09.09.2007
Frage ob Klimawandel menschengemacht ist - Angriff auf die Pressefreiheit?
Von Christan Bartsch.
In der angefachten Klimadebatte schlagen die Wellen seit Monaten hoch. Obwohl
niemand annimmt oder etwa behauptet, auf der Erde bliebe alles beim Alten. Wenn
es im Laufe der Erdgeschichte – soweit sie sich wissenschaftlich zurückverfolgen
lässt – nachweislich wiederholt Kalt- und Warmperioden gegeben hat, warum sollte
mit solchem Wechsel Schluss sein?
Dreh- und Angelpunkt des schwelenden Zoffs ist die Behauptung, es zeichne
sich ein Klimawandel mit ansteigenden Temperaturen ab, und daran habe der Mensch
eine ganz wesentliche Aktie. Wer aus guten Gründen Zweifel an den vorgegebenen
Hintergründen für einen anstehenden Klimawandel anmeldet, hat schlechte Karten.
Weil inzwischen die Politik die These vom menschengemachten Klimawandel zur
Richtschnur für neue Gesetze und Verordnungen macht, die für den Bürger neue
Zwänge und anhaltenden finanziellen Aderlass bedeuten, kommunalen wie
staatlichen Kassen aber zusätzliche Einnahmen bescheren. Die argumentative
Auseinandersetzung mit dem Klimathema hat eine neue Phase erreicht. Wer die
offizielle Deutung öffentlich in Zweifel zieht – etwa in der Presse –, wird
frontal angegriffen. Einer der Angegriffenen – Christian Bartsch, einer unserer
Autoren – wehrt sich.
Am Freitag, den 31. August, erschien im Feuilleton der „FAZ“ ein ganzseitiges
Pamphlet des Professors für Physik und „Klimafolgenforschers“ Stefan Rahmstorf,
in dem er in unverhüllter Form die Meinungs- und Pressefreiheit angreift.
Wörtlich: „... Schwerer zu verstehen ist, dass deutsche Medien immer wieder
willfährig... Desinformationen verbreiten ...“ Es läge „ganz offensichtlich ein
Versagen journalistischer Qualitätssicherung vor“. Und weiter ist zu lesen:
„Wenn ein Journalist einen Artikel einreicht, der das Gegenteil dessen
behauptet, was „Stand der Wissenschaft“ ist, hat die Redaktion dann nicht die
Verantwortung, kritisch zu prüfen, ob die Fakten überhaupt stimmen?“ – Bestimmt
allein Herr Rahmstorf, was „Stand der Wissenschaft“ ist? Von den
„Klimaskeptikern“, meint er, werde mit „abstrusen Falschaussagen und
Bauernfängerargumenten ... gearbeitet“.
Weiter: „Es ist Zeit, an die Verantwortung und Redlichkeit derer zu
appellieren, die sich in den Medien zu Wort melden“. Das wird hiermit getan,
sehr geehrter Herr Professor Rahmstorf. Wir appellieren an Ihre Redlichkeit, die
Sie in Ihrem Pamphlet vermissen lassen! Sie klagen: „Wir Wissenschaftler können
die Missstände in der Massenkommunikation nicht beseitigen.“ – Soll der Staat
eine Zensur einführen, um alle Skeptiker gegenüber der angeblich korrekten
Klimatheorie mundtot machen zu können? Mit solcher Lösung haben wir in der
braunen und der roten Diktatur hinreichend Erfahrungen gesammelt. Auch ein
gelegentlicher Aufenthalt hinter Gittern oder in anderen „Fördereinrichtungen“
sollen der Gleichschaltung dienlich sein, wie wir aus leidvoller Erfahrung
wissen. Ist es das, was Rahmstorf vorschwebt?
Er klagt „Redlichkeit“ ein, nimmt es mit der eigenen aber nicht so genau,
obwohl er „Wissenschaftler“ ist, wie er mehrfach einfließen lässt, um sich einen
Heiligenschein zu verschaffen. Wie anders ist die Behauptung zu verstehen, seine
Kritiker wären von der bösen Industrie gekauft. Meines Wissens bezieht Stefan
Rahmstorf ein Gehalt, das aus dem Steuertopf bezahlt wird. Der aber wird zu
gutem Teil von der Industrie gefüllt. Folglich wird auch Rahmstorf von der
Industrie bezahlt. Zudem hat er aus anderer Quelle eine Million US-Dollar
erhalten. Darüber schweigt er. Wofür solche Zuwendung? Damit er sich als Hort
„wissenschaftlicher“ Weisheit aufspielt?
Da der Herr auch mich persönlich in seinem Pamphlet angreift, will ich einige
seiner „wissenschaftlichen“ Ausführungen kommentieren. Ich beziehe mich
ausschließlich auf den Beitrag in der „FAZ“, nicht aber auf seine erheblich
längeren Ergüsse im Internet.
Offensichtlich leben Herr Rahmstorf und ich auf unterschiedlichen Planeten,
auf denen nüchterne Recherche extrem unterschiedlich bewertet wird. Zunächst
einige Beispiele seiner „wissenschaftlichen“ Aussagen: „... Die
Kohlendioxidkonzentration der Atmosphäre (war) jahrtausendelang praktisch
konstant (blanker Unsinn! – d. A.) und steigt erst an, seit wir dem System
riesige Mengen an zusätzlichem Kohlenstoff aus fossilen Lagerstätten hinzufügen
... In der Atmosphäre finden sich nur noch 67 Prozent des fossilen Kohlenstoffs,
den wir hinzugefügt haben. Der Rest ist zum großen Teil im Ozean gelandet“, so
Rahmstorf.
Dazu ein Zitat aus der Dissertation einer Diplomphysikerin (Heidelberg 1999):
„Die jährliche Anstiegsrate (von CO2 in der Atmosphäre – d. A.) ist damit nur
etwa halb so groß, wie aus den anthropogenen Emissionen zu erwarten wäre, das
heißt, eine oder mehrere Senken neben dem Ozean müssen dazu beigetragen haben,
die andere Hälfte aufzunehmen.“
Da sich die Erde auf Wunsch des IPCC erwärmt, steigt auch die Temperatur der
Ozeane. Wasser nimmt CO2 auf, wenn es kälter wird, und gibt CO2 ab, wenn es sich
erwärmt. Wo bleibt das verschwundene CO2? Da Rahmstorf zugibt, dass etwa die
Hälfte des „menschengemachten“ CO2 von der Natur aufgenommen wird, kann es doch
nicht zum angeblichen „Treibhauseffekt“ beitragen.
Geradezu grotesk ist Rahmsdorfs Aussage, dass der CO2-Gehalt der Atmosphäre
jahrtausendelang praktisch konstant war. Diagramme sagen mehr als tausend Worte.
Die Sonne kommt in seinem „wissenschaftlichen“ Pamphlet überhaupt nicht vor.
Dabei ist sie es, die nicht nur das Leben auf der Erde ermöglicht, sondern
Wetter und Klima steuert. Unabhängige, echte Naturwissenschaftler werden
herausfinden, dass ihr Einfluss auf die Erde erheblich über den Sonnenschein
hinausgeht. Noch wissen wir viel zu wenig von der Sonne.
Wenn Rahmsdorf mir vorwirft, ich hätte das von international führenden
Paläoklimatologen verfasste fünfundsechzigseitige Kapitel zu den
Klimaveränderungen der Erdgeschichte „übersehen“, so möge er sich das Diagramm
des IPCC von 2001 vornehmen und mit dem tatsächlichen Temperaturverlauf auf der
Nordhalbkugel vergleichen.
Zu allen Zeiten hat das Wetter gemacht, was es wollte. Aber auch das Klima.
Die Durchschnittstemperatur über längere Zeiträume hat sich offenbar nicht nach
den Wünschen des IPCC gerichtet. Wenn es damals nicht wärmer gewesen wäre als
heute, hätte Hannibal mit seinen Elefanten im Jahr 218 v. Chr. die Alpen nicht
überklettern können und den Römern wäre der Marsch bis nach England nicht
geglückt. Um das Jahr 300 n. Chr. wurde es wieder kälter. Die Römer zogen sich
aus England und Gallien zurück, während die skandinavischen Germanen nach Süden
aufbrachen (Beginn der Völkerwanderung 375 n. Chr.). Um das Jahr 800 stieg die
Temperatur wieder an. Die Wikinger besiedelten Grönland (Grünland!), und Leif
Ericsen fuhr kurz vor der Jahrtausendwende mit seiner Nussschale eben mal zum
heute kalten Neufundland hinüber, wo er nicht nur Eingeborene, sondern auch
wilden Wein fand. Um 1300 fiel die Temperatur, die Wikinger verließen Grönland,
und in Mitteleuropa begann das finstere Mittelalter. Während um 800, also zur
Zeit Karls des Großen, die Kinder zu Weihnachten im Rhein badeten, erfolgte der
Klimawechsel um 1300 ziemlich abrupt.
Diese „kleine Eiszeit“ dauerte von etwa 1300 bis etwa 1800, sodass wir heute
in einer „Warmzeit“ leben, die aller Voraussicht nach etwa 2300 enden wird.
Dafür sollten wir dankbar sein. Es ist völlig gleichgültig, welche Bocksprünge
wir vollführen – das Klima können wir nicht ändern. Wohl aber lässt sich mit
Umsicht und Sachverstand unsere Energiesituation stetig verbessern. Das gilt
sowohl für die Stromversorgung als auch für die Kraftstoffe, mit denen unsere
Autos betankt werden. Was deutsche Politiker dagegen heute veranstalten, ist
unverantwortlich.
Zurück zum Klima! Es verlief auf der Nordhalbkugel also wellenförmig und
änderte etwa alle 500 Jahre seine Richtung. Ab dem 17. Jahrhundert werden die
aufgeschriebenen Beobachtungen des Wettergeschehens häufiger und genauer. Dabei
zeigt es sich, dass die Wetterkapriolen keine Rücksicht auf das erwünschte
„Klima“ nahmen, denn im Winter 1715, also noch während der „kleinen Eiszeit“,
wurde es in Mitteleuropa ungewöhnlich warm, während Osteuropa unter
spektakulären Kälteeinbrüchen litt, begleitet von gehäuftem Auftreten von
Sonnenflecken und aufsehenerregenden Nordlichtern. Etwas später bildete sich um
den Arzt Johannes Kanold eine Gruppe von Wissenschaftlern, aus der die „Bresslauer
Leopoldina“ entstand. Neben der allgemeinen Aufklärung gegen Aberglaube und
Hexenwahn sammelte die Gruppe Wetterbeobachtungen, die sie in Halbjahresbänden
herausgab. Daraus einige Stichproben:
„Ende Januar 1718 in Venedig und Ungarn große Kälte. In Ägypten regnet es 16
Tage ununterbrochen. Anfang Februar in Schlesien gigantische Schneemassen, Wölfe
fallen Haustiere und Menschen an. Am 1.2.1718 auf den Azoren schweres Erdbeben.
Darauf folgen überall in Europa schwere Stürme, extreme Sturmflut an der
Nordseeküste. Am 26.4. Hitze wie an den Hundstagen. Juli so kalt, dass die
Mädchen bei der Ernte Handschuhe trugen. Ende Juni, Anfang Juli bebt auf den
Kanarischen Inseln 14 Tage lang die Erde. Im August in Europa extrem große
Hitze, die bis in den Oktober anhält. In Polen können große Flüsse durchwatet
werden, ebenso die Donau bei Ofen (Budapest), die im Dezember ihren tiefsten
Stand seit Menschengedanken erreicht.“
Springen wir in die Neuzeit, so haben uns die Temperaturen dieses Jahres
gezeigt, wie unzuverlässig das Wetter nach wie vor ist. Wo ist die
„Klimakatastrophe“ geblieben, die uns das IPCC versprochen hat? Auch mit dem
„Treibhauseffekt“ kann etwas nicht stimmen, sonst dürfte es jetzt, Anfang
September, nicht so kalt sein. Die Propheten einer Klimakatastrophe sehen
offensichtlich weder aus dem Fenster noch aufs Thermometer.
Der Blick in die Vergangenheit per Zeitraffer zeigt, dass es ein
„vorindustrielles Niveau“, wie vom IPCC behauptet, nie gegeben hat. Weder beim
Wetter noch beim CO2 in der Luft. Die heute gemessene CO2-Konzentration ist
alles andere als ungewöhnlich und lag innerhalb der letzten 200 Jahre in drei
Zeitabschnitten höher als heute (Beck). Abgesehen davon, dass es einen
„Treibhauseffekt“ durch CO2 nur in ganz geringem Maß gibt, den man getrost
vernachlässigen kann (Hug), dient das ganze Klimatheater nur dazu, die
gutgläubige Menschheit in Angst und Schrecken zu versetzen.
Das IPCC und seine Bannerträger wie Rahmstorf sind nur die sichtbaren
Erfüllungsgehilfen skrupelloser Geschäftemacher (Baumann et al.), denen Klima
und Menschen völlig gleichgültig sind. Genau in das Bild passen die Anmaßungen
Stefan Rahmstorfs. Sie nehmen vorweg, was uns blüht, wenn wir uns nicht wehren:
Eine Weltdiktatur, die – das ist zu befürchten – womöglich schlimmer wird als
die überstandene braune und rote zusammen.
Da sowohl Politiker als auch Propagandisten des Klimaschwindels aus der
Vergangenheit nicht gelernt zu haben scheinen, legen sie den Kritikern ihrer
Linie „im Namen des Klimas“ Daumenschrauben an. Längst ist die staatliche
Planwirtschaft unseligen Angedenkens durch „Fördermaßnahmen“ an den falschen
Stellen wieder etabliert. Der alles überragende Umweltminister will die
Automobilindustrie bestrafen, wenn sie künftig nicht nur Miniautos baut. Der
Trabant lässt grüßen!
Die einst freie Marktwirtschaft, die uns nach dem Krieg Wohlstand brachte,
verblasst immer mehr zu einer schönen Erinnerung. Was Rahmstorf unverblümt
fordert, ist nichts anderes als eine Pressezensur. Die Bundeskanzlerin ist zum
heiligen Kreuzzug aufgebrochen, um „das Klima zu schützen“. Die Frage drängt
sich zunehmend auf: Wer schützt uns vor falschen Propheten?
Quelle: Branchen-Informationsdienst PS-Automobilreport
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