BMW-Modellreihe: I20 17.03.2021
BMW iX: Nachhaltigkeit in Produkt und Produktion.
Kontrollierte Rohstoffgewinnung, 100-prozentige Ökostrom-Nutzung in der Fertigung, umfassender Einsatz von Recycling-Materialien.
Ebenso wie die von einem elektrischen Antrieb erzeugte Fahrfreude ist
Nachhaltigkeit von Beginn an ein zentraler Bestandteil des Charakters
der Marke BMW i. Der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen
in der gesamten Wertschöpfungskette und eine maximale Reduzierung
des CO2-Footprints über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg
prägen das zukunftsweisende Verständnis von Premium-Mobilität, das
von BMW i definiert wird. Bei der Entwicklung und Produktion des neuen
BMW iX wird dieser ganzheitliche Ansatz konsequenter denn je in die
Praxis umgesetzt.
Die Pionierfunktion der Marke BMW i hat mit maßgeblichen Impulsen dazu
beigetragen, dass die BMW Group den Status als weltweit erfolgreichstes
und zugleich nachhaltigstes Technologieunternehmen im Bereich der
Premium-Mobilität für sich beanspruchen kann. Die Gebiete, auf denen die
dafür erforderlichen Fortschritte erzielt wurden, sind vielfältig und beeinflussen
die Entstehung und Nutzung von Fahrzeugen aller Marken der BMW Group.
Für jedes Modell werden Maßnahmen zur Optimierung der Nachhaltigkeit
definiert, die alle Phasen von der Rohstoffgewinnung über die Fertigung
und den Betrieb bis hin zu einem späteren Recycling betreffen.
„Wir geben die Verantwortung nicht einfach an das Lieferantennetzwerk
ab, sondern übernehmen gemeinsam mit unseren direkten Lieferanten
Verantwortung. Dabei profitieren wir von unserer langjährigen Erfahrung und
schaffen Prozesse, um eine bessere Transparenz und Rückverfolgbarkeit
zu erreichen“, erläutert Dr. Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für
Einkauf und Lieferantennetzwerk.
Rohstoffgewinnung: Kontrolliert, transparent, zertifiziert.
Die für den BMW iX geltenden Nachhaltigkeitsziele wurden bereits in einem
frühen Stadium der Fahrzeugentwicklung definiert. Voraussetzung für die
Festlegung von entsprechenden Maßnahmen ist ein detailliertes Wissen
über die eingesetzten Materialien und ihre Herkunft beziehungsweise
Entstehung. Dies schließt auch die sogenannte Vorkette der Produktion
ein. Im Bereich des Einkaufs liegt der Fokus auf der Einhaltung von Umweltund
Sozialstandards sowie auf der Achtung von Menschenrechten, dem
Schutz von natürlichen Ressourcen und der Reduzierung von CO2-
Emissionen. Daher wurden im Dialog mit den Zulieferern Maßnahmen
zur Optimierung der Nachhaltigkeit, etwa durch die Verwendung von
Recycling-Werkstoffen und den Einsatz von regenerativ erzeugter Energie,
festgelegt.
Daniela Bohlinger, Head of Sustainability BMW Group Design, und Giulio Bonazzi, CEO des italienischen Unternehmens Aquafil, in den Produktionsstätten am Standort Ljubljana. Dort werden ECONYL®-Garne hergestellt
Neben der Umweltverträglichkeit im Herstellungsprozess werden dabei auch
die Recyclingfähigkeit des jeweiligen Bauteils sowie gesundheitliche Aspekte
berücksichtigt. Die Materialeigenschaften aller Bauteile werden exakt
dokumentiert und im Werkstofflabor der BMW Group überprüft. Dabei
wird unter anderem auch sichergestellt, dass potenziell allergieauslösende
Materialien wie beispielsweise Nickel nicht im Berührungsfeld des Kunden
zum Einsatz kommen.
Der ganzheitliche Ansatz zur Steigerung der Nachhaltigkeit schließt auch
Technologie-Entwicklungen ein, die eine Reduzierung und sogar den
Verzicht auf die Nutzung von kritischen Werkstoffe ermöglichen. So wurde
beispielsweise für die Elektromotoren, die Bestandteil der fünften Generation
der BMW eDrive Technologie sind, ein Konstruktionsprinzip entwickelt, das
die Verwendung von Materialien aus dem Bereich der sogenannten seltenen
Erden entbehrlich macht. Anstelle von Magneten, für die diese Rohstoffe
benötigt werden, sorgen elektromagnetische Felder für eine spontane und
zudem präzise kontrollierbare Anregung des Elektroantriebs. Auf diese Weise
nutzt die BMW Group ihre führende Entwicklungskompetenz auf dem Gebiet
der Antriebssysteme, um Elektromotoren unabhängig von der Verfügbarkeit
seltener Erden produzieren zu können.
Bei der Entwicklung der jüngsten Batteriezellen-Generation konnte der
Anteil des Rohstoffs Kobalt im Kathodenmaterial auf weniger als zehn
Prozent reduziert werden. Zusätzlich kauft die BMW Group das für diese
Batteriezell-Generation benötigte Kobalt selbst ein und stellt es den
Batteriezell-Lieferanten zur Verfügung. So stellt das Unternehmen sicher,
dass bei der Gewinnung und Verarbeitung des Kobalt Umwelt- und
Nachhaltigkeitsstandards sowie Menschrechte eingehalten werden.
Bodenverkleidung und Fußmatten bestehen aus Rezyklat
Obwohl in den Batteriezellen für die fünfte Generation der BMW eDrive
Technologie kein Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo verwendet
wird, engagiert sich die BMW Group dort in einem Pilotprojekt für eine
sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltige Gewinnung dieses Rohstoffs.
Gemeinsam mit seinen Lieferketten-Partnern hat das Unternehmen die
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) beauftragt,
Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der
Bergbauarbeiter im Kleinstbergbau sowie der Bewohner in den umliegenden
Gemeinden zu entwickeln. Bei einem erfolgreichen Abschluss des Projekts
könnte Kobalt aus der Demokratischen Republik Kongo wieder eine Option
für eine Direktlieferung an die BMW Group sein.
Auch Lithium zählt zu den für die Produktion von Hochvoltspeichern
unentbehrlichen, aber kritischen Rohstoffen. Die BMW Group kauft diesen
Rohstoff ebenfalls direkt ein und stellt ihn anschließend den Herstellern
der Batteriezellen zur Verfügung. Damit ist eine vollständige Transparenz
über die Herkunft der für Lithium-Ionen-Batterien benötigten Rohstoffe
gegeben. Das im Hochvoltspeicher des BMW iX eingesetzte Lithium
wird mittels Bergbau aus sogenannten Hardrock-Lagerstätten in Australien
gewonnen und entspricht den Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards
des Unternehmens. Darüber hinaus hat die BMW Group eine Studie
zu nachhaltigem Lithiumabbau in Lateinamerika bei zwei renommierten
amerikanischen Universitäten in Auftrag gegeben. Ziel der Studie soll
es sein, den Einfluss des Lithium-Abbaus auf die lokalen Wasserhaushalte
in Lateinamerika zu untersuchen.
Regenerativ erzeugter Strom für Komponenten- und
Fahrzeugfertigung.
Recyklat für die Wiederverwendung im BMW iX
Die BMW Group hat zwischen 2006 und 2019 die CO2-Emissionen in der
Fahrzeugproduktion um mehr als 70 Prozent reduziert. Bis zum Jahr 2025
soll der CO2-Anteil pro Fahrzeug gegenüber 2019 um weitere 40 Prozent
und bis 2030 um 80 Prozent gesenkt werden. In allen Werken des weltweiten
Produktionsnetzwerks der BMW Group wird seit 2020 im Fremdbezug zu
100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen für die Fahrzeugfertigung
eingekauft. Für die Produktion des BMW iX im BMW Group Werk Dingolfing
und den vorgelagerten Komponentenwerken kommt zu 100 Prozent
regionaler Grünstrom zum Einsatz, der mittels Wasserkraft an den Flüssen
Isar und Lech gewonnen wird.
Die Produktion von Hochvoltspeichern ist energieintensiv. Um die
CO2-Bilanz auch in diesem Bereich der Fahrzeugfertigung zu optimieren,
hat die BMW Group die Hersteller der Batteriezellen für die BMW eDrive
Technologie der fünften Generation dazu verpflichtet, ausschließlich
Strom aus erneuerbaren Quellen zu verwenden. Auch die Fertigung der
Aluminium-Gehäuse für den Elektroantrieb erfolgt vollständig mithilfe
von Öko-Strom.
Für eine weitere Reduzierung der CO2-Emissionen in der Produktion von
Aluminium-Bauteilen schlägt die BMW Group neue Wege in der Beschaffung
des Leichtmetalls ein. Das Unternehmen bezieht seit Februar 2021
Aluminium, für dessen Herstellung Strom aus Sonnenenergie zum Einsatz
kommt. Das mithilfe von Solarstrom erzeugte Leichtmetall stammt aus den
Vereinigten Arabischen Emiraten. Für seine Herstellung wird Strom genutzt,
der in einem großflächigen Solarpark in der Wüste außerhalb von Dubai
erzeugt wird. Die BMW Group plant, auch langfristig mit Grünstrom
hergestelltes Aluminium zu beziehen und kann so bis 2030 CO2-Emissionen
in Höhe von rund 2,5 Millionen Tonnen einsparen. Der Bezug des mit
Solarenergie hergestellten Aluminiums deckt nahezu die Hälfte des jährlichen
Bedarfs der Leichtmetallgießerei im BMW Group Werk Landshut ab, in der
unter anderem die Gehäuse für die Elektromotoren der jüngsten Generation
entstehen, die auch im BMW iX eingesetzt werden.
Sorgsame Materialauswahl, hoher Anteil an Recycling-Werkstoffen.
Neben der Nutzung von Öko-Strom trägt im Produktionsnetzwerk der
BMW Group vor allem ein kontinuierlich gesteigerter Anteil an Sekundär-
Aluminium zu einer nachhaltigen Herstellung von Leichtmetall-Bauteilen
bei. Durch die gezielte Nutzung von Recyclingverfahren für das
hochwertige Leichtmetall kann der energieintensive und in konventionellen
Herstellungsverfahren mit hohen CO2-Emissionen verbundene Einsatz
von Primäraluminium erheblich reduziert werden. In der Fertigung von
Gussteilen für den BMW iX liegt der Anteil von Sekundär-Aluminium
bei bis zu 50 Prozent.
Anstelle von herkömmlichen Gerbstoffen wird für die Behandlung des Leders ein Extrakt aus Olivenbaumblättern verwendet
Im Innenraum des BMW iX kommen sorgsam ausgewählte Materialien zum
Einsatz, die höchste Qualitätsstandards mit einem maximalen Beitrag zur
Nachhaltigkeit kombinieren. Dabei stehen die Faktoren Ressourcenschonung,
Energieeffizienz in der Herstellung und Recyclingfähigkeit im Mittelpunkt.
Mit Ausnahme des BMW Logos auf dem Lenkrad sind im gesamten Interieur
keinerlei Chromelemente zu finden. Bestandteil der Sonderausstattung
Clear & Bold ist ein Bedienfeld auf der Mittelkonsole, das aus nachhaltig
erzeugtem und entsprechend FSC-zertifiziertem Holz besteht. Der in der
Interieurwelt Loft Stonegrey enthaltene Stoff Twist besteht aus natürlichen
Wollfasern. Auch die Lederausstattung zeichnet sich durch eine besonders
umwelt- und materialschonende Herstellungsweise aus. Anstelle von
herkömmlichen Gerbstoffen wird für die Behandlung des Leders ein Extrakt
aus Olivenbaumblättern verwendet. Dieser wird aus dem in europäischen
Plantagen nach dem jährlichen Rückschnitt der Bäume anfallenden Laub
gewonnen.
Die Bodenverkleidungen sowie die Fußmatten des BMW iX bestehen aus
einem Kunststoffgarn, das in einem speziell entwickelten Prozess aus
wiederverwerteten Nylonabfällen gewonnen wird. Als Ausgangsstoff dienen
dabei unter anderem aus dem Meer geborgene Fischernetze sowie
zerschlissene Bodenbeläge und Restabfälle aus der Kunststoffproduktion.
Diese Abfälle werden in einem Spezialbetrieb in der slowenischen Hauptstadt
Ljubljana in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt. Dazu wird das Material in
seine chemischen Bestandteile zerlegt und anschließend zu einem Nylon-
Granulat verarbeitet. Das so entstandene Econyl bildet die Grundlage für die
Fertigung der Verkleidungen und Matten im BMW iX. Die Nutzung von Econyl
trägt nicht nur zur Ressourcenschonung, sondern auch zu einer Reduzierung
von klimaschädlichen Emissionen bei. Die bei der Herstellung des Recycling-
Kunststoffs auftretenden CO2-Emissionen fallen um rund 80 Prozent geringer
aus als bei der herkömmlichen Produktion von Nylon auf Erdöl-Basis.
Hochwertiges Recycling-Material findet darüber hinaus in einer Vielzahl
weiterer Komponenten des BMW iX Verwendung. Für das Gesamtfahrzeug
beträgt der Rezyklat-Anteil im Bereich der thermoplastischen Kunststoffe
mehr als 20 Prozent. Beispielsweise bestehen die Unterstruktur der
Türverkleidungen, die Abdeckung des Windlaufs, die Führungen der
Stoßfänger und der Rahmen der Frontverkleidung zu 100 Prozent aus
wiederverwertetem Kunststoff. Die Kabelschächte des BMW iX werden zu
60 bis 100 Prozent aus Recycling-Kunststoff gefertigt, in der Heckklappen-
Verkleidung sowie in den Außenflächen der Türverkleidungen beträgt der
Rezyklat-Anteil jeweils rund 30 Prozent. Insgesamt werden im BMW iX
rund 60 Kilogramm Recycling-Kunststoff eingesetzt.
Quelle: BMW Presse Mappe vom 17.03.2021
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