Karosserie: Schiebedach unendlich schwergängig

[flummi100]

Mein Stahlschiebedach ist relativ plötzlich unendlich schwergängig. Das heißt, der Motor bewegt es nur noch mit Überdrücken des Schalters und im Kriechgang, wobei er vermutlich überlastet wird.

Da der Schneefall hier eine nähere Untersuchung vor Ort verhindert, versuche ichs mal vom gemütlich warmen Wohnzimmer aus.

Ich bin nun erst wieder per Zufall auf diesen Thread gestoßen  http://www.7-forum.com/forum/showthr...t=179001&page= , wo die Position der hinteren Abläufe ersichtlich ist.

Ich vermute, die sind bei mir verstopft, aber nicht unbedingt total zu. Das Auto parkt immer leicht bergauf, sodaß ich da einen Tümpel züchte. Wenn ich frisch nach Regen nach dem Anfahren in die Ebene komme, gluckert und rauscht es manchmal im Dach, dann ist aber gut. Ich nehme an, dann haben die vorderen Abläufe die Wasserlast übernommen. Einmal kam in einer Linkskurve während dem Gluckern dann Wasser bei der Beifahrersonnenblende aus dem Dach. Da hat dann die Fliehkraft übernommen statts der Abläufe.

TLDR:
Ich vermute, die Schienen und vor allem die Seilzüge haben jetzt in ein paar Wochen Nichtbenutzung im ständigen Schmutzwasserbad Rost o.ä. angesetzt und klemmen. Wo finde ich denn Bilder, wie die Mechanik in echt aussieht? Also nicht die ETK-Strichzeichnungen.

Wie kommt man zum Säubern/Schmieren an die Seilzüge? (Ich gehe davon aus, daß ich das Schiebedach nochmal aufgefahren bekomme, zur Not mit der Handkurbel.)

Und kann man die hinteren Dachabläufe reinigen, ohne die Heckscheibendichtung (bzw. Abdeckung, siehe im Link oben das verbogene Teil) zerstören zu müssen?

[740iA Individ]

Vielleicht hilft dir das bereits etwas weiter

 http://www.bimmerboard.com/forums/posts/26759

 http://www.bimmerboard.com/forums/posts/296889

 http://www.bimmerboard.com/forums/posts/546326

 http://www.bimmerboard.com/forums/posts/537131

Gruß,

Tom.

[flummi100]

Ja, danke.
Bin darüber dann noch auf
 http://www.bimmerboard.com/forums/posts/566588
gestoßen, da sieht man auf dem 4. bild von unten die Schiebedachkassette ohne Himmel. Und die hinteren Schläuche, die in der C-Säule verschwinden.

Bloß nicht, wo sie wieder rauskommen.

Ich habe das Dach mal ein bißchen hin und hergefahren. Es scheint, daß sich der Stahlteil leicht bewegen läßt. Sowohl beim Auf- wie beim Hochfahren. Und sobald sich der Himmelteil bewegen will, also nach wenigen Zentimetern, wirds schwergängig.

Kann man den wie beim Glasschiebedach irgendwie aushängen und manuell nach hinten schieben?

[flummi100]

Bei dem herrlich sommerlichen Wetter heute, wo das Wasser im Dach fast flüssig war, habe ich das Ganze mal näher untersucht.

Da offenbar den meisten ihr Schiebedach ein Buch mit sieben Siegeln ist, hier mal ein paar meiner Erkenntnisse für die Akten, bzw. die Suche:

-Der Innendeckel läßt sich auch beim Stahlschiebedach manuell zurückschieben: Dach von geschlossen nach ca. 2-3 mm tiefer fahren (extrem kurz auf "hinten/auffahren" drücken), dann den Innendeckel nach hinten schieben. Das Dach dann lieber nicht mehr betätigen, bis man den Deckel wieder ganz nach vorne geschoben hat, eventuell knirscht es sonst.
-Zum Vorschein kommen dabei an der Hinterkante des eigentlichen Schiebedachs drei flache Muttern, mit denen man irgendwas justieren oder das ganze Ding abbauen kann (noch nicht näher erforscht, im TIS hats Andeutungen)
-die zwei vorderen Wasserabläufe kann man in den Ecken sehen, wenn das Schiebedach offen ist. Mit großer Spritze und einem 4-5mm-Schlauch kann man auch rein und putzen/spülen. Das Foto ein paar Beiträge weiter oben zeigt an der Frontscheibe, wo das Wasser dann rauskommt, und verdeckt außen entlang der A-Säule runterrinnt.
-die beiden hinteren Wasserabläufe kann man nicht sehen. Wenn man Wasser reinschüttet, tropft es irgendwann unterseitig der Heckstoßstange an verschiedenen Stellen raus. Also wenn es nicht tropft, weil verstopft, hat man ein Problem. Dem ETK nach gehen die Schläuche irgendwie durch die C-Säulen nach unten. Evtl. gibt es eine Chance, vom Innenraumsensor der Alarmanlage bei abgeschraubten Haltegriffen den Himmel so runterzubiegen, daß man an die Schläuche käme.
-In der Öffnung des Schiebedachs gibt es zwei Paar Schienen. Auf der inneren Schiene gleitet der "Innendeckel", auf der äußeren das Dach selbst.
-Verdeckt in der Außenkante der äußeren Schienen liegt diese merkwürdige Antriebsspirale mit Filzfüllung (so wirkt das jedenfalls auf mich), die in 2 Röhrchen von jeder Seite zum Motor läuft. Da sammelt sich vermutlich eine erhebliche Menge Schlunz an, der bei Kälte zäh wird oder gar gefriert und so für einen schweren Schiebedachlauf sorgt
-Ich weiß nicht, ob das Dach auf 2 oder 4 Schlitten gleitet. Man kann sowohl von vorne (wenn offen) als auch von hinten (auf Stellung "Kipp") die Schlitten sehen und mit Sprühdose mit langem Sprühröhrchen säubern/einölen. Dachdeckel abbauen wird wohl nötig, wenn man besser rankommen will.

Also mein Dach läuft nun nach exzessiver Bremsenreiniger-WD40-Silikonöl-Anwendung wieder seeehr langsam, aber ohne elektronischen Abbruch.

Es sind alle 4 Abläufe durchgängig. Das Gluckern, das ich gelegentlich beobachtet habe, kann also aus einer vorübergehenden Verstopfung kommen oder daher, daß beim Bergaufparken ein Totraum entsteht, in dem sich Wasser ansammelt und erst in der Ebene abfließen kann.

Meine Außendichtung ist fällig, da dort gelegentlich Feuchtigkeit reinkommt, erkennbar an den Wasserrändern vom Innendeckel. Und das Stahldach hat auf seiner Innenseite nochmal Himmelstoff aufgeklebt, der hat sogar ein paar Schimmelflecken bei mir. Die Innenseite des Schiebedachs war auch feucht mit Kondenswasser. Klar, bei Frost außen wird warme Innenluft da hochgepustet und kondensiert. Plus alte, undichte Dichtung mit Tropfwasser macht dann eine Art Tropfsteinhöhle.