740e kWh Verbrauch

**martin2800** · 03.09.2019, 22:00

Hallo,
ich habe mit einen 740e geleast und würde gerne herausfinden, ob sich das Laden an der heimischen Steckdose lohnt oder klassisches Tanken günstiger ist.

Die Batterie hat brutto 9,2 kWh, netto 7,4 kWh. Lade ich an der heimischen Steckdose werden ca. 9,1 kWh verbraucht - wahrscheinlich Transformationsverluste. Lt. BMW kommt der 740e rein elektrisch im EU-Zyklus 44-48km weit. Im Display werden maximal 30 km angezeigt. Gefühlt würde ich eher so ca. 15km sagen.

Bei 15km Reichweite würde er damit aber 60 kWH auf 100km verbrauchen - ein Tesla braucht ungefähr 20 kWh/100km . Den Unterschied kann ich mir kaum erklären. Es ist allerdings auch schwer zu erkennen wieviele km ich elektrisch fahren kann, da das Fahrzeug ja immer umschaltet zwischen Verbrenner oder Elektro.

Wisst Ihr, ob es eine Anzeige o. ä. gibt anhand derer man die rein elektrisch gefahrenen km sehen kann?

Ein positiver Business case aus kostenpflichtig zu Hause Strom tanken ergibt sich ca. bei einem Verbrauch <45kWh/100km.

ewoody · 04.09.2019, 19:18

Gratuliere und wünsche viel Spass mit dem Neuen!

Kann zum 740e nicht vieles beitragen, hatte diesen ein paar Male vor zwei Jahren und hatte eine Reichweite von etwa 20-30 Km.

Seit ein paar Tagen fahre ich den Nachfolger vom 740e, einen 745Le xDrive. Bei diesem komme ich derzeit auf etwa 30-35 km. Jedoch habe ich auch da keine langfristige Erfahrung, bin auch noch am testen.

Die Werksangaben haben nichts mit der Realität zu tun, obwohl WLTP etwas näher dran ist. Elektrische Reichweite und Verbrauch hängt extrem stark vom Wetter, Streckenprofil, Fahrweise und welche Verbraucher eingeschaltet sind ab.

Um die elektrische Reichweite zu ermitteln, kannst Du ja im Elektro Modus fahren. Der 740 sollte diesen auch haben. Im 745 zeigt es mir jedoch auch im Hybridmodus wieviele Km ich elektrisch gefahren bin. Ob der 740e es kann, weiss ich jedoch nicht mehr.

Hybrid ist nicht rein elektrisch und nur schwer mit einem Tesla vergleichbar. Die 20 Kwh/100 km scheinen ja auch Katalogwerte zu sein, oder sind das Erfahrungswerte?

Mindestens sollte der Wagen zuhause geladen werden. Falls er zum Pendeln verwendet wird, auch noch bei der Arbeit, sofern die Reichweite nicht genügt.

Ob sich ein 740e oder in meinem Fall 745e zum sparen geeignet ist, wage ich auch zu bezweifeln...

Ich habe meinen gekauft, weil ich Spass an der Technologie habe. Elektrisch fahren ist auch echt elektrisierend! Sparen und Umwelt war da kein Thema. Ein Tesla oder ähnliches kam für mich auch nicht in Frage, will mich mit dem Suchen einer Ladestation auf Reisen nicht beschäftigen.

**peterpaul** · 04.09.2019, 20:35

Zitat:

Zitat von martin2800

....

Ein positiver Business case aus kostenpflichtig zu Hause Strom tanken ergibt sich ca. bei einem Verbrauch <45kWh/100km.

Kleine Ergänzung für alle Normalsterblichen, die nicht mit dem (unsäglichen) wirtschaftswissenschaftlichen Kauderwelsch vertraut sind ...

https://t2informatik.de/wissen-kompakt/business-case/

Ein Vorrechnen wäre sehr hilfreich, um das nachvollziehen zu können .....

**martin2800** · 04.09.2019, 22:15

Danke ewoody für den Tipp. Die 20 kWH/100km bei Tesla sind laut Internet reale Werte - selbst getestet habe ich das aber nicht.

Wenn ich beim 740e auf den rein elektrischen Modus schalte, bekomme ich tatsächlich den durchschnittlichen kWh Verbrauch auf der Strecke angezeigt. Bei mir waren es 33,7 kWh - allerdings war viel Stau. Der Wagen ist 24km weit rein elektrisch gefahren.

Den Business Case

hatte ich wie folgt berechnet:
100 km kosten mich mit Benzin bei ca. 8 Liter Verbrauch x 1,39€ pro Liter = 11,12 €
1 kWh Strom kostet mich ca. 0,25 Cent
=> 11,12/0,25=44,48

Bei einem Stromverbrauch von unter 44,48 kWh/100km fahre ich als günstiger mit Strom als mit Benzin.

Wenn ich die „Transformationsverluste“ mit berechne, also dass ich 9,2 kWh lt. Stromzähler geladen habe und damit 24km weit komme kostet mich das auf 100km:
(100/24)*9,2kWh*0,25Cent=9,58€

Beim 740e lohnt es sich also zu Hause zu laden.

rainman · 05.09.2019, 11:43

Zitat:

Zitat von martin2800

[...]
100 km kosten mich mit Benzin bei ca. 8 Liter Verbrauch x 1,39€ pro Liter = 11,12 €
1 kWh Strom kostet mich ca. 0,25 Cent
=> 11,12/0,25=44,48

[...]
Wenn ich die „Transformationsverluste“ mit berechne, also dass ich 9,2 kWh lt. Stromzähler geladen habe und damit 24km weit komme kostet mich das auf 100km:
(100/24)*9,2kWh*0,25Cent=9,58€

Interessant. Diese geringe Differenz in Kombination mit den Einschränkungen zeigt mir, dass das Thema Diesel für mich (leider) noch nicht durch ist.

fuzy · 05.09.2019, 12:25

Zitat:

Zitat von rainman

Interessant. Diese geringe Differenz in Kombination mit den Einschränkungen zeigt mir, dass das Thema Diesel für mich (leider) noch nicht durch ist.

Das sehe ich genauso. Einschränkungen der Hybriden im Vergleich zum Diesel:

kleinerer Tank als der Diesel
höherer Verbrauch in l/100km
teurerer Literpreis (Benzin statt Diesel)
geringere Reichwerte
mehr Tankstops (Zeitverschwendung)
kleinerer Kofferraum
weiterhin keine Anhängerkupplung beim Hybrid
höheres Gewicht
geringere Zuladung
stark nachlasende elektrische Reichweite schon nach wenigen Betriebsmonaten
Temperaturempfindlichkeit
bei Kauf hat man das Tech-Refresh Problem der Batterie an der Backe - der Lithium-Ionen Pack kostet deutlich mehr als die bisher verwendeten Akkus
bei Kauf das Entsorgungsproblem (mal sehen was das dann später kostet wenn bemerkt wird das Giga-Tonnen an großen Batteriepacks anfallen)

Ich werde den Tag noch erleben an dem die Politik und die Industrie mir erzählt, das die Elektro-Autos der neue Umweltverschmutzer Nummer 1 sind und dringend gegen ein Wasserstoff Auto oder was anderes ausgetauscht werden müssen um die Greta, ähhh die Erde, zu retten. Weil das E-Auto zuviel seltene Erden verschlingt, das Wasser in den Rohstoffländern vergiftet, die Atom- und die Kohlekraftwerke am glühen hält und zu viel nicht recyclebaren Restmüll beinhaltet.

**martin2800** · 05.09.2019, 12:51

Die Einsparung durch das Tanken von Strom statt Benzin ist wohl wie das Beispiel zeigt zu vernachlässigen. Ich kann bei mir in der Firma den Wagen gratis volladen - bringt aber auch gerade mal 400€ Ersparnis im Jahr.

An Supermärkten gibt es viele Ladestationen, an denen man gratis nutzen kann und zumindestens bei mir in der Gegen waren sie noch nie mit anderen Fahrzeugen belegt! Bringt bei einer Ladeleistung von 3,7 kW aber auch weniger als einen Euro die Stunde

Das Batteriefahrzeuge und ein 7er generell nicht unbedingt umweltfreundlich sind ist auch klar.

Die Nachteile, die fuzy gesehen hat sehe ich auch. Ich bin vorwiegend in Essen und Düsseldorf unterwegs. Dort aber auch Vorteile für Autos mit E-Kennzeichen (ja meiner hat eins):

In Düsseldorf auf allen öffentlichen Parkplätzen bis zur Höchstparkdauer gratis parken
In Essen auf allen öffentlichen Parkplätzen kostenlos parken + Erhöhung der Höchstparkdauer auf 4 Stunden
In Essen und Düsseldorf sind auf einigen Straßen Spuren nur für E-Autos freigegeben

Da der Staat E-Autos fördern möchte, gehe ich davon aus dass noch mehr Spuren irgendwann nur für E-Autos freigegeben werden. Bei dem Stau im Berufsverkehr ist das Gold wert!

fuzy · 05.09.2019, 16:01

Zitat:

Zitat von martin2800

... Vorteile für Autos mit E-Kennzeichen (ja meiner hat eins):

In Düsseldorf auf allen öffentlichen Parkplätzen bis zur Höchstparkdauer gratis parken
In Essen auf allen öffentlichen Parkplätzen kostenlos parken + Erhöhung der Höchstparkdauer auf 4 Stunden
In Essen und Düsseldorf sind auf einigen Straßen Spuren nur für E-Autos freigegeben

Da der Staat E-Autos fördern möchte, gehe ich davon aus dass noch mehr Spuren irgendwann nur für E-Autos freigegeben werden. Bei dem Stau im Berufsverkehr ist das Gold wert!

Das sind in der Tat schlagkräftige Argumente (wenn auch künstlich politisch erzeugte und nicht technologische), die ich aber auch nachvollziehen kann und die es in Kombination mit der Reduktion der privaten Nutzungsversteuerung um 50% in manchen Regionen zu einer lukrativen Option werden lassen.

Danke für diese Gedanken.

Die Reduktion der privaten Dienstwagenbesteuerung wurde gerade erst von Ende 2021 auf Ende 2030 verlängert:

https://www.bundesregierung.de/breg-...-autos-1653134

**esau** · 05.09.2019, 19:18

Ich habe den Eindruck, Hybride sind nur was fürs ökologische Gewissen und - falls die Kiste 40 km auf dem Papier elektrisch schafft - hat man noch die 0,5 %

Ich habe einen Panamera Hybrid Probe gefahren und damit 13,5 Liter/100km gebraucht, zugegeben bei forscher BAB Fahrweise. Aber nur wenn das Fahrprofil genau zum Hybriden passt, bietet der auch Vorteile. Auf Langstrecken sicher nur begrenzt.

Und ob das Laden mit Kohlestrom und die Herstellung und Entsorgung der Akkus auch so ökologisch sind wie man uns erzählt steht auf einem anderen Blatt.

mike95 · 06.09.2019, 09:40

Bei einem rein elektrischen Fahrzeug hat man berechnet, dass die Umweltbilanz sich erst nach ca. 80 TKM rechnet und dann Vorteile gegenüber einem Verbrenner hat. Wie lange muss nun ein Hybrid fahren, damit sich diese Umweltbilanz einstellt? Vermutlich Jahrzente oder garnicht.

Übrigens kann selbst BMW derzeit die Akkus z.B. vom i3 nicht recyclen, sondern lagert diese in eine Art riesigen "Akkuspeicher" auf dem Betriebsgelände. Die Akkus können im PKW nämlich nicht mehr verwendet werden, wenn sie unter 80% Leistung gefallen sind.

Technisch ist ein Hybrid sicher interessant, so wie ein Mondauto auch, aber umwelttechnisch sehe ich da keine Vorzüge.

Die Verbrauchswerte, die für die e-Hybridmodelle angegeben werden, sind reine Makulatur.

Wirkliche Chancen hätten Verbrenner die mit Kraftstoff betrieben werden, deren Gewinnung/Verhalten ähnlich wie beim Wasserkreislauf wäre.
An solchen synthetischen Kraftstoffen wird ja bereits geforscht.