09.10.2003
BMW-Vorstand Burkhard Göschel wird Professor für Verbrennungs-Kraftmaschinen
TU Graz verleiht Burkhard Göschel die Honorar-Professur
München. Die Technische Universität Graz verleiht dem
Entwicklungsvorstand der BMW Group, Burkhard Göschel, die Honorarprofessur für
das Fach Verbrennungskraftmaschinen. Göschel erhält diese als Würdigung für sein
Engagement für den Einsatz von Wasserstoff als alternativem Kraftstoff für
Verbrennungsmaschinen sowie für die Weiterentwicklung des Ottomotors. Ab dem
Sommersemester 2004 wird Göschel an einer Sondervorlesungsreihe über alternative
Antriebskonzepte an der TU Graz mitwirken.
Dr. Burkhard Göschel, BMW Group, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Entwicklung und Einkauf (Bild von 02.2002)
Als "technologische Meilensteine auf dem Weg zur CO2-Minderung bei
verbrennungsmotorischen Antriebssystemen" wertete Maschinenbau-Professor Helmut
Eichlseder das Engagement Göschels für alternative Antriebskonzepte in seiner
Festrede. Der Einsatz von Wasserstoff als Kraftstoff für
Verbrennungskraftmaschinen sowie die Serieneinführung des ersten Ottomotors mit
drosselfreier Laststeuerung durch vollvariablen Ventilantrieb waren für die
Verleihung der Ehrenprofessur ausschlaggebend, so Eichlseder. Bereits seit 1978
erforscht die BMW Group Motoren und Fahrzeuge für den Betrieb mit flüssigem
Wasserstoff.
"Im Wasserstoff-Verbrennungsmotor steckt mehr Leistungspotential als in
aktuellen Benzin-Motoren." Dieses Fazit zog Burkhard Göschel, Vorstand für
Entwicklung und Einkauf der BMW AG, in seiner Ansprache. Durch die optimale
Ausnutzung der Kraftstoffeigenschaften des Wasserstoffs eröffne sich ein völlig
neues Leistungspotenzial, das die Überlegenheit des
Wasserstoff-Verbrennungsmotors gegenüber anderen alternativen Antriebskonzepten
festige, so Göschel. Potenzialuntersuchungen erstrecken sich dabei über den
gesamten Betriebsbereich des Motors. "Die bereits erzielten Forschungsergebnisse
sind beeindruckend", erklärte BMW-Vorstand Burkhard Göschel, "die Leistung liegt
über der, die heutzutage von Benzinmotoren erreicht wird." BMW Group Ingenieure
haben gemeinsam mit der TU Graz eine Technik entwickelt, die nun zum Patent
angemeldet wird. Das Geheimnis liegt in der idealen Verbrennungssteuerung des
Wasserstoffes bei gleichzeitig optimalem Kraftstoff-Luft-Verhältnis. Damit sei
der vermeintliche Gegensatz zwischen hohen Leistungen und niedrigen Emissionen
aufgelöst, so Göschel.
Erste Praxiserfahrungen mit Pkw-Prototypen begannen bei BMW bereits 1979.
Schon 1984 rollte die zweite Generation auf den Straßen, die 1988 erneut
abgelöst wurde. Mit der vierten Generation wurde ab 1996 die Alltagstauglichkeit
erprobt. Als weltweit erster Automobilhersteller hat die BMW Group am 11. Mai
2000 mit dem 750hL eine Forschungsflotte von 15 Limousinen mit
Wasserstoffantrieb vorgestellt.
Lebenslauf
Prof. Dr. Burkhard Göschel, Vorstandsmitglied der BMW AG, Entwicklung
und Einkauf
29.10.1945: |
geboren in Ranis, Deutschland |
1965: |
Abitur |
1965 -1970: |
Maschinenbau-Studium an der TU München,
Abschluss als Dipl.-Ing. |
1971 - 1976: |
Institut für Motorenbau, München |
1976: |
Promotion an der TU Stuttgart bei Prof. E.W. Huber zum Thema
"Magerkonzepte bei Ottomotoren" |
1976 - 1977: |
Ingenieur im Bereich Motorenentwicklung, Daimler-Benz AG |
1978: |
Eintritt in die BMW AG, Motorenentwicklung; als Leiter
Elektronik beteiligt an der Entwicklung des stärksten Seriendiesels der
Welt. Mentor für den ersten deutschen V12 in der Nachkriegszeit. |
1989 - 1992: |
Leiter "Entwicklung Motorrad"; Die neue Boxergeneration und
die F- Baureihe entstehen unter seiner Verantwortung |
1992 - 1993: |
Projektleiter "Roadster"; Verantwortung für BMW Z3 inkl.
Einkauf und Werksplanung. |
1993 - 1999: |
Leiter Baureihe "Sondermodelle"; Das Z3 coupé, das
Forschungsfahrzeug Z13, der BMW X5, der Supersportwagen Z8 und der Range
Rover wird unter seiner Leitung entwickelt. |
1999 - 2000: |
Leiter "Entwicklung Gesamtfahrzeug" |
16.03.2000: |
Vorstandsmitglied der BMW AG, Entwicklung und Einkauf;
Entscheidung zum Bau eines Serienfahrzeuges mit H2 Verbrennungsmotor und für
den Bau von H2 Motorenprüfständen. Kooperationen mit Magna zum Bau von H2
Tanks und mit GM zur Entwicklung einer H2 Tankkupplung. Initiierung eines H2
Forschungsprojektes CleanEnergy 2010+ |
09.10.2003: |
Ernennung zum Professor e.h. der Technischen Universität Graz |
Quelle: BMW Presseinformation vom 09.10.03
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