17.04.2018 BMW Digital Day 2018: Mixed Reality beschleunigt und optimiert den Entwicklungsprozess. Schnellere Ergebnisse, weniger Aufwand, mehr Eindrücke.
Mit einer intelligenten Kombination aus realen Prototypen und virtuellen Simulationen beschleunigt und optimiert die BMW Group die Fahrzeugentwicklung. Das als Mixed Reality Experience bezeichnete System wird unter anderem für die Entwicklung von Fahrzeuginnenräumen genutzt. Es ermöglicht, die real existierenden Komponenten um digital erzeugte Informationen und Erlebnisse zu ergänzen. So kann bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung ein ganzheitlicher Eindruck des Fahrerlebnisses im Interieur eines künftigen Serienmodells geschaffen werden.
Die BMW Group nimmt in der Industrie eine Vorreiterrolle beim Einsatz von Mixed Reality ein. Dazu werden Technologien aus der Consumer-Electronicsund Computerspiel-Branche sowie die neuste Generation der VirtualReality-Brillen genutzt. Diese ermöglichen es, eine wachsende Zahl von Komponenten und Fahrzeugfunktionen besonders wirklichkeitsgetreu zu visualisieren. So entsteht ein realitätsnahes Kundenerlebnis auf Basis von ersten Geometriedaten und Fahrzeugkonzepten in frühen Entwicklungsphasen. Digital lassen sich dabei verschiedene Varianten und Alternativkonzepte darstellen und miteinander vergleichen. Der Aufwand dafür fällt deutlich geringer aus als beim Bau mehrerer physischer Prototypen. Außerdem kann das virtuelle Erlebnis auch über größere Distanzen hinweg unter mehreren Entwicklern geteilt werden.
Der gesamthafte Eindruck des Fahrerlebnisses entsteht durch das Zusammenwirken der Simulation mit einem durch Rapid Prototyping erstellten Interieur-Hardwaremodell. Faktoren wie Sitzposition, Klimatisierung, Beduftung oder Massagefunktion werden daher real erzeugt, während optische und akustische Reize über die virtuelle Darstellung vermittelt werden. Um den Gesamteindruck auch in Fahrsituationen zu ermöglichen, verfügt das Hardwaremodell über vier Aktuatoren, die Bewegungen des Fahrzeugs simulieren. In dieser Kombination kann Mixed Reality sowohl für die Entwicklung als auch für Kundenbefragungen eingesetzt werden. So kann beispielsweise die Erprobung neuer Interaktionskonzepte unter verschiedenen Bedingungen und Fahrsituationen flexibel und effizient erfolgen. Die frühzeitige und wirklichkeitsnahe Erlebbarkeit erleichtert es den Entwicklern, die Anforderungen der Kunden so präzise wie möglich zu erfüllen.