charme.
Auch sportlich habe ich gute Erinnerungen an Magny-Cours. Ich habe dort
Formel-3- und Formel-3000-Rennen gewonnen. Der Kurs ist ziemlich anspruchsvoll,
speziell die beiden Schikanen. Sie sind sehr schwer einsehbar und werden am
Scheitelpunkt sehr eng. Im Grunde bietet der Kurs alles: eine
Hochgeschwindigkeitspassage, aber auch langsame Kurven."
Jacques
Villeneuve:
"Der französische Grand Prix war im vergangenen Jahr eines unserer besten
Rennen, und derzeit ist unser Auto sehr stark. Von daher freue ich mich auf
Magny-Cours. Ich denke, wir können dort ein gutes Wochenende haben. Die Strecke
macht viel Fahrspaß. Wir haben dort schon einige gute Rennen und Manöver
gesehen."
Robert
Kubica:
"Ich kenne Magny-Cours ziemlich gut - eine schöne Strecke. Ich war das letzte
Mal 2004 mit der Formel 3 dort, einen Formel-1-Test hatte ich dort noch nicht.
Die erste und die zweite Kurve sind wirklich lang. Später folgt eine schnelle
Schikane, auf die ich mich mit dem Formel 1 freue. Die Strecke ist recht
schwierig. Aber ich denke, ich werde ganz gut klarkommen. Ich habe den
Formel-3-Einsatz damals sehr genossen und freue mich auch auf die Rückkehr nach
Europa. Wie immer werde ich versuchen, das Team bestmöglich zu unterstützen und
am Freitag viele Informationen für Jacques und Nick zu sammeln."
Mario
Theissen, BMW Motorsport Direktor:
"Indianapolis ohne Punkte zu verlassen, war schmerzhaft. Trotzdem bleibt die
erfreuliche Erkenntnis, dass wir im Qualifying erstmals in die dritte Startreihe
fahren konnten und auch im Rennen schnell unterwegs waren. Darauf wollen wir in
Magny-Cours aufbauen. Ziel ist es, erneut mit beiden Autos in das
Top-Ten-Qualifying zu kommen und im Rennen Punkte zu sammeln.
Weil Jacques nach dem Schaden von Indianapolis einen neuen Motor erhält und
Nick ohnehin planmäßig einen neuen BMW P86 bekommt, sind nun beide Fahrzeuge im
selben Turnus.
Die Parameter Volllastanteil, Spitzengeschwindigkeit und Länge der Geraden
liegen beim Circuit de Nevers im Mittelfeld. Wir haben dort schon häufig
Hitzerennen erlebt. Hohe thermische Belastungen bedeuten naturgemäß große
Anforderungen an die Standfestigkeit der Motoren.
Magny-Cours ist aus kommerzieller Sicht das Gegenteil von Monte Carlo. In
dieser nicht ganz einfach zu erreichenden Idylle ist der Glamourfaktor denkbar
gering. Man konzentriert sich auf den Sport und die anspruchsvolle Rennstrecke.
Dort haben wir 2001 unsere erste Poleposition nach dem Wiedereinstieg in die
Formel 1 erzielt."
Willy
Rampf, Technischer Direktor Chassis:
"Magny-Cours bietet eine interessante Mischung aus langsamen und schnellen
Kurven. In der Adelaide-Haarnadel bremsen die Piloten von 300 km/h auf 60 km/h
hinunter. Langsam ist auch die Rechts-Links-Kombination vor Start und Ziel.
Diese Kurven stellen hohe Anforderungen an die Traktion. Im Gegensatz dazu
stehen die schnellen Wechselkurven im mittleren Streckenabschnitt. Vor allem in
den langsamen Passagen werden die Hinterreifen stark beansprucht. Die
Reifenabnutzung spielt deshalb eine zentrale Rolle bei der Wahl der optimalen
Boxenstrategie. Sowohl zwei als auch drei Stopps sind echte Alternativen.
Magny-Cours ist die Strecke mit dem glattesten Belag, was man bei der Abstimmung
des Autos entsprechend berücksichtigt. Zusätzlich reagiert die Strecke sehr
sensibel auf Temperaturschwankungen, sodass ein Set-up, das am Morgen passt, am
Nachmittag kaum mehr optimal ist. Das macht es für die Ingenieure zu einer
besonderen Herausforderung."
Das BMW Sauber F1 Team belegt nach zehn von 18 Rennen mit 19 Punkten Rang
fünf der Konstrukteursweltmeisterschaft.
Historie und Hintergrund
Magny-Cours
liegt etwa auf halbem Weg zwischen Paris und Lyon, 15 Kilometer von der Stadt
Nevers entfernt. Nevers gehört zum Département Nièvre in der West-Bourgogne und
verfügt über einen kleinen Flughafen, auf dem viele Teams und Fahrer mit
Chartermaschinen oder Privatflugzeugen landen.
Bereits 1959 wurde hier mit dem Bau einer Rennstrecke begonnen, 1961 wurde
sie eröffnet und zehn Jahre später erstmals umgestaltet. Seit 1991 trägt die
Formel 1 den Großen Preis von Frankreich in Magny-Cours aus. Der Umzug der F1
von Le Castellet an der Küste aufs Land lag im Interesse der französischen
Regierung und sollte die Region wirtschaftlich stärken.
Nach der offiziellen Zeitrechnung der modernen Formel ist wird 2006 der 56.
Große Preis von Frankreich ausgetragen. Er startet zum 16. Mal in Magny-Cours.
Der erste GP Frankreich fand 1950 in Reims statt. 14 Mal startete die Formel 1
in Paul Ricard, elf Mal in Reims, je fünf Mal in Dijon und Rouen, vier Mal in
Clermont-Ferrand und ein Mal in Le Mans.
Quelle: BMW Presse-Information vom 07.07.2006
Das könnte Sie auch interessieren:
Doppelte
Sicherheit!
Die konsequente Weiterentwicklung der Helme und Rennoveralls hat viel zum
hohen Sicherheitsstandard der Formel 1 beigetragen. Sie schützen den Fahrer
nicht nur im Ernstfall vor Verletzungen, sondern vermitteln auch ein Gefühl von
Sicherheit und Vertrauen.
Rückblick:
letzter F1-Grand
Prix in den USA
(News vom 02.07.2005)
Rückblick:
F1-Grand Prix in
Magny Cours im vergangenen Jahr
(News vom 03.07.2005)
Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter:
|