Ventilschaftdichtungen wechseln ohne Kopfdemontage

[Turbo Boldy]

Hallo,

Wie ja einige schon wissen, habe ich am WE bei meinem Wagen die VSD gewechselt.

Ich habe diese Art von Reparatur schon einmal an einem 3er E30 durchgeführt, daher wusste ich es geht, aber ob es Sinn macht....... brauchen wir nicht drüber Diskutieren, das nächste mal würde ich die Köpfe runter nehmen und auf dem Tisch schrauben. Denn das was man an den ZKDen spart, ist an Arbeitsstunden sehr schnell wieder drauf.


Also, geplant war eigentlich Samstag anfangen und dann am Sonntag fertig machen..... Keine Chance! Nicht möglich wenn man sehr gewissenhaft vorgehen will. Ich war zwar Werkzeugtechnisch sehr gut vorbereitet, aber nicht gut genug. Denn der Platz im Motorraum ist gering, somit musste ich das Spannwerkzeug min. 10x anpassen um auch an alle Ventile zu kommen. Das hat min. 6 Stunden an Zeit geraubt. Des Weiteren ist man auf eine zweite Person mit verdammt ruhigen Händen angewiesen, der später die Ventilkeile wieder einsetzt.

Und da ist dann das nächste Problem. Man hat so schon kaum Platz für das Spannwerkzeug, und dann ölt da noch eine zweite Person mit im Motorraum rum. Hat zwar was, wenn so zwei Männliche schwitzende Körper auf ein ander hängen. Aus Platzmangen musste natürlich auch der gesamte Motorraum geleert werden, heißt alle Plastikverkleidungen etc. nebst Bordwand usw. mussten weichen. Auch das, so habe ich erfahren müssen, dauert ewig bis wieder alles so sitzt wie es soll.

Nun aber noch zu ein paar5 Technischen Anmerkungen. Ich war eigentlich entsetzt darüber wie mein Motor von innen aussieht. Verkokungen wo man nur hinsieht, und das obwohl der Wagen nachweislich immer zur richtigen Zeit das richtige öl in der BMW Fachwerkstatt bekommen hat, und auch niemand anderes an dem Wagen hand angelegt hat.

Ich schiebe es mal auf die viel zu langen Ölwechselintervalle. Sogar die Ölduschen, vorzugsweise über der Valvtronik waren dicht. Da war ich natürlich nicht drauf vorbereitet, somit musste ich die Duschen reinigen und wieder verwenden. Was aber später kein Nachteil sein sollte.

Ebenso sollten sich Nichtkundige besser von so was fern halten. Denn Ihr würdet gewiss in die gleiche Falle tappen wie ich, nur das ich das richtige Werkzeug habe um den Fehler wett zu machen. Wenn man die Valvtronik runter nimmt, sind die mittleren Ventile auf Spannung, zieht man nun die Einheit runter, so entspannen sich zwangläufig die Drehfedern da der Schlepphebel weiter vor steht als die anderen Ventile. Wenn man nun Leichtgläubig alles wieder zusammen baut, und nicht drauf achtet wie die oberen Schlepphebel stehen, ist der nächste Schaden vorprogrammiert. Eine Elende ölerei die Federn wieder über die Hebel zubekommen. Bei der zweiten Bank wusste ich dann ja was kommt, da ging es um einiges schneller.
Dem kann man übrigens nur entgehen wenn man ein BMW Spezialwerkzeug hat, welches die Federn gleich fest hält.

Auch interessant war, dass man den Kettenspanner der ersten Bank gar nicht raus bekommt. Man bekommt die Kette trotzdem demontiert.

Alles in allem, eine sehr interessante Sache, nur muss ich so schnell nicht wieder haben.

Der Materialaufwand beträgt ca. 150€, ohne Kopfdichtungen. Das nächste Mal werde ich aber gewiss die Köpfe demontieren, bzw. gleich den Motor ausbauen.

Zum Abschluss hatte ich dann noch einen kleinen aber feinen Fehler eingebaut, und zwar ziemlich fix nach dem ersten Probelauf hat sich ein ziemlich penetranten Piepgeräusch eingestellt, das aus Richtung der Drosselklappe kam. Gut dachte ich, Sollwerte neu anfahren und gut is. Nix da. Die Valvtronik neu Initialisiert, und auch die Drossel. Nix, Geräusch immer noch da. Dann haben wir sogar mit einem Richtmicro gesucht, Ergebnis, es muss die Drossel sein. Heutemorgen dann musste ich Dienstlich ein paar Meter fahren, da ist während der Fahr dieses Piepen immer lauter geworden. Ich also angehalten und den Deckel aufgemacht. Beim überfliegen bin ich dann an den Schlauch der Vakuumpumpe gekommen, der sich daraufhin einfach mal zweigeteilt hat. Die hatte ich übrigens auch schon in verdacht, da ich vorsorglich auch eine neue Pumpe eingebaut habe. Nun gut, es war der kleine Schlauch von der Vakuumpumpe zur Vorladepumpe.

Also auch dieses Rätsel gelöst

Anbei hänge ich noch ein paar Bilder.......

Ich hoffe ich kann mit diesem Bericht dem einen oder anderen ein wenig helfen


 

 

 

 

 

 

 


 

Und dann als er wieder lief..............

 

Nachträge :

VSD für zwei Bänke,
VDD rechts und links,
Metalldichtungen rechts links Stirndeckel,
Simmerringe 4x Nockenwellensensor,
2x Valvtroniksensor im Ventildeckel
O-Ringe 4x Magnetventile Stirndeckel

Und evtl. die Zündkerzenrohre, die kosten aber über 20€ das Stück. Ich habe meine drin gelassen, werde sie aber nächstes Jahr auch mit tauschen.

Als spezialwerkzeug brauchst du auf jeden Fall eine umgebaute Zündkerze, mit der man kontroliert die Ventile nach oben drückt. Dann noch ein Werkzeug mit dem du Di. Ventilfedern zusammen drückst. Beide Werkzeuge sind bei mir Eigenbau. Und auch da gilt wieder, wer nicht die Fähigkeit hat ein Werkzeug anzupassen., der brauch garnicht erst anfangen. Denn ich habe ja oben beschrieben, dass ich meine Werkzeuge ein paar mal anpassen musste.

Die Kurbelwelle ist über eine Bohrung im Block fixiert. Da ein fach an passender Stelle ( OT 1. Zyl.) Einen 7,8mm Stift rein und gut. Die Nockenwellen müssen dann nur Makiert sein.....

Aber auch da ist Vorsicht geboten, wer noch nie nach Makierungen gearbeitet hat, sollte sich besser ein Fixierwerkzeug bauen, oder das Originale besorgen