Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 21.02.2005, 14:16   #1
DD
abnehmendes
 
Benutzerbild von DD
 
Registriert seit: 13.04.2002
Ort: Berlin
Fahrzeug: ich F15 M50D, Frau F15 25ds-Drive, Sohn 320d GT F34
Standard Etwas über mich ...

Nicht ganz ernst gemeint! aber trotzdem gut!
Etwas über mich ...
Eigentlich wollte ich gar nicht über mich schreiben. Ich habe mich so über mich geägert, dass ich mich sitzen gelassen habe und gegangen bin. Unterwegs habe ich dann noch einmal bei mir angerufen, aber da war ich schon weg. Aber nun will ich doch noch etwas aus meinem Leben erzählen. Als ich vor etwa 38 Jahren das Licht der Welt erblickte, da war es nicht das Licht der Welt, sondern das Licht einer Petroleumfunzel. Ich war noch sehr jung. Meine Eltern waren gerade nicht zu Hause. Sie waren auf dem Feld Kartoffeln holen. Es war zwar nicht unser Feld, aber wir holten unsere Kartoffeln immer dort.

Meine Mutter ist eine geborene "Reichsbahn". Sie sagte es zwar nie, aber es stand auf unseren Handtüchern. Mutter war immer sehr lustig. Sie sagte, wer lacht der lebt lange. Mein Vater dagegen sagte immer, wer lange lebt, hat nichts zu lachen. Mein Vater sitzt im Gefängnis, wegen seines Glaubens. Er glaubte nämlich, seine Kneipenrechnungen nicht bezahlen zu müssen. Wir waren zu Hause 20 Kinder, zehn Jungen, neun Mädchen und ein Blindgänger. Wir schliefen alle in einem Zimmer, mit Gasmasken. Das einzige Handtuch das wir hatten hing hinter der Tür. Da wir nur ein Bett hatten, war es mit dem schlafen immer sehr schwierig. Das erste Kind wurde ins Bett gelegt und wenn es eingeschlafen war, wieder herausgenommen und an die Wand gestellt. Nur mit dem wecken war es schlecht. Ich habe einmal 10 Tage an der Wand gestanden und es ist überhaupt nicht aufgefallen. Deshalb schlafe ich auch heute noch gerne sehr lange.

Wir waren eine sehr musikalische Familie. Meine Mutter nähte auf einer Singer Nähmaschiene. Mein Vater war Pianoträger und jetzt sitzt er im Sing-Sing. Einer meiner Brüder war Sänger, er sank immer tiefer und jetzt brummt er schon 2 Jahre. Sehr frühreif musikalisch war eine meiner Schwestern, sie ging schon bei der Geburt flöten. Wir waren alle sehr intelligent. Einer meiner Brüder ist auf der Universität. Er steht dort in Spiritus, weil er zwei Köpfe hat. Ein weiterer Bruder ist Verwandlungskünstler. Er geht mit einer alten Jacke zur Disko und kommt mit einer neuen heraus. Wir Jungen hießen alle Thomas, außer Stephan und der hieß Holger. Meine Schwestern waren alle sehr dünn, die eine mußte immer zweimal ins Zimmer kommen, damit man sie überhaupt sah. Eine wurde sogar schon in der Bibel erwähnt. Da stand: "Eine lange Dürre wird kommen". Sie ist so dünn, sie muß unter der Dusche immer von Strahl zu Strahl springen, damit sie überhaupt naß wird. Eine hat jetzt Zwillinge bekommen. Die sehen sich sehr ähnlich, besonders der eine.

Mit sechs Jahren kam ich zur Schule. Ich kam etwas später hin, dafür durfte ich auch etwas länger bleiben. Ich war immer der Liebling der Lehrer. Manchmal durfte ich sogar die Klasse zweimal besuchen. An unserer Schule war ich deshalb der einzige, der in der 6. Klasse schon Rauchen durfte, da ich da schon 16 war. Brachten wir gute Noten nach hause, gab es fünf Mark in die Sparbüchse. Brachten wir schlechte Noten nach hause, gab es mit dem Klopfer haue. Wenn dann die Sparbüchse voll war, wurde das Geld für einen neuen Klopfer genommen. Während meiner Schulzeit habe ich auch mit Boxen angefangen. Mein Freund sagte mir, da wirst du mit Handschuhen angefasst. Als ich das erste Mal im Ring stand, sagte ich zu meinem Gegner, Du tust mir leid, ich bin nämlich in Handschuhen geboren. Daraufhin sagte er, Du wirst auch darin sterben. Es wurde aber nicht so schlimm. Ich lag bloß drei Wochen besinnungslos in der Klinik. Daraufhin lernte ich schwimmen. Als ich das erste mal ins Wasser ging, wäre ich beinahe ertrunken. Deshalb schrie ich um Hilfe. Da kam der Bademeister und fragte, warum ich den so schreie? Ich sagte, ich habe keinen Grund. So sagte er, na wenn du keinen Grund hast, brauchst du doch nicht so zu schreien!

Nach der Schule kam ich zu einem Kaufmann in die Lehre. Hier war es hinter der Theke sehr glatt. Einmal rutschte ich aus und fiel mit der Hand in die Kasse. Leider bekam ich im gleichen Augenblick auch noch einen Krampf, das verstand der Meister falsch. Dann kam ich zu einem Schmied in die Lehre. Er gab mir einen Hammer in die Hand und sagte: "Wenn ich mit dem Kopf nicke, dann schlag zu!". Er nickte nie wieder. Nun versuchte ich es noch einmal bei einem Metzger. Hier nahm ich immer die Knochen mit nach Hause. Daraufhin entließ der Meister mich. Aber dafür bekam ich ein gutes Zeugnis, worin stand: "Er war ehrlich bis auf die Knochen".

Nach meiner Ausbildung wollte ich Vertreter werden. Mein Chef fragte mich, was ich vorher war. Ich sagte ihm, dass ich Ölsardinen die Augen zugedrückt habe, bevor sie in Büchsen kamen. Das glaubte er mir nicht. Einmal war ich auch im Zirkus engagiert. Dort trat ich als die "Zwei Blödl" auf. Anscheinend war ich dafür zu intelligent. Als die Vorstellung zu Ende war, drückte mir der Direktor die Hand ins Gesicht und sagte: "Sie sind nicht mit Geld zu bezahlen". Ich bekam auch keins. Dann beschloß ich Gesangsstunden zu nehmen. Ich ging zu einer Musiklehrerin und fragte was die Stunde kostet. "Zehn Euro", sagte sie. "Mit Vergnügen", sagte ich. "Dann koste sie etwas mehr", sagte sie. Das konnte ich mir aber nicht leisten. Schließlich kam ich zur Armee. Dort hatten wir einen Feldwebel. Der fragte mich einmal: "Haben sie noch einen Bruder?" "Jawohl", sagte ich. "Ist der auch so blöd wie sie?", fragte er. "Jawohl", sagte ich. "Was ist er von Beruf?", fragte er. "Feldwebel, Herr Feldwebel!" sagte ich. Daraufhin erhielt ich von ihm die Erlaubniss für den ersten Kuß meines Lebens. Ich durfte den Staub der Landstraße küssen. Diese Erlaubnis bekam ich noch öfters. Nach meiner Armeezeit wurde ich Dichter. Dort hatte ich meine größten Erfolge gehabt. Meine Gedichte wurden alle verlegt. Ich weiß heute noch nicht wohin. Ich werde zum Schluß noch eins vortragen:

Ein Stinktier saß auf einer Bank und stank.
Die Sonne war schon längst versunken,
da hat das Stinktier immer noch gestunken .....

Und nun noch ein Französsisches Gedicht:

Adieu!

... wird fortgesetzt
DD ist offline   Antwort Mit Zitat antworten