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Alt 30.10.2005, 12:48   #1
Alexx
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Ort: Garching b. München
Fahrzeug: ehemals 750i E32 (August 1996 bis Mai 2007)
Standard Foto-Doku: Mittellager wechseln

Nachdem mich das Kardanwellen-Mittellager bei meinem E32 schon seit einiger Zeit mit Klopf- und Klappergeräuschen im Mitteltunnel nervt und ich endlich mal wieder Zeit zum Schrauben habe, muss ich einfach die letzten halbwegs warmen Tage des Jahres nutzen, um es zu wechseln.

Nachdem ich keine Hebebühne zur Verfügung habe, muss das Auto erst mal "höhergelegt" werden. Nachdem die Hubhöhe eines Wagenhebers nicht reicht, muss man da etwas kreativ sein. Erlaubt ist, was Spaß macht:



Damit das Auto dann auch oben bleibt, stütze man es mit etwas stabilem ab. Ein Winterreifen der Größe 185/65 R14 auf Stahlfelge plus einer der Größe 145/70 R 12 sowie ein Balken tun da gute Dienste:



Jetzt noch eine Decke, eine weiche Matte und etwas Licht unters Auto, und schon wird's kuschelig. Und Papas Nissan Primera schaut neugierig zu, wohlwissend, dass ihm als Fronttriebler sowas nicht passieren kann :



Dann muss der Auspuff runter. Nachdem ich hier schon viel über abreißende Stehbolzen gelesen habe, worauf ich überhaupt keine Lust habe, habe ich mit für den Einsatz eines Mutternsprengers entschieden:



Man kommt mit dem an alle 12 Muttern ran, wenn auch es in liegender Körperhaltung und doch nicht besonders üppiger Hubhöhe des Autos an eine Tortur grenzt. Die Kupfermuttern sind so weich, dass sie sich durch den Einstz des Mutternsprengers nur verformen, aber nicht zerspringen. Dabei dehnt sich ihr Umfang allerdings etwas, so dass sich die vorher bombenfest sitzenden Muttern danach relativ leicht herunterdrehen lassen. Einige Muttern waren schon ziemlich korrodiert und vergammelt, der 14er Schlüssel rutschte durch. Das hat Zeit und Nerven gekostet, einmal musste sogar des Klempners bester Freund (=Rohrzange) her.
Erst Stunden später waren alle Muttern offen. Dann konnte ich den Auspuff absenken:



Schon der erste Blick verrät: Die Getriebelagergummis sind ordentlich im Eimer, das Getriebe muss sich wohl schon um gut einen halben Zentimeter gesenkt haben:



Wenn man dann noch das Hitzeschutzblech zwischen Auspuff und Kardanwelle wegschraubt, kommt die letztere samt des Mittellagers zum Vorschein:



Die Schraube, auf der der Ringschlüssel steckt, hat mich ganz schön genervt, die war so brutal fest zu und rührte sich keinen Millimeter, dass ich schon zeitweise dachte, es müsste wohl ein Linksgewinde sein. Aber nein, auch andersherum ging sie nicht auf. Mit einer waghalsigen Schlüsselverlängerung und unter Aufbietung aller Kräfte, mich mit den Oberschenkeln am Schweller abstützend, habe ich sie schließlich doch aufbekommen.


Das ist der aktuelle Stand der Dinge, noch ist die Kardanwelle nicht draußen. Ich gehe jetzt gleich wieder raus und kämpfe weiter. Nur gut, dass der heutige Tag 25 Stunden hat...


Fortsetzung folgt...!


P.S.:
@Rottaler2:
Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich Dein nettes Angebot zum Wechseln nun doch nicht annehme. Mich hat's einfach in den Fingern gejuckt, und um in Schrauber-Kreisen qualifiziert mitreden zu können, muss man so ein Mittellager halt doch mal eigenhändig gewechselt haben...
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