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Alt 02.04.2019, 23:00   #9
dansker
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Fahrzeug: Mercedes W203, 1,8 Kompressor Coupe +Honda Magna 750V4
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Kunifer Bremsleitungen sollten nun aber "Tüvbar" sein. Ich hatte vor einigen Jahren hier in DK einen E32/730, mit deutscher Zulassung für den TÜV fertig gemacht. Da wir in DK überhaupt keine Stahlbremsleitungen mehr verwenden, habe ich diesen Wagen mit "Kunifer-Bremsleitungen" versehen. Allerdings habe ich mich zur Sicherheit vorher mit dem "TÜV-Nord" in Flensburg Unterhalten und denen mein Problem geschildert.

Hier wurde mir aber gesagt, das es viele Dänen gäbe, die nach Deutschland übersiedeln und ihren Dänischen PKW mit nach Deutschland nehmen, um ihn dort dann auf deutscher Zulassung zu fahren. Zum grössten teil seien diese Fahrzeuge alle mit KUpfer-, oder Kunifer-Bremsleitungen versehen und diese werden bei der TÜV-Prüfung nicht Beanstandet.

Diese Antwort war mir aber nicht genug und ich erklärte dem Mann vom TÜV-Nord, das das besagte Fahrzeug in Kiel beim Tüv vorgestellt werde und ich nicht wisse, ob es dort vielleicht wegen der Bremsleitungen zu Problemen kommen könnte. Ausserdem fragte ich direkt nach einer Vorschrift, die Eindeutig eine Montage von Kunifer-Leitungen verbietet. Der TÜV-Nord Mann schlug also sein "Schlaues Buch" auf, fand aber keine eindeutige Bestimmung, die diese Leitungen verbieten würde und las mir aus dem Text des Buches vor:
"Es gibt einige Fabrikate, u.a. Peugoet, die ihre Fahrzeuge ab Werk mit Kupfer-Bremsleitungen ausstatten. Sollte es nun notwendig sein, eines dieser Bremsleitungen Tauschen zu müssen und das alte Rohr mit einem neuen Kupferrohr ausgetauscht wird, dieses nicht zu Beanstanden ist."

Der TÜV-Nord Mann sagte weiter:" Wenn diese Genehmigung für Peugoet Besteht, können Sie ebenfalls ein anderes PKW_Fabrikat" mit diesen Kupfer, BZW. Kunifer-leitungen versehen, da die Bremsdrücke bei anderen Fabrikaten ziemlich gleich Hoch seien. Montieren Sie ruhig diese Kunifer-leitungen und wenn es in Kiel bei der Untersuchung Probleme geben sollte, dann möchte mein Kunde den Prüfer in Kiel Bitten, einmal beim TÜV-Nord in Flensburg anzurufen, er, in Flensburg, würden den Kieler Prüfer dann schon angehend der Bremsleitungen "Konfirmieren".

Mein Kunde stellte den Wagen in Kiel beim Tüv vor und es gab keine Probleme und auch keine Bemerkungen.
Im Übrigen, der Grund, warum Kupfer-Bremsrohre im Fahrzeugbau verboten sind, liegt daran, das reine Kupferleitungen, wenn nicht sehr korrekt am Fahrzeug Befestigt, diese durch Vibrationen ermüden und letztendlich brechen.
Dieses Problem gibt es bei den Kunifer-Bremsleitungen nicht mehr.
"Ku ni fer" ist eine Legierung, die aus Kupfer- Nickel- Ferrum (Eisen) besteht. Diese sind Bruchsicher und halten einen Höchstdruck bis 310 Bar aus. Diese Leitungen gibt es auch in Meterware. Aber Achtung, wenn Ihr diese leitungen Bördeln wollt: Nur Bördelgerät verwenden, das eine "Doppelte Bördelung" fabriziert. Bei den "Einfachen Bördelungen, wird nur ein Konus in das innere der Leitung gedrückt, wodurch die Wandstärke des Rohres noch dünner wird und die Gefahr dann besteht, das Ihr beim festziehen des Umläufers die einfache Bördelung faktisch "Durchschneidet" und bei grossen Druck auf`s Bremspedal, die Leitung abreissen kann. Dies ist auch der Grund, warum die "Einfache Bördelung" inzwischen Verboten ist

Bei der Doppelten Bördelung , wird beim festziehen der leitung der "Doppelte Konus zusammengedrückt, so das diese Verbindung auch dicht und das Rohr an der Verbindungsstelle nicht Geschwächt wird. Ihr in Deutschland braucht also keine Bedenken haben, wenn Ihr diese Kunifer-Leitungen montiert.
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Es ist schon erstaunlich, wie der Mensch an seinem Leben hängt, obwohl er es so hasst.
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