auch wenn ich viele Deiner Thesen unterstütze sind mir doch einige Punkte aufgefallen:
1.) "wer produziert bessere und sauberere Diesel als die deutschen Autobauer ?" Diese Frage ist angesichts des VW-Skandals ein Hohn. Jeder Mittelständler wäre für sowas sofort in den Bau gegangen und man hätte ihm den Laden über Nacht dicht gemacht. Das Wort "Erniedrigung" ist daher völlig unangebracht.
2.) Auch Deine Verschwörungstheorien bezüglich der DUH kann ich nicht teilen. Waren es "ausländische Mächte" die unsere Umweltgesetze gemacht haben? Nein, es waren
deutsche Politiker, die es entweder selber direkt beschlossen haben oder (zu) viele Kompetenzen ohne Not nach Brüssel abgaben.
Und es sind auch keine "ausländischen Mächte" sondern die
heimische Politik welche die DUH finanzieren:
http://www.auto.de/magazin/fuer-dies...euro-vom-bund/
3.) natürlich geht es immer um knallharte wirtschaftliche und finanzielle Interessen. Umso mehr verstehe ich nicht warum die dt. Automobilindustrie alle wichtigen Zukunftstechnologien verschlafen hat:
- Dieselpartikelfilter; hatten die Franzosen schon da haben dt. Manager noch von "innermotorischen Maßnahmen" gefaselt
- Hybrid: bis die Deutschen aufgewacht sind war der Prius schon in dritter Generation am Markt. Man kann über den Sinn eines Hybrids an sich geteilter Meinung sein. Fakt ist: (1) er ermöglicht lokal emissionsfreies Fahren und (2) man lernt viel über die Elektrifizierung des Antriebsstranges.
- Elektroauto: hier ist das dt. Angebot sehr überschaubar. Und selbst im Premiumsegment dreht Jaguar ABM grad ne lange Nase mit dem i pace. Ökobilanz hin oder her; an der de-Carbonisierung der Energieträger führt langfristig kein Weg vorbei.
- Wasserstoff/Brennstoffzelle: seit Jahrzehnten serienreif. Selbst der e38 führ schon als Versuchsträger damit rum. Und jetzt bringen es die Asiaten auf den Markt.
- Ottopartikelfilter: ich fahre seit 9 Jahren aufgeladene Benzin-DIs. Und seit 9 Jahren ärgere ich mich über den Ruß an den verchromten Endtöpfen. Und BMW schafft es immer noch nicht sein Topmodell mit Filter zu bauen? Wie arm ist das denn?
- Infrastruktur für Ladesäulen: hier reden Milliarden-schwere Konzerne vom "Henne-Ei-Problem" und dann kommt da ein Startup aus den USA und stellt einfach mal so seine supercharger auf.
Fazit: die dt. Autoindustrie hat sich zu lange auf ihrem Milliardengewinnen ausgeruht und zu wenig an die Zukunft gedacht. Und jetzt wird ihr die Quittung dafür serviert.
Und über subprime etc. könnten wir vorzüglich diskutieren, gehört aber eher nicht hierher. Außer vielleicht dass VW "too big to fail" ist, das hat uns schonmal ins Chaos gestürzt.
Nächtliche Grüße