Bei der Abschätzung des Dieselmarktes sollte nicht vergessen werden, dass die Dieselkosten in der Deutschland durch die steuerliche Subventionierung des Dieselkraftstoffes Marktfern sind. In der Schweiz ist der Dieselkraftstoff nicht, respektive nur sehr gering subventioniert, und der Dieselanteil entsprechend geringer.
Wartungs-, Anschaffungs-, Reparatur-, Versicherungskosten und Steuern sind für Dieselbetriebene Fahrzeuge höher als für Benziner.
Nachdem ich die Betriebskosten die ein Freund für seinen Golf TDI aufwendet, mit den Kosten verglichen habe, die ich fuer meinen 735 habe (mit alles, mit und ohne Wertverlust), kann ich keine Dieselvorteile erkennen.
Sollte der Gesetzgeber, die niedrigere Besteuerung des Dieselkraftstoffes beenden, ist der Diesel selbst seinen (meistens subjektiven) Kostenvorteil los (vergl.
Autobildartikel).
Recht haben die, die Dampfhammercharakteristik der modernen Turbodiesel begeistert. Das macht mir auch grossen Spass.
Ich glaube, dass die geringere Besteuerung des Dieselkraftstoffes, sich als Grund für eine teure Fehlentwicklung entpuppen könnte. Der Anteil hochkomplexer, relativ teuer zu fertigende Fahrzeuge (z.B. variable Ladergeometrie, Hochdruckumlaufeinspritzanlagen) nimmt im Bestand kontinuierlich zu, da die Kosumenten diese Autos in der Hoffnung kaufen, den intialen Kostennachteil durch künstlich billiger gehalten Kraftstoff über die Zeit in einen Kostenvorteil umwandeln zu können. Nimmt der Anteil dieser Fahrzeuge weiter so zu, verliert die Politik irgendwann die Möglichkeit, diese Fehlentwicklung zu korrigieren, da sie dann Gefahr läuft ein nicht unerhebliches Wählerpototential zu verlieren, welches sich plötzlich mit den wahren Kosten ihre Heizölbrenner konfrontiert sieht.
Das es sinnvoll und notwendig ist, die künstliche "Verbilligung" des Dieselkraftstoffes zu beenden ist sicherlich unstreitig. Es handelt sich hier um ein schönes Beispiel wie der Staat wohlmeinend in einen Markt eingreift (um die Spediteure zu entlasten), diesen Eingriff Jahrzehnte ungeprüft stehen läßt und veränderte Rahmenbedingungen diesen Eingriff ad absurdum führen.
Gruss
Martin