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Alt 22.07.2015, 12:37   #1
E32Schrauber
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Registriert seit: 01.10.2007
Ort: Hamm
Fahrzeug: BMW E39 540iA Touring
Standard Frage zu Steuerzeiten vom M62 B44 Motor

Hallo zusammen.
Ich bin seit kurzem stolzer Besitzer eines wunderschönen E39 540i. Da ich seit Ewigkeiten schon hier bin, und auch noch 7er fahre, stelle ich meine Frage zum 5er hier, da es explizit nur um die Maschine geht.
Ein die Kaufentscheidung maßgeblich beeinflussender Faktor war die Tatsache, dass der Vorbesitzer (Meister in einer BMW Werkstatt) die Steuerketten, Gleitschienen und Spannelemente erneuert hat. Damit einhergehend natürlich auch alle Dichtungen, angefangen von Ölwanne, Kettenkästen, Ventildeckeldichtungen bis hin zu Simmeringen.
Der Motor lief wie ein Uhrwerk, eine 2€ Münze blieb im Lauf hochkant auf der Akustikhaube stehen. Somit habe ich den Wagen gekauft und fast 500 km heimgefahren.
Nach weiteren 2.000 km nun der Supergau:
Ich hielt an einer Ampel, und wurde von heftigstem Motorschütteln und einer wahnsinnig lauten Geräuschkulisse überrumpelt.
Auto abgestellt, mit Hilfe anderen Autofahrer über die Kreuzung an den Rand geschoben.
Der erste Blick in den Motorraum ließ keine offensichtlichen Fehler erkennen. Auf den Abschlepper wartend, habe ich dann mal ganz genau hingesehen und musste erkennen, dass der komplette Riementrieb beschädigt ist. Alle Riemenscheiben waren kaputt, und die Riemen liefen daneben. Der große Schwingungsdämpfer hing auf halb 8 und schräg auf der Nabe. Erstmal war ich ratlos.

In der Werkstatt sind wir der Sache dann auf den Grund gegangen.
Was war passiert: Bei der Reparatur der Steuerketten samt anschließender Montage des Motors, wurde das Anziehen der 8 M8 Schrauben, die den Schwingungsdämpfer auf der Nabe halten offensichtlich versäumt. 7 Schrauben habe ich verloren, die achte hing auf wenigen Gewindegängen noch in der Nabe.

Schock

Daraufhin erfolgte ein Großeinkauf bei BMW für sage und schreibe 1.200€ an Teilen.
Nachdem der Riementrieb demontiert war, lag der Blick auf den KW - Simmering frei - hier der nächste Pfusch:

Beim Abnehmen des großen unteren Kettenkastens ist wahrscheinlich die Ölwannendichtung, die unterhalb des Kastens auch eben diesen andichtet, beschädigt worden. Somit kam also reichlich Dirko zum Einsatz, was zur Folge hat, dass die Stärke der Ölwannendichtung bei der Positionierung des Kettenkastens über dem Kurbelwellenflansch schief geht. Der Simmering lag oben zu eng an, und unterhalb konnte ihn das Motoröl ohne großen Widerstand passieren und seinen Weg auf den Boden finden.

Ein guter Freund und toller Mechaniker hat sich der Sache angenommen und den Motor wieder instand gesetzt. Nun ist uns ein Fauxpas unterlaufen:
Wahrscheinlich ist (nur eine Vermutung) beim Anziehen des Jesusbolzens mit gefühlten 25.000 Nm die Steuerkette übergesprungen
Nachdem alles fertig war, legte sich ein ratloser Blick auf unser Gesicht, als der Motor nicht den geringsten Versuch unternahm anzuspringen.
Fuck, was ist da los? Die Nacht wurde mit Fehlersuche verbracht, wobei herauskam, dass die Einlassnockenwelle an der Beifahrerseite verdreht ist.
Daraufhin hat er die Steuerzeiten bestmöglich eingenstellt. Nun läuft der Motor wieder, aber wir können auf keinem der 8 Zylinder einen höheren Kompressionsdruck als 5,5 Bar messen. 12 - 14 sollten es eigentlich sein.
Als erstes kamen uns verbogene Ventile Aufgrund der verstellten Steuerzeit in den Sinn. Aber 8 Zylinder, die um nicht mehr als einem Bar im Druck schwanken? Nein, ein mechanischer Schaden kann eigentlich nicht vorliegen.

Nun meine Frage an die versierten Techniker hier im Forum:
Gewisse Recherchen haben ergeben, dass eine falsch eingestellte Vanos für mangelnden Kompressionsdruck sorgen kann. Könnt Ihr das bestätigen?
Wenn ja, warum? Ich kann es mit dem mir zur Verfügung stehenden KFZ Sachverstand nicht nachvollziehen.

Oder tendiert Ihr zu einem kapitalen Motorschaden? Ich muss sagen, im, Stand läuft der Motor völlig ruhig und ohne jegliches Störgeräusch.

Hoffe der Text ist nicht zu lang geworden, es war mir nur wichtig, den Hergang detailliert zu schildern.

Grüße
Christoph
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Wer am Lack packt kommt im Heim
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