Elektrik OBD

konvergenz71i · 05.12.2018, 13:41

Hallo zusammen, ich bräuchte mal Eure Einschätzung.

Ich hatte den 750 il letztens Hauptuntersuchung bei der DEKRA. Der Wagen ist dort - mit vielleicht der einen oder anderen Ausnahme - seit 2004 für die HU. Soweit so gut. Bei der Abgasuntersuchung fand der (eigentlich erfahrene) Prüfer die OBD - Steckdose nicht. Er fragte mich nach der Position. Ich sagte in der Mittelkonsole. Nachdem er mich allerdings weiter fragend ansah und ich auch nicht sicher war, ob es vielleicht noch eine andere Dose gibt und der Prüfer keine Anstalten machte in der Sache voranzukommen, guckte ich in der Bedienungsanleitung nach.

Ich zeigte ihm das Bild, die OBD ist hinter einer Holzverkleidung in der Mittelkonsole. Er machte sich an die Arbeit, bekam die Holzverzierung in der Mittelkonsole hinter der sich die OBD befindet aber nicht ab. Er gab mir die Info, das er ohne Abgasuntersuchung die HU nicht machen könnte. Was mich als Kunde ziemlich unter Druck setzte. Nach dem Motto, wenn ich nicht an die OBD komme, hast Du Kunde, Pech gehabt. Also setzte ich mich auf den Beifahrersitz und versuchte selber den Deckel zu entfernen. Es dauerte etwas, der Prüfer machte weiterhin keine Anstalten, selbst etwas zu unternehmen, wie z.B. einen Kollegen hinzuzuziehen. Immerhin haben wir das Fahrzeug seit 2004 und ich war schon zig mal ohne Probleme bei der gleichen DEKRA.

Ich bat ihn um den Schraubenzieher, den er vorher selber verwendet hatte um den Deckel zu entfernen. Trotz Vorsicht löste sich der Deckel unter knacken, die Plastikhalter waren abgebrochen.

Ich habe dann die HU bekommen und dachte, war sehr verägert über die Ignoranz des Prüfers, dachte aber, das kann ich kleben. Geht leider nicht. Den Deckel gibt es bei BMW nur mit der Verkleidung zum Getränkehalter. Kosten gute 300€ plus Arbeit.

Also habe ich mich telefonisch an die betreffende DEKRA gewandt, dort an einen Leiter und die Sache geschildert.

Die DEKRA fühlt sich für die Sache nicht verantwortlich, da in letzter Konsequenz ich den Deckel kaputt gemacht habe.

Den Hinweis, das der Prüfer keine Anstalten außer "gucken" gemacht hat um die OBD zu finden, den Deckel selber abzumachen und letztlich dem Kunden gesagt hat, gucken Sie doch mal, sonst gibt es keine HU.... bügelte er ab. Sie haben es ja abgebrochen. Das kann ich so unsere Versicherung nicht melden, bzw. die bezahlt das nicht, wenn der Kunde das kaputt gemacht hat.

Eine weitere Begründung war, das bei den 7ern normalerweise die OBD unter der Lenksäule liegt und die Verwirrung des Prüfers verständlich war. Die Position der OBD in der Mittelkonsole sei ungewöhnlich. Er kann nicht alles wissen (bei den zig Prüfungen vorher bei der gleichen DEKRA ging es komischer Weise auch)...

An seiner Stelle hätte ich mich als Verantwortlicher gefragt:
Wieso hat der Prüfer nicht selber in seinen Unterlagen oder in der Bedienungsanleitung zum Ort der OBD nachgesehen?
Wieso hat der Prüfer keinen Kollegen gefragt, am Computer war ersichtlich, dass das Fahrzeug schon mehrfach dort zur HU war?
Wieso hat das also seit 2004 mit der OBD bei der DEKRA geklappt und in 2018 auf einmal nicht mehr?
Wieso soll sich der Kunde darum kümmern?
Wer trägt die Verantwortung, wenn wir den Kunden "bitten" - es war eher ein Nötigen, die OBD freizulegen?
Was würden wir machen, wenn der Kunde selber nur doof guckt - die HU absagen?
Was beabsichtigt ein Prüfer mit der Aussage, er könne dann keine Abgasuntersuchung machen?

Versteht mich nicht falsch. Natürlich kann der Prüfer den Kunden fragen wo die OBD ist. Das ist eine normale Reaktion. Aber wenn der selber anfängt in der Bedienungsanleitung nach zu sehen, weiss ich, dass er keine Ahnung hat. Selbst wenn dann die Position ersichtlich ist, ist der Kniff zum öffnen des Deckels immer noch nicht bekannt. Dann kann man die Verantwortung nicht auf den Kunden abschieben und mit der Konsequenz "keine HU" zu nötigen und unter Druck zu setzen.

Sich also letztlich hinzustellen, die Hände zu heben und zu bedeuten, wenn Du die OBD nicht frei legst, wird es mit der HU nix.

Ich werde das dem Ansprechpartner bei der DEKRA noch einmal schriftlich zukommen lassen. Er hat mir darauf hin eine schriftliche Stellungnahme zugesagt.

Ich will das so nicht auf mir sitzen lassen. Da ich das Verhalten des Prüfers und danach auch des Vorgesetzten aus Kundensicht unmöglich finde.

Was würdet ihr machen ? Bin über Eure Einschätzung und Tipps sehr dankbar.

VG Matthias

j_ramon.lopez · 05.12.2018, 14:00

Ganz ehrlich?
Da der E38 ein älteres Fahrzeug ist, muss keine OBD Diagnose durchgeführt werden. Mal ganz davon abgesehen, daß die OBD2 Buchse in der Mittelkonsole nur beim Facelift überhaupt vorhanden (was nicht voll belegt heißt) ist.
Die OBD Prüfung ist erst mit Fahrzeugen mit späterer Baureihenzulassung Pflicht geworden. Der Anlass war also nicht gegeben. Er hätte ohne OBD Prüfung die AU erstellen müssen/können:

Zitat:

AU-Nachweise für Fahrzeuge mit OBD und Erstzulassung vor dem 1. Januar 2006
An diesen Fahrzeugen wird, sofern technisch möglich, die OBD-Prüfung vorgenommen und ein AU-Nachweis erstellt. Sollte die OBD-Prüfung jedoch nicht fehlerfrei sein (insbesondere Fahrzeuge der Baujahre 2000 bis 2003), kann eine Abgasmessung wie an Fahrzeugen ohne OBD vorgenommen werden. Die nicht durchführbare OBD-Speicher-Auslesung führt dann nicht zur Versagung der HU-Plakette (im Gegensatz zu den Fahrzeugen mit Erstzulassung ab dem 1. Januar 2006). In solch einem Fall wurde noch bis zum 31. Dezember 2009 eine AU-Prüfbescheinigung mit den entsprechenden Werten der Abgasmessung ausgestellt, danach ist der mit handschriftlichen Messwerten versehene AU-Nachweis erforderlich.

Quelle:

https://www.gera.de/sixcms/detail.php?id=21524

**mystica** · 05.12.2018, 14:51

Tja,

da hast Du dann die Ar...karte gleich doppelt gezogen.

Bist Du noch nie dabei gewesen in den 14 Jahren wenn es zur HU ging?

Dann hättest Du doch wissen müssen, dass noch nie jemand die OBD gebraucht hat.

Das andere ist der Schaden. Nachdem Du den Schaden verursacht hat, musst eben auch Du dafür gerade stehen, das ist einfach so und selbst wenn der DEKRA Chef es an die Versicherung geben würde, kann er übrigens locker machen und ich an seiner Stelle hätte das auch getan, anstatt mit Dir zu diskutieren, wird diese die Regulierung selbstverständlich ablehen, denn keiner der DEKRA hat bei Dir was kaputt gemacht, sondern eben Du selbst.

Ist einfach so, sicher kann ich Dich verstehen, aber es ist wie es ist, leider für Dich.

Recht und Gerechtigkeit sind nun mal zwei Paar Stiefel.

Schöne Grüße
Horst

Captain_Slow · 05.12.2018, 14:58

Vermutlich hat der Prüfer vorher das Auto von hinten angeschaut und festgestellt, dass dieses Auto gar kein Auspuff hat...

Leider hast du es selber kaputt gemacht, daher wirst du wohl auf den Schaden sitzen bleiben, bestimmt findest du die Teile auch günstig gebraucht oder du reparierst es es irgendwie selbst z.b. wenn du Magneten dazwischen klebst.

Olli · 05.12.2018, 15:54

Zitat:

Zitat von mystica

Recht und Gerechtigkeit sind nun mal zwei Paar Stiefel.

Recht hast Du (in diesem Fall: leider).
Allenfalls könnte man noch Nötigung ins Spiel bringen. - Es zumindest versuchen. Wenn man darauf Bock hat.

Olli

**PacificDigital** · 05.12.2018, 16:57

Mach es dir günstig

Die Klappe kann man reparieren

Normalerweise ist lediglich der "

Befestigungsträger Holzleiste" defekt und den gibt es relativ günstig für knapp über 6,-€ und hat die Teilenummer: 51168218367

Harry Kraus · 05.12.2018, 17:04

Wirklich zu lustig und zu dähmlich der DEKRA Mann !

konvergenz71i · 05.12.2018, 17:09

Hallo zusammen,

Danke für Eure Antworten. Das ich mich nicht auf ein juristisch begründetes Recht berufen kann, ist mir klar. Ich bin sehr hilfsbereit, der Prüfer hat mich hier bewusst in die "Verantwortung geschickt". Nach dem Motto, ich wars nicht. Anstatt zu sagen, warten Sie, wir holen einen Kollegen oder wir machen es ohne OBD....

Mir hilft schon der Hinweis, dass eine Analyse über das OBD bei dem Fahrzeug gar nicht nötig gewesen wäre. Trotzdem hat mich der Prüfer da rum poppeln lassen und das mit Sätzen: "sonst kann ich die AU nicht machen..." getrieben.

Aus meiner Sicht ist das Verhalten des Prüfers ein Fehler. Er wird dafür bezahlt, er hat die Verantwortung. Aus Kundensicht erwarte ich, dass die DEKRA für so etwas gerade steht und sich nicht hinter der Versicherung versteckt oder irgendwelchen ausreden. Letztlich sagt die DEKRA mir, selber schuld, wenn Du so blöd bist...

RS744 · 05.12.2018, 17:10

Zitat:

Zitat von PacificDigital

Mach es dir günstig

Die Klappe kann man reparieren

Normalerweise ist lediglich der "

Befestigungsträger Holzleiste" defekt und den gibt es relativ günstig für knapp über 6,-€ und hat die Teilenummer: 51168218367

Genau so.

Bei meinem E38FL hat mal der DEKRA-Prüfer selber diese Kunststoffklappe beim Versuch, an den OBD-Stecker zu kommen, "ab"gebrochen. Was war er heilfroh, als ich ihm die ursprünglich auch kalkulierten Kosten von >200 EUR, die die Dekra selbstverständlich tragen wollte, auf den Kleinbetrag runtergebrochen habe.

Ich würde neben dem Plastikteil auch die Metallklammern mitbestellen, weil die beim Trennen doch leiden. Das Holz der OBD-Abdeckung muß hingegen idR nicht neu, und nur das ist richtig teuer!

**PacificDigital** · 05.12.2018, 17:11

Ich verstehe die Aufregung nicht wirklich... schließlich sind die Prüfer, ob Dekra - TÜV oder was auch immer, nicht wirklich die hellsten und Initiative ist im Dienstleistungsbereich inzwischen eh ein Fremdwort

Man gewöhnt sich mit der Zeit daran

Dafür sind meine Kunden immer wieder überrascht dass ich noch nach "altem Muster" arbeite und "geht nicht" für mich Fremdwörter sind

Die Klappe geht eigentlich sehr leicht auf, nur ist das System nicht so einfach zu ertasten, daher geht der 20 Jahre alte Kunsstoff eben auch gerne kaputt. Selbst beim

kann es passieren dass die die Klappe nicht aufbekommen oder eben kaputt machen.