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Alt 29.05.2014, 08:14   #49
surfing-scient
Erfahrenes Mitglied
 
Registriert seit: 13.01.2010
Ort: Düsseldorf
Fahrzeug: F01-750i
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Hallo, zur Info,

habe den Wagen gestern einvernehmlich mit dem Händler gewandelt. Der hat eingesehen, dass seine Karten nach der 3. Fristverstreichung extrem schlecht waren, obwohl er mir einen (nicht nutzbaren, siehe oben) Ersatzwagen überlassen hat. Ich habe dem ein Angebot gemacht, bei dem er nicht nein sagen konnte, d.h. ich habe weit weniger verlangt als bei einem erfolgreichen Gerichtsprozess.

Motive: Nervenschonung - das ganze kostet dann ja doch einiges an Nerven und Zeit, und man weiss nie, was man für einen Richter erwischt.

Ich bin da vorsichtig, gerade weil ich selbst Rechtsanwalt bin. Ich habe einen (mir vorher unbekannten) Kollegen eingeschaltet, der dann über die Rechtsschutzversicherung bezahlt wurde, weil das überhaupt nicht mein Rechtsgebiet ist (auch wenn ich mich natürlich hier und da eingelsen habe). Aber die Rechtsschutzversicherung bezahlt halt auch nicht die Premiumleistung, die ich bspw. meinen Mandanten anbiete, ich rechne bspw. bei Beratung nie nach RVG ab (das ist m.E., um ein eingängiges Bild zu bemühen, ähnlich wie bei Ärzten mit Kassen- versus Privatversicherung). Letztlich habe ich dann fast alles selbst gemacht bis hin zu den Vergleichsverhandlungen und ebenso die letzte Fristsetzung. Daher: da hier immer gesagt wurde, sofort zum Anwalt, auch diese Schritte sollten gut abgewogen werden. Ein guter Anwalt versucht m.E., eine Sache auch mit hohem Aufwand gerade nicht vor das Gericht zu bringen, baut aber vorher mit viel Aufwand eine hohe Drohkulisse auf - mit RVG vermutlich kaum zu bezahlen, ebenso fraglich ob das dem Vorgehen der meisten Kollegen entspricht - da sind sog. Wirtschaftsanwälte ggf. anders "geschult".

Der Händler hat sich am Ende bemüht, irgendwie habe ich sogar Mitleid mit dem: was soll er machen, wenn BMW und Europlus nicht zahlen, sondern ihm nur die billigst Reparatur (Teilinstandsetzung statt AT-Motor) bezahlen. M.E. war sein größter Fehler die Kommunikation: die war grottig, er hätte mich weit vorher abholen können. Wahrscheinlich kommt er bei den meisten mit so was durch, ich habe ihm ziemlich klar gemacht, dass nach der 3. Frist und dem ganzen Umfeld seine Karten sehr schlecht waren.

Mein Hauptgroll geht aber gegen BMW-Zentrale selbst: wie die sich da rausgehalten haben, und über ihre Call-Center abgespeist haben, obwohl sie da nach meiner Erfahrung "bessere Testwagen" auf die Strasse gesetzt haben, ist für mich absolut unverständlich und unverschämt. Ebenso, wie die sich darum gedrückt haben, einen AT-Motor zu liefern bei einem bekanntermaßen sehr zu Fehler neigenden Triebwerk, wie ich über zig Foreneinträgen, auch aus den USA erfahren habe.

Daher: morgen wechsel ich zurück zu einem Auto, über das ich dachte hinweg zu sein (hatte 2006 schon mal einen, den ich damals in Gläserner Manufaktur abgeholt habe, das war großes Kino): VW Phaeton: absolut ausgereifte Technik und sehr komfortabel, innen leider fast immer noch zu 100% wie 2006, aber auch das hat Vorteile, die Imageabstufung nehme ich sehr gerne hin, ich mag das Understatement, für das sportliche Fahren habe ich meinen alten, getunten 911er (der auch robust ist).

Daher: Euch weiterhin viel Freude hier und Danke für die unterstützenden Beiträge, das war mein Ende mit BMW.

In 3 Jahren nach Ende der Leasingzeit versuche ich es dann mit dem dann hoffentlich ausgereiften Tesla :-)

Geändert von surfing-scient (29.05.2014 um 09:52 Uhr).
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