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Original geschrieben von schnuffi85
Gestern als ich die Menschen sterben sah kam es mir ziemlich jäh wieder in den Sinn. Ich weiss nicht ob sie reich oder arm waren (ich meine an Gütern), ich weiss nur das sie im Augenblick ihres Todes nicht mehr hatten als jeder nochso arme Mensch auch. Man kann nichts mitnehmen, nichtmal die Kleidung die man am Laib trägt.

Ja. Das ist wohl so. Das sollte man immer im Kopf behalten und nicht vergessen; auch und gerade unabhängig vonm Ereignissen, wie sie Dir gerade wiederfahren sind. Ich habe das im Moment täglich vor Augen, da ich gerade erst kürzlich einen mir sehr lieben und wertvollen Mensch verlieren mußte und dies auch einem 4 jährigen Kind mit vermitteln durfte.

Ich hatte den Threat eröffnet, weil das Geschehene eine ziemlich schlimme Wunde in mir wieder aufriss und ich dachte hier eine Art Freundeskreis gefunden zu haben wo ich mir etwas von der Seele reden kann.

Aber in einem Freundeskreis muß es doch möglich sein, daß man auch anderer Meinung ist? Und vielleicht das Mitleid mit den Kindern teilt, aber nicht in die allgemeine Hymne einstimmt? Und seiner Trauer Ausdruck verleiht, indem man wütend auf den Fahrer ist, der die Tragödie hätte vermeiden können? Du darfst nicht erwarten, daß jeder mit einer solchen Situation absolut genau so umgeht wie Du.

Ich hatte nicht mit dem ............. gerechnet der in wenigen Fällen offenbahrt wurde.

Was meinst Du genau?

Es wird immer Menschen geben die jeden und allles kaputt theoretisieren müssen. Von eben diesen Mitmenschen aber weiss ich mich recht gut zu distanzieren und habe daher keinerlei Probleme damit.

Ich fühle mich hier angesprochen. Es hat aber nichts mit kaputttheoretisieren zu tun, wenn ich nicht mit allen Verkehrstoten im letzten oder diesem Jahr Mitleid empfinden kann.

Um das in eine Perspektive zu rücken:
Es gab im Jahr 2002 362017 (!) Unfälle mit Personenschaden.
Es gab 476420 (!!) Verletzte.
Und es gab, eigentlich am unfaßbarsten, 6828 Verkehrstote.

Ich habe aus eigener Erfahrung, da mein Vater Arzt war, schon in der Jugend mehr Unfälle mit Polytraumen gesehen, als ich gebraucht hätte. Hinter jedem dieser Fälle steckt eine persönliche Tragödie, die ich niemandem Wünsche. Jeder aus dem Forum, der mich kennt, wird bestätigen können, daß ich kein herzloser Mensch bin.

Es muß doch aber erlaubt sein, zu fragen, wie so etwas gekommen ist? Und ob es nicht mit korrektem Verhalten zu verhindern gewesen wäre? Sorry, vielleicht nur meine Art, damit unzugehen.

Ich wünsche Dir, daß Du es bald verarbeiten kannst und Deinem Kind eine Stütze bist.