Hatte jetzt Gelegenheit den Tesla P85D ein Wochenende zu fahren und
muss sagen, dass mit diesem Fahrzeug Beschleunigung und Überholvorgänge
zu völlig neuen Erlebnissen werden. Katapultartig schießt der Wagen nach vorn
und bietet in den meisten Lebenslagen sehr beeindruckende Fahrleistungen. Es fiel mir aber auf, dass er im Bereich 180-200 km/h im Vergleich zum 760er doch etwas schwachbrüstig wirkt.
Leider musste ich auch die Begrenztheit erfahren, die durch die fehlende Supercharger-Infrastruktur (noch) entsteht. So gelang es mir nicht, die Strecke Rügen und zurück zu bewältigen, wobei eine Woche später der Supercharger am Kreuz Uckermark öffnete. An den Tesla-Landstationen lernt man interessante Leute kennen!
Die Ladestops sind, wenn man mehrere Termine am Tag im Bereich von 300 km hat, doch etwas lästig, da man dann doch weitere zwei Stunden ans Bein bindet. Wer hier langsamer fährt, kommt eher an, aber dazu kauft man sich ja nicht ein Fahrzeug mit solchen Fahrleistungen. Ist wahrscheinlich aber alles eine Frage der Gewohnheit. Auch macht der Wagen, wenn man beim Aufladen im Fahrzeug sitzt, beim Aufladen doch einen ziemlichen Lärm, was wahrscheinlich durch die Kühlung der Akkus entsteht.
Negativ sind mir eine im Vergleich zum 7er schlechtere Klimatisierung, die fehlende Sitzbelüftung, das schlechtere Soundsystem, das fehlende HUD und Mängel in der Verarbeitungsqualität (knarzende Türverkleidung beidseits) aufgefallen. Außerdem produziert der Wagen im Geschwindigkeitsbereich zwischen 50 und 70 ein an den Zahnarzt erinnerndes turbinenartiges Geräusch, das akustisch etwas nervt. Dies kommt vom Frontmotor und hängt wahrscheinlich mit einer Einstellung zum Energiesparen zusammen. Es stört deutlich den Gesamteindruck. Auch die Bedienung über den Touchscreen erwies sich nicht in allen Lebenslagen als funktional, da man durch Fahrbahnerschütterungen leicht abrutscht.
Als ich am Ende wieder in den 7er eingestiegen bin, hatte ich nicht das Gefühl, unbedingt wechseln zu müssen, fände aber die Vorstellung, mit dem selbst erzeugten Strom real emissionsfrei fahren zu können (Solaranlage wird gerade gebaut), wobei ich gegenwärtig zum i3 für den Kurzstreckenbereich im Familienbetrieb tendiere, der mir bei der Probefahrt sehr gut gefallen hat. Auch hier hat mich bisher allerdings der sehr hohe Preis von der Anschaffung abgehalten.
Quintessenz:
Für den Langstreckenbereich scheint mir der G12 mit dem V12 wahrscheinlich der Nachfolger meines jetzigen Gefährtes zu werden.
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