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Alt 19.03.2018, 10:38   #80
RS744
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Zitat von Claus Beitrag anzeigen
PS: Löblich, dass in letzter Zeit - wenn auch ziemlich spät - auch auf den Schiffsverkehr eingewirkt wird, wenngleich auch die überseeischen Emissionen noch stärker berücksichtigt werden müssen, denn viel bringt es nicht (für die Umwelt), wenn nur die paar km vor einem Hafen sauberer sind.
Auch im Bereich des Schiffsverkehrs auf hoher See sind bereits Maßnahmen in der Umsetzung. Zitate:
Schwerölverbote gibt es bis heute nicht. Wohl aber Gesetze, die den herkömmlichen Schwerölbetrieb zukünftig nahezu unmöglich machen. Durch die IMO wurden Teile der nordamerikanischen Küste sowie die gesamte Nord- und Ostsee als Schwefelemissionskontrollgebiete (SECAs) ausgewiesen. Seit 2015 darf der Schwefelanteil im Treibstoff von Schiffen dort maximal 0,1 Prozent betragen.
Ein noch bedeutenderer Beschluss: Ab 2020 gilt weltweit ein Grenzwert von 0,5 Prozent. Ein Limit, das noch 500 Mal höher ist als auf europäischen Straßen, Reedereien aber dazu bringt, Alternativen zu entwickeln.
Weitere Anreizgeber sind die Häfen. So beschloss die World Ports Climate Initiative (WPCI) 2008 unter anderem den Environmental Ship Index (ESI). Dort registrierte Schiffe erhalten Punkte für ihre Umweltverträglichkeit. Je besser sie abschneiden, desto höher fällt der Rabatt auf die Liegegebühr in den teilnehmenden Häfen aus. Ein Erfolgsmodell. Die von sechs europäischen Häfen ins Leben gerufene Initiative ist auf über 60 Häfen angewachsen. Über 5.500 Schiffe sind im ESI registriert. „Das ist eine ganz große Sache, weil es eine freiwillige Initiative ist und das Regelwerk der IMO ergänzt“, sagt Jan von Häfen, Leiter der deutschen IMO-Delegation.
Die Besitzer der Schiffe haben zukünftig drei Möglichkeiten, um die neuen Grenzwerte einzuhalten. Sie können den teureren Marinediesel tanken, auf einen Antrieb durch Flüssiggas umrüsten oder spezielle Filter einbauen, die verhindern, dass die Schadstoffe in die Luft gelangen.
Wer ständig auf "was ist mit den Seeschiffen" verweist und behauptet, da passiere nichts, sollte besser informiert sein - dann hätte sich das auch schnell mit diesem fehlgehenden Verweis.
Er sollte auch zur Kenntnis nehmen, daß die Umsetzung in diesem Bereich international sein muß und damit schwieriger und langwieriger ist. Wozu auch beiträgt, daß Seeschiffe nun mal eine längere Lebensdauer haben und auf Bunkermöglichkeiten in sämtlichen weltweiten Anlaufhäfen angewiesen sind. Da nützt es z.B. nicht viel auf LNG-Betrieb umzustellen, wenn die Bunkermöglichkeiten in anderen Kontinenten noch nicht vorhanden sind.

Zitat:
Zitat von Claus Beitrag anzeigen
Die 12% gelten AKTUELL, obwohl andere Emissionsquellen - habe ich auch nie bestritten - auch reduziert werden, aber eben nicht in dem Maße, wie es auf den PKW-Verkehr zutrifft. Es gibt immer noch 88% Emissionen, die nicht durch den PKW-Verkehr verursacht werden.
Aber nicht durch die Seeschiffahrt. Erstens sind die eingeleiteten Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung dort - entgegen Deiner Behauptung - sehr viel einschneidender als im PKW-Verkehrsbereich, und zweitens:
Heute zeichnet die Seeschifffahrt für 15 Prozent der weltweiten Stickstoffemission und 13 Prozent der globalen Schwefeldioxidemission verantwortlich.
wird der Schadstoffemissionsanteil der Seeschiffahrt von Dir überschätzt.
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Sapienti sat.

Geändert von RS744 (19.03.2018 um 11:29 Uhr).
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