Hallo rednose,
da bin ich mal gespannt, wie die verhindern wollen, daß die Benzineinspritzdüsen, die ja bei jedem Verbrennungstakt normalerweise vorher mit Benzin durchgespült werden, im Gasbetrieb mit eventuell vielen hundert Kilometern am Stück das überleben sollen.
Wenn die Düsen nämlich zu bleiben, dann können die ganz schön verkleben. Und ob die dann jemals wieder voll funktionsfähig werden (daß z.B. der Start auf Benzin klappt), das kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
Schließlich soll ja auch heute schon (mit konventionellen Benzineinspritzungen) nicht konsequent nur mit Gas gefahren werden (obwohl z.B. meine ICOM durchaus auch einen Kaltstart mit LPG hinlegt), damit nicht das Benzin-System Schaden nimmt.
Dabei werden bei der Einbauweise der Benzineinspritzdüsen im E38 diese Teile wesentlich weniger thermisch belastet als das bei den Benzin-Direkteinspritzern der Fall ist.
Denn dem Motor ist es eigentlich egal, ob er Gas aus dem Saugrohr gleich mit ansaugt, oder aber in die Luft im Zylinder Benzin eingespritzt wird.
Selbst bei höherer Verdichtung der Benzin-Direkteinspritzer ist da "Luft" durch die höhere Klopffestigkeit (oder Zündträgheit) beim Gas.
Der Anbieter einer Gasanlage muß sich somit vor allem damit auseinandersetzen, wie er verhindern kann, daß die Benzin-Einspritzdüsen während des Gas-Betriebes kaputt gehen - und das über einige hunderttausend Kilometer (denn sonst ist der Kostenvorteil im Gas-Betrieb schnell hinüber, wenn alle paar zehntausend Kilometer neue Injektoren, die etwa genauso teuer sind, wie die von den modernen Dieseln, fällig werden).
Da bleibt eigentlich nur das Verfahren, das bei dem Umbau von Dieseln auf Mischbetrieb mit Erdgas (oder Faulgas) schon vor Jahrzehnten eingesetzt wurde: Diese Diesel zünden durch Einspritzung einer "Leerlaufmenge" Dieselkraftstoff, während der restliche Kraftstoff durch das Methan-Luft-Gemisch geliefert wird, das wie beim Benziner angesaugt wird.
Der Gas-Umrüster könnte also in die Motorsteuerung eingreifen, und den Benzininjektoren je Verbrennungstakt eine "Leerlaufmenge" Benzin abfordern, während das Gas der Hauptenergieträger ist.
Das Ergebnis wäre dann so ein "Mischverbrauch" von Benzin und Gas, wobei pro Betriebsstunde etwa 1 bis 3 Liter Benzin durchliefen.
Ob sich da der Umbau noch rechnet, z.B. in städtischem Stop-and-Go, wo die Leerlaufzeit doch deutlich im Vordergrund steht...??
Jetzt könnte man natürlich sagen, daß im Leerlauf nur jeder zehnte Verbrennungstakt seine "Benzinration" bekommt.
Läßt sich steuerungstechnisch mit ein bisschen Elektronik, Prozessor und Kennfeld sicher hinbekommen.
Und immer, wenn Benzin kommt, dann wird dem Zylinder der Gashahn zugedreht (weil sonst die Lambdaregelung ins Stolpern kommt).
(Ich sollte mir diese Idee vielleicht lieber patentieren lassen, anstatt sie hier so rauszuposaunen...)
Aber jetzt ist es veröffentlicht, somit "Stand der Technik" und nicht mehr patentierbar... (außer, jemand anderer hat vorher schon sowas zum Patent angemeldet...).
Und Übergangsbereiche lassen sich dann auch abfangen.
Alles optimiert für das jeweilige Fahrzeug, natürlich, damit Euro 4 oder 5 erhalten bleibt.
Da kostet dann die Nachrüstung halt 5tsd, der Verbrauchsvorteil ist statt 40% nur noch 30%, die Armortisationszeit....
Egal.
Lassen wir uns mal überraschen...
Ich sehe da jedenfalls schwarz.
Viele Grüße
GraueEminenz
|