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Ort: im Osten...
Fahrzeug: 1959er Buick, 1960er DKW Munga, 1973er Ford Taunus, 1982er Citroen CX, 1981er BMW 745i
Geburtstag....
guten tag,
ich habe dieser tage geburtstag und möchte mich daher gern der hier versammelten leserschaft vorstellen.
etwas über 25 jahre ist es her, dass ein netter mann - noch keine 50 jahre alt - ein bmw-autohaus in der nähe der holländischen grenze betrat.
ein mann mit gutem geschmack, wie sich später herausstellen sollte. meine kleinen brüder interessierten ihn nicht, etwas grosses sollte es sein.
und so unterschrieb er bald darauf einen vertrag, infolge dessen ich in einer fabrik im süden deutschlands zusammengebaut wurde.
der mann war nicht geizig, als er mich, einen BMW E23 bestellte. auf der langen extraliste hat er aber nur ein paar kreuze gesetzt.
mit der wahl meiner motorisierung hat er mir aber einen großen gefallen getan, denn sie sollte viele jahre später einen anderen netten mann auf den plan rufen. aber dazu später.
im oktober 1981 wurde ich nun das erste mal zugelassen. in den folgenden jahren hatte ich ein recht geruhsames leben,
wir absolvierten keine 5000 km im jahr. einige fahrten führten uns nach süddeutschland und die angrenzenden nachbarländer, noch heute zeugen kleine aufkleber und asseccoires im innenraum davon.
regelmäßig wurde ich beim freundlichen bmw-händler untersucht und hier und da kleine und größere wehwehchen beseitigt.
1997 ließen meinen besitzer die steuererhöhungen nicht mehr kalt und er hat mir einen katalysator verordnet.
ich konnte das ding von anfang an nicht leiden und habe schließlich so viel benzin reingespuckt, dass es 6 jahre später kaputt ging.
bloß gut, daß man nochmal 700 euro in die hand nahm und das ding ersetzt wurde, denn mein neuer besitzer steht auf sowas.
immer weniger zusätzliche kilometer sammelten sich auf meinem tacho an. meine kleine turbine zu erneuern war nach 20 jahren eine weitere investition, die mein besitzer in auftrag gab. 4766,36 DM hat der bmw-mann dafür haben wollen.
selbst geschraubt hat mein besitzer nie, davon zeugt das unberührte und komplette werkzeug im kofferraumdeckel.
mein fahrer - nunmehr anfang 70 - war mit mir alt geworden, als er mich schweren herzens verkaufte.
männer, die eine seltsame sprache sprachen, holten mich - nach 23 jahren im erstbesitz - ab, und ich landete auf einem fähnchenbehangenen kiesplatz neben profanen w124 und vw golf. manchmal kamen andere männer und zeigten nach norden, auf die stadt mit dem großen hafen und den vielen schiffen, die alte autos nach afrika brachten. aber denen hat vielleicht meinen farbe nicht gefallen oder sie hatten respekt vor meiner technik, ich weiß es nicht mehr.
die kiesplatzleute kamen nun auf die idee, mich im internet zu offerieren. aber sie wollten wohl einfach zu viel, manche kamen und handelten, manche kamen und fuhren mich probe, aber niemand nahm mich mit. das war eine schlimme zeit für mich.
so entschlossen sich die männer, mich ganz billig, ab einem einzigen euro anzubieten. 7 tage musste ich warten.
währenddessen saß 500 km weiter östlich ein mann vor seinem computer, der schon eine ganze weile via internet ein auge auf mich geworfen hatte.
der mann hatte schon viele kilometer auf der suche nach einem geeigneten E23 - in ganz deutschland zurückgelegt und ganz genaue vorstellungen.
meine farbe war ihm egal, meine blechnase, mein motor und mein katalysator entsprachen dagegen genau seinen wünschen.
und so kam es, dass er ostern 2004 - ohne mich überhaupt gesehen zu haben - alle vor ihm überbot.
1 woche später erschien mein neuer besitzer in begleitung eines freundlichen mannes auf dem kiesplatz und sie nahmen zur probefahrt in mir platz.
der freundliche mann, den sie k27 nannten, drehte den zündschlüssel rum - aber nix passierte. meine batterie hatte endgültig den geist aufgegeben.
mit etwas hilfe aus der mobilen batterie brachten sie meine 6 kolben doch noch in schwung....ich habe mir große mühe gegeben, aber dem geschulten ohr vom michael, alias k27, blieb nicht verborgen, daß in meinem zylinderkopf nicht mehr alles zum besten bestellt war.
eine weile wurde noch mit dem kiesplatzmann verhandelt, aber der ließ nicht mit sich reden. fast hätte man sich noch gestritten und mich stehengelassen, schlussendlich konnte ich diesen ungastlichen ort aber doch verlassen und ich machte mich auf den weg in eine kleine werkstatt, etwa 20 km entfernt.
noch dachte ich, daß das nur ein kurzer aufenthalt wird, aber am ende sollte alles ganz anders kommen.
mein neuer besitzer fuhr ohne mich nach hause und ich blieb in der werkstatt, neben einigen anderen alten bmws.
mein zylinderkopf wurde demontiert und die spuren der jahre beseitigt. ein auslassventil war gerissen, der kopf geschliffen, gereinigt...
weil man schonmal dabei war, wurde auch der rest des motors überholt, meine laufbahnen gehont, die kolbenringe erneuert, die kolben glasperlengestrahlt, viele kleine teile ersetzt, meine nockenwelle gegen eine neuwertige getauscht, die kurbelwelle nitriert.... ich dachte, die kriegen mich nie wieder zusammen...
mein besitzer meinte, dass mir ein 4gang-getriebe besser zu gesicht stehen würde, also wurde das auch noch getauscht und die kardanwelle logischerweise gleich mit.
durch einige widrige umstände ging so mancher monat ins land...bevor sich der michael an mein blechkleid machte.
das war eigentlich noch ganz in ordung, von außen betrachtet waren nur die äußeren kotflügel lädiert.
so dachte ich, daß ich mit ein wenig spachtel und zinkspray davonkomme, so wie dass mein erster besitzer immer beim bmw-händler gemacht bekam.
aber nein, die außenkotflügel wurden ersetzt, die inneren geschweisst, meine großen löcher in der a-säule waren nun auch nicht mehr zu verbergen. und auch nicht die im längsträger vorn, in denen ich extra 2 liter wasser für schlechte zeiten versteckt hatte.
alles haben die entdeckt. die von einem batterieschaden gezeichneten bleche wurde auch alle bearbeitet oder ersetzt. dacht ich nun, es sei überstanden, aber nein, die radläufe und radhäuser hinten und so manche kleine ecke wurden nachbearbeitet.
war ich froh, als ich endlich in einer kleinen lackiererei wieder die altbekannte spachtelmasse sah, aber der mann ging sehr, sehr sparsam damit um.
als die neue teillackierung aufgebracht war, gefiel ich mir schon wieder richtig gut:-)
eigentlich hätte ich nun endlich wieder fahren können, aber mein neuer besitzer und der michael waren noch nicht fertig mit mir.
bauartbedingt senkt sich mein heck im stand ja leicht nach unten, das gefiel nicht, also bekam ich 4 neue federn, die die ansicht korrigierten.
und als ob durch mein schiebedach nicht schon genug kalte luft in den innenraum kommt, bekam ich nun auch noch eine klimaanlage aus einem verstorbenen zeitgenossen. das ganze armaturenbrett wurde rausgebaut..
mein neuer besitzer überlegte unterdessen, wie er mich in zukunft bewegen würde. so hielt er ein rotes nummernschild mit einer 07 für geeignet. der michael hat mich daraufhin zur prüfung gebracht und ich bekam das dokument für 07. aber nix da, das amt im osten erkennt nur prüfberichte aus dem osten an! der michael wollte das nicht glauben, rief selbst beim amt im osten an und ja, so blieb es. kein weststempel half... sehr verwirrend für alle beteiligten.
kurze ratlosigkeit bei den betroffenen, dann hatte mein neuer besitzer neue gedanken. hatte er nun für viel geld meine alltagstauglichkeit wieder herstellen lassen und hatte ich doch auch den abgasreiniger, der die kosten etwas drücken würde, entschied er sich, mir ein richtiges nummernschild anzuschrauben. das war schön, bedeutete es doch, dass ich bald wieder öfter fahren würde. denn dazu bin ich schließlich gebaut worden, zum fahren.
viele monate waren ja inzwischen ins land gegangen und der stempel im kfz-brief war längst verfallen.
also musste ich nochmal zum mann im blauen kittel. der hat mich ganz genau besichtigt und er monierte was hier und da, aber nach allem, was ich durch hatte, waren die sachen schnell erledigt.
zu guter letzt bekam ich noch neuen radlaufchrom. mein neuer besitzer brauchte mich nun dringend und an einem tag im august kam die stunde meiner abreise.
nach etwas über 2 jahren verließ ich die werkstatt vom michael, der fast jede schraube von mir in der hand gehabt hatte. er hat wirklich gute arbeit geleistet, wenngleich ich auch noch ein paar kleine makel habe, die will mein besitzer später noch machen lassen. alles auf einmal ging eben nicht.
huckepack auf einem kleinen lkw, noch zwei w126 im schlepptau, ging es quer durch deutschland in richtung meiner neuen heimat.
nun sind ein paar wochen vergangen und mein neuer besitzer bewegt mich täglich. am anfang war er sehr, sehr vorsichtig, weil mein neuer motor
noch etwas schonung verlangte. aller paar tage hat er unter meine motorhaube geguckt und alles überprüft.
aber er hat nichts gefunden und war scheinbar froh drüber.
manchmal kritzelt er kleine zahlen auf einen zettel, klopft an meinen tank und zieht die stirn in falten, wenn er irgendwas mit 13,7 litern ermittelt.
er hätte mal die auto-motor-sport von 1981 lesen sollen, die haben ganz andere zahlen ermittelt.:-) was fährt er mich auch 70 km am tag, da werd ich nunmal durstig. aber inzwischen hat er sich dran gewöhnt.
nun wird es bald winter und ich freue mich auf mein quartier, wo ich die kalten tage unbeschadet verbringen soll.
aber im frühling werde ich wieder meiner hauptbeschäftigung nachgehen und hochoktanisches verbrennen...;-) das kann ich wirklich gut....
SCHÖN GESCHRIEBEN UND FETTES RESPEKT ZUM WAGEN: FREUT MICH FÜR DICH UND GUTEN WINTERCHLAF
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen ausser durch mehr Hubraum
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Lieber stehend Sterben als Kniend leben
Ort: Stuttgart
Fahrzeug: CLS55 AMG , SL55 AMG, Ford Fiesta ST, 73'er Lincoln Continental
Hallo Weisser,
freut mich zu hören, daß es einem blechnäsigen Artgenossen wieder gut geht. Da hast Du ja echt Glück gehabt, daß Dein Mensch dich so gründlich operiert hat. Und Dein Erstkäufer war wohl auch ziemlich nett zu Dir.
Da hatte ich ein schlechteres Los. Meiner ist nur gefahren und gefahren und hat meine kleinen Wehwehchen überhaupt nicht behandelt. Vorsorgeuntersuchungen? Fehlanzeige! Und ständig hat er mir irgendwelche Kisten aufgeladen. Das hat doch sehr meinem Teint geschadet.
Und außerdem hat er mir nicht zugetraut, daß ich ihn wenn's kalt und glatt wird noch sicher nach Hause bringe.
Frechheit!
Die Menschen sind schon seltsam. Mein jetziger Mensch hat gemeint weil ich immer nur im Warmen draussen war hätte er mich gekauft. Und dann hat er mir noch so 'ne zähe Pampe überall reingesprüht. Damit würde ich länger Leben sacht er. Wenn er meint...
Dafür ist der sonst sehr nett. Wenn's mir mal nicht gut geht, kümmert er sich geduldig um meine Gebrechen.
Man ist halt doch nicht mehr der Jüngste.
Was mir bei Dir noch auffällt... frag' doch Deinen Mensch mal ob er Dir den Radlaufchrom nicht wieder abnehmen will. Sonst erkennt ja niemand wie kerngesund Du bist und Schminke ham wir doch unter uns gesagt gar nicht nötig ;-).
Meiner hat mir übrigens ein originales Becker Mexico gegönnt, weil er fand, daß das ganz hervorragend zur Tastenvielfalt meines Bordcomputers passt. Und er meint es klänge auch deutlich besser als mein Werksradio ;-).
Naja, so sind sie halt die Menschen...
und ein weisser 502 passt sicherlich auch gut dazu
Ja das währ ja dann der Überhammer! Da war ja sonst kein "großer" BMW mehr dazwischen, oder? Noch nen weißen E38, E65 und 66 dazu, dann is die weisse Ahnengalerie perfekt!!!
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Linear-Darstellung
