Zum F02 kann ich nichts konkret sagen, aber trotzdem etwas zu Motorenöl und Ölverbrauch. Nach meinen langjährigen Erfahrungen (und denen von Bekannten) an unterschiedlichsten Motoren (aus den 80ern bis in die 00er) kann man (erhöhten) Ölverbrauch u.U. durchaus durch die Ölauswahl beeinflussen (wenn nicht bereits z.B. eine verstopfte Kurbelgehäuseentlüftung oder ein anderer Defekt vorliegt). Hauptauswahlkriterium sollte dabei aus meiner Sicht der Verdampfungsverlust (Noack Verdampfungstest) des Öls sein. Werte um oder unter 8% halte ich für sinnvoll, je weniger je besser. Der wird allerdings oft bei Ölen (die da nicht besonders abschneiden?) gar nicht erst angegeben. Wer gezielt nach einem niedrigen Verdampfungslust sucht landet in vielen Fällen bei einem vollsynthetischen ÖL auf PAO-Basis (welche i.A. auch noch andere Vorteile haben). Solche Öle waren um die Jahrtausendwende mehr oder weniger Standard, wenn man ein 5W-x oder 0W-x gekauft hat. Heute haben nicht mal mehr alle (namhaften) Hersteller überhaupt welche im Programm, da andere Herstellungsverfahren aufgrund von Forderungen der Fahrzeughersteller nach günstigeren Herstellungskosten, nach Kraftstoff-Verbrauchssenkungen (niedrige Viskositäten und HTHS) oder Aschearmut für den DPF usw. in den Vordergrund rückten, wobei u.U. Kriterien wie der Verschleißschutz etwas in den Hintergrund rücken mussten. Die Viskosität spielt dabei eine untergeordnete Rolle, wobei ein (bei Betriebstemperatur) dickeres Öl „naturgemäß“ zu einem geringeren Verdampfungsverlust „neigt“ – aber beim konkreten Vergleich zweier Öle kann es auch andersherum sein. Übrigens ist der Unterschied bei der Viskosität z.B. bei 0 °C (also einem „typischen“ Kaltstart im deutschen Winter) zwischen einem 0W-x und einem 5W-x (oder gar einem 10W-x), wenn man sich das genau anschaut, nicht so groß wie durch diverse „Öltest“ bei -20 °C oder noch kälter suggeriert werden soll.
Ein Hersteller, der noch eine relativ große Palette Öle auf PAO-Basis (und andere Öle) mit geringem Verdampfungsverlust im Programm hat, ist Ravenol. Da wird fast jeder fündig, je nachdem worauf man außerdem Wert legt (BMW-Freigabe, HTHS-Wert, allerniedrigster Verdampfungsverlust…). Aber es kommen natürlich auch Öle mit einem geringen Verdampfungsverlust anderer Hersteller in Frage und natürlich auch welche, die überwiegend nach anderen synthetischen Verfahren (die nicht per se schlechter sein müssen) hergestellt werden.
Kurz, bevor man sich mit einem relativ hohen Ölverbrauch arrangiert, halte ich den Versuch mit einem anderen entsprechend gezielt ausgesuchten Öl durchaus für Probierens wert. U.U. mindert man dadurch auch weiteren Verschließ, was man allerdings kaum nachweisen kann.
Viele Grüße,
Jörg
Geändert von M30-3430 (15.12.2019 um 19:45 Uhr).
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