Werk Swindon: MINI im Blick.
Als neuer Hauptlieferant von MINI Pressteilen und Karosseriebauteilen hat für
das Werk Swindon ein neues Kapitel in seiner fünfzigjährigen Geschichte
begonnen. Während das Werk für das MINI Vorgängermodell nur wenige Pressteile
geliefert hat, ist es für den neuen MINI zum Hauptlieferanten geworden: ca. 90
Prozent der Pressteile und fast 80 Prozent der Karosseriebauteile werden in
Swindon gefertigt. Die BMW Group hat in Swindon während der vergangenen drei
Jahre ca. 60 Mio. Pfund in die Modernisierung und Vorbereitung für die MINI
Fertigung investiert. Das Werk mit seinen rund 1.100 Mitarbeitern hat dabei ein
umfangreiches Restrukturierungs- und Modernisierungsprogramm durchlaufen und
arbeitet mit neuester Press- und Fügetechnologie nach den hohen Standards der
BMW Group. Die Produktivität im Werk Swindon hat sich durch diese Maßnahmen um
rund 30 Prozent erhöht.
Werk
Swindon, Vermessung Radhaus Im Bereich der Pressteilefertigung sind 19
Pressstrassen mit insgesamt 50 Einzelpressen im Einsatz. Sämtliche Pressen
wurden umfangreich überarbeitet, automatisiert und mit neuester
Steuerungslektronik ausgerüstet. Die Presskraft der Pressen reicht von 400 bis
zu 5 000 Tonnen. Entsprechend der Bauteilgröße und -komplexität wird die jeweils
passende Presse eingesetzt. So erhalten die MINI Frontklappe und Heckklappe in
der längsten Pressstrasse mit insgesamt sechs Pressstufen ihre Form – vom
flachen Stahlblech bis hin zur vollständig gestanzten und ausgeformten
Außenhaut. Die besonders großen Karosserieteile wie Türen, Dach und Seitenteile
laufen über die vierstufige Großraumpresse mit 5.000 Tonnen Presskraft. Das Werk
Swindon fertigt mehr als 280 der insgesamt 350 verschiedenen Pressteile für den
neuen MINI. Dazu zählen einfache Bauteile wie Halterungen, aber auch die
besonders anspruchsvollen, sichtbaren Außenhautteile sowie eine Vielzahl von
Blechteilen, die im Inneren der Karosseriestruktur verbaut werden und damit
entscheidend für die Steifigkeit der Karosserie sind. Die Fertigung von ganzen
Karosseriebauteilen wie Türen und Klappen ist eine neue Aufgabe für das Werk
Swindon. In enger Kooperation mit den Karosseriebauspezialisten der BMW Group
wurde der Fertigungsbereich mit seinen insgesamt 135 Schweißrobotern aufgebaut
und die Mitarbeiter im Werk Oxford geschult.
Werk
Swindon, Heckklappe Die Fertigungsstationen der
verschiedenen Karosseriebauteile sind aus einzelnen, modularen Plattformen mit
Schweißrobotern und Steuerungseinheiten zusammengesetzt. Diese so genannten
MobiCells sind eine Entwicklung der BMW Group und ermöglichen gegenüber
konventionellen Schweißanlagen eine schnellere Inbetriebnahme und bedeutend mehr
Flexibilität bei Veränderungen in der Anlagenstruktur. Die charakteristische
MINI Frontklappe wird beispielsweise in einer Fertigungsstation mit 38 Robotern
aus den zahlreichen einzelnen Pressteilen zusammengefügt. Aufgrund der Größe und
Funktionalität des Bauteils ist hierbei besondere Präzision gefragt. Neben dem
Punktschweißen kommen in der Fertigung der MINI Karosseriekomponenten auch
Fügeprozesse mit neuartigen, hochfesten Klebeverfahren zum Einsatz. Zu den
Vorbereitungen für den neuen MINI zählt auch die Einführung neuer
Qualitätssicherungssysteme. Das optische Messsystem GOM prüft kontaktlos die
Oberflächenqualität der gepressten Aussenbleche. Die Perceptron-Lasermessung,
die standardmäßig in allen Werken der BMW Group zur Anwendung kommt, ist jetzt
auch im Werk Swindon in die Fertigung integriert.
Werk
Swindon, MINI Fertigung Karosseriekomponenten, Heckklappe Die
erfolgreichen Entwicklungsschritte des Werkes zeigen sich auch in der
Neugestaltung des Standortes. Im Rahmen einer Strukturbereinigung wurden
ungenutzte Gebäude abgerissen und zahlreiche Produktionseinrichtungen und
Gebäude renoviert und modernisiert. Auch die gesamte Infrastruktur des Werkes
wurde an die gestiegenen Anforderungen der MINI Fertigung angepasst. Für die optimierte
Materialversorgung des Werkes errichtet ein Zulieferunternehmen in der Nähe ein
neues Stahllager. Dort wird zukünftig ein Großteil des Jahresbedarfs von mehr
als 100.000 Tonnen Stahlblechrollen (Coils) zwischengelagert. Durch diese
Kooperation kann zusätzlich Fläche im Werk, die bisher zur Lagerhaltung genutzt
wurde, für Produktionszwecke verwendet werden.
weitere Fotos aus dem Werk Swindon: |
Stahlblechrollen |
Qualitätsprüfung Heckklappe |
|
Videos aus dem Werk Swindon (alle Videos im *.wmv-Format)
Roboter im
Werk Swindon (1:18 Min.; 3.112 kB)
Logistik im Werk Swindon
(0:47 Min.; 1.901 kB) Quelle: BMW Presse-Information vom 13.09.2006 |