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Alt 18.05.2005, 20:26   #3
Seven
ich war schon immer da
 
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Standard Syn-Flood-Attacken

Hallo Christian
Du oder besser dein Provider hat es hier mit dem sogenanntem Spoofing zutun.
Ist ne echt gemeine Sache... Aber lese mal selber wie das geht.

Viele der im Umlauf befindlichen Trojanischen Pferde bieten Funktionen für koordinierte SYN-Flood-Angriffe gegen Server. Die damit infizierten Rechner bilden sogenannte Bot-Netze, die sich jederzeit gegen beliebige Server einsetzen lassen. Wer sich nicht von Skript-Kiddies kalt erwischen lassen will, sollte Vorkehrungen gegen diese Attacken treffen, bevor er zu deren Ziel wird.
Denial-of-Service-Angriffe auf Server zielen darauf ab, legitimen Nutzern den Zugriff auf einen Dienst zu verwehren. Im einfachsten Fall überflutet der Angreifer den Server mit sinnlosen Paketen, um seine Leitung zu überlasten. Ein typisches Beispiel dafür ist ICMP-Flooding. Doch zum einen erfordert das eine große Bandbreite, zum anderen lassen sich die Pakete vergleichsweise einfach schon auf vorgelagerten Systemen ausfiltern. Alternativ kann er versuchen, beispielsweise einen Web-Server so mit Anfragen zuzuschütten, dass normale Anwender nicht mehr zum Zug kommen. Doch auch dafür ist eine große Bandbreite erforderlich und ist die IP-Adresse des Angreifers einmal ermittelt, ist er auch schnell ausgesperrt.


Deshalb verlegen sich immer mehr Angreifer auf sogenannte Syn-Flood-Attacken, die nicht darauf abzielen, die Bandbreite auszulasten, sondern die Systemressourcen des Servers selbst blockieren. Dazu verschicken sie sogenannte SYN-Pakete an den TCP-Port des Dienstes, bei einem Web-Server also auf Port 80. Der Server registriert den Synchronisierungswunsch des Clients, legt einen Eintrag in seinen Tabellen dafür an und bestätigt die Anfrage mit einem eigenen Synchronisierungspaket (SYN/ACK). Bei einem normalen Verbindungsaufbau bestätigt der Client dieses ebenfalls mit einem ACK-Paket und komplettiert damit den sogenannten Drei-Weg-Handshake einer TCP-Verbindung.

Nicht so der SYN-Flood-Angreifer. Er lässt den Server mit seiner halboffenen Verbindung einfach hängen. Der wartet eine Zeitlang und wiederholt sein SYN/ACK-Paket, in der Annahme das erste sei verloren gegangen (Retransmission). Statt einer Antwort kommen jedoch nur weitere Verbindungsanfragen, die der Server ebenso behandelt. Er speichert all diese SYN-Anfragen in einem speziellen Puffer, der sogenannten Backlog-Queue. Ist diese voll, kann er auf diesem Port keine Verbindungen mehr annehmen und das Systen verwirft weitere SYN-Pakete -- der Dienst ist nicht mehr zu erreichen.

Bis der Server einen einmal angelegten Eintrag in der Backlog-Queue wieder löscht, weil er keine Antwort bekommt, können mehrere Minuten vergehen. Nach einem ersten Timeout, typischerweise nach 3 Sekunden, nimmt der Server an, sein SYN/ACK-Paket sei verloren gegangen und schickt es erneut auf die Reise. Dieser Vorgang wiederholt sich mit immer längeren Timeouts mehrfach (Linux: 5 Retransmissions). Auf einem Standard-Linux-System bietet die Backlog-Queue Platz für 256 solcher halboffenen Verbindungen. Der Angreifer hat also mehr als genug Zeit, diese mit seinen Einträgen zu füllen.


Das ist ein kurzer Auszug zu dem Thema


Gruss Claus

Geändert von Seven (18.05.2005 um 21:02 Uhr).
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