Thema: Karosserie Wie geht's noch leiser?
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Alt 02.03.2015, 09:25   #26
Sinclair
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Fahrzeug: E38 750i 3/2001
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hier ein posting zu meinem damaligen E30,

wobei nach einer Vielzahl von Maßnahmen, s.u., etwa 8dBA Geräuschrückgang gemessen wurde, was auch subjektiv sehr angenehm wahrnehmbar war.
Da im E38 sicher vieles schon von hause aus besser ist, wäre ich auch an einer konsolidierten Liste interessiert, die bei E38 noch etwas bringt.
Wichtig ist, auf gar keinen Fall vom Hersteller vorgesehene Belüftungslöcher/maßnahmen mit der Zusatzdämmung zu überkleben, da sonst Muffelgeruch droht.


Akustische Dämmung BMW 320i, E30, Erstzulassung 9/91

Ziel ist hier, dem Fahrzeug(innenraum) eine leisere Akustik zu geben, um z.B. audiophile Musikanlagen besser zu genießen, oder lange Fahrten bei höheren Geschwindigkeiten akustisch streßfreier zu erleben (bzw. nur den Stand der Technik in bezug auf akustische Dämmung auch im E30 etwas anzunähern).

Folgendes wurde hierzu durchgeführt:

1. Motorhaubendämmung vom 324er (Diesel) (geschlossen einteilig) über die Originaldämmung (nur Schaumstoff, 3-teilig) bei BMW drübermontieren lassen.
(Ergebnis: Maschine außen und innen hörbar leiser) 79.- €

2. Schaltmanschette geöffnet und den Hohlraum mit einem Schaumstoffblock guter Luftschalldämmung ausgefüllt, etwas eingeschnitten, damit der Schalthebel leicht beweglich bleibt.
(Ergebnis: Getriebegeräusche weniger auffällig)

3. Dämmung der gesamten Rückbank:
a) Rückbank und Rückbankwand ausbauen
b) darunter die Filzschicht vorsichtig komplett ablösen.
c) Teroson-Bitumen-Schallschluckmatten (6 Stck, gut DIN A4, bei ATU 19,90 €)
auf die Blechwand kleben (4 Platten, selbstklebende Rückseiten).
d) wie unter c) auch auf die 2 Deckel zur Tankpumpe und Tankgeber kleben.
e) wie unter c) die Blechausbuchtungen zu den Rückbankseiten bekleben.
f) wie unter c) unter Zurückschlagen der Teppichverkleidung die Fußbereichs-
vorderwand des Rückbanksockels mit Bitumenplattenteilen bekleben.
g) auf die Bitumendämmung der Rückwand nun Dämmplatte aus Mineralwolle
(Acustic EP1 (Firma Isover), 20 mm, bei Toom ca. 1,80 €/Platte) mit zurecht-
geschnittener Abmessung 1*0,4 m2 anheften (Klebeband).
(die Platte außerhalb des Fahrzeugs zurechtschneiden, um Partikelverun-
reinigung im Innenraum gering zu halten).
h) auf die offene (teil-bitumen-nachgedämmte) Rückbank ebenfalls eine
Mineralwollplatte der Abmessung 1,1*0,4 m2 auflegen, etwas beschneiden.
i) den Filz wieder anbringen und unter die seitlichen Verkleidungen drunter-
arbeiten (so daß auch die Dämmplatten komplett überdeckt sind).
j) Rückbankwand in die Halter von oben einsetzen und mit den beiden
Schrauben unten seitlich anschrauben (etwas drücken, da Materialstärke
hinzugekommen ist).
k) Rückbank wieder einlegen und in die Klammern einrasten (hier ist wegen der
Stärke der Dämmplatte auch Nachdrücken notwendig).
(Ergebnis: Hinterachsgeräusche und Reifenrollgeräusche von hinten
nun merklich geringer, ergibt auch trockeneren Klang und weniger Baß-
resonanzen der Hecklautsprecher, da die Kofferraumblechwand durch den
aufgeklebten Bitumenbelag weniger mitschwingt).

4. Falls noch nicht geeignet vorhanden: alte Fußmatten gegen hinreichend große (dämpfende) Gummimatten ersetzen, die teils mit Teppichfloor belegt sind, um in den Fußräumen die Weiterleitung der Chassisschwingungen zu bedämpfen).

5. Die Hohlräume der vorderen Mittelkonsole vorn mit einem Schwerschaumblock ausfüllen; dabei den Block so reichlich bemessen, daß er von den Seitenwänden der Konsole etwas zusammengedrückt wird, damit diese ebenfalls bedämpft werden (Materialmenge: ca. 38*15*12 cm3 bzw. max. 7 l). Für den Einbau des Dämpfungsmaterials ist es ausreichend, alle Schraubverbindungen und die beiden Schnellverschlüsse (im Fußraum) der vorderen Mittelkonsole zu lösen, so daß (ohne Ausbau der Fensterhebeschalter) die vordere Mittelkonsole nun ca. 10 cm nach hinten herausgezogen werden kann; das Schaumzeugs vom Fußraum des Beifahrers aus einlegen.

6. In der hinteren Mittelkonsole den Raum unter den Sitzheizungsschaltern mit einem Schaumblock unterfüttern (ca. 20*5*5 cm3); diese übrigens zuerst komplett abbauen, bevor man an die vordere Mittelkonsole herangeht.

7. In die Reserveradmulde eine Dämmplatte mit Durchmesser 62 cm (wie unter 3) und etwas schweren Schaumstoff in den Radhohlraum einlegen, bevor das Rad eingelegt/eingeschraubt wird, um dort mögliche Resonanzen zu bedämpfen.

8. Den Kofferraumboden mit dämpfenden Belägen großflächig auslegen (Bitumenplatte ?) oder schweren Teppichboden (früher mit dicker PE-Schicht erhältlich) oder vorhandenen Gummifußmatten.

9. Unter das Blech mittig in der Heckablage (in der die Standardlautsprecher sitzen) vom Kofferraum aus einen Schwerschaumblock kleben (Abmessungen ca. DIN A4 mit 5 cm Stärke), um Resonanzen zu bedämpfen (hilft auch einem trockeneren Bass der Hecklautsprecher).

10. Den gesamten Unterbodenschutz erneuern lassen; dabei einen bitumenartigen Belag wählen, der ausgewiesene "Anti-Drum"-Wirkung haben soll, so daß der Wagenunterboden bedämpft wird, der alle möglichen Geräusche von der Straße, den Reifen, dem Getriebe und dem Auspuff aufnimmt; dabei im Rahmen der Haftfähigkeit auf möglichtst solide Schichtdicke (2mm ?) kommen, damit der bedämpfende Effekt hinreichend eintritt (bzgl. der Haftfähigkeit mit klären, daß der BMW-Original-Unterbodenschutz wohl auf PVC-Basis ? hergestellt ist).

Darauf achten, daß auch die Radhäuser ausgesprüht werden.
Wichtig: nach Abschluß der Arbeiten, insbesondere direkt nach den Arbeiten zur Verlegung der Mineralwollplatten, den gesamten Innenraum gut aussaugen, um alle sichtbaren und unsichtbaren Partikel dieser Dämmplatten zu entfernen.

Ergebnis subjektiver Bewertung:
merklich kultiviertere, leisere Akustik im Wageninnern bei allen Fahrlagen.

6.10.2002
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