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Alt 31.03.2004, 09:49   #8
Rantaplan
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Hallöle,

Mal was zum Thema Kältemittel:

Allen gemeinsam ist (außer Wasser), daß sie bei Raumtemperatur und Druck Gase sind, sie werden erst bei tiefen Temperaturen zu Flüssigkeiten oder bei Raumtemperatur, wenn man den Druck erhöht. Die Auswahl ist je nach chemischen und physikalischen Eigenschaften sehr reichlich, wobei auch Umweltaspekte dazugekommen sind:

Kältemittel R12, R11, R13, R113 usw. (FCKW)

Diese Kältemittel sind Alkane, wie Methan oder Äthan, wo die Wasserstoffatome durch Fluor und vor allem Chloratome ersetzt sind. Insbesondere der Klassiker R12, auch als Frigen oder Freon bekannt, ist typisch dafür, weil man es in jedem alten Kühlschrank findet. Die Kühleigenschaften sind teilweise sehr gut, sie sind unbrennbar und ungiftig. Aber leider auch ganz schreckliche Ozonkiller. Wenn solche Stoffe in die Luft gelangen, so steigen sie in Jahren bis in die Ozonschicht auf, wo sie sich im UV-Licht der Sonne zersetzen und atomares Chlor frei wird. Das knackt Ozon-Moleküle auf, wobei das VChlor selbst sich nicht verbraucht: Schon ein Chloratom kann sehr viele Ozonmoleküle zerstören, un damit den UV-Schutz der Erde zerstören. Weil man das erkannt hat, daß die Zerstörung der Ozonschicht lebensgefährlich werden kann, hat man diese chlorhaltigen Kältemittel 1996 verboten . Wenn man noch einen alten Kühlschrank mit R12-Füllung hat, darf man ihn legal bis zum Kaputtgehen betreiben, aber es gibt (offiziell )kein R12 mehr zum Nachfüllen. Wenn er hin ist, muß man ihn geordnet entsorgen (= leersaugen) lassen, wenn man ansonsten erwischt wird, setzt es eine ziemlich saftige Ordnungsstrafe .


R134a und R404a (HFKW)

Diese beiden Kältemittel sind neuentwicklungen, die keine Wirkung auf die Ozonschicht haben, weil sie kein Chlor enthalten. Sie sind beide unbrennbar und ungiftig - ideal gerade für Bastler. Und vor allem in beliebigen Mengen verfügbar.R134a ist ein Mitteldruckkältemittel, es siedet bei einem Bar Druck bei -26.3 Grad und selbst bei Raumtemperatur erreicht dr Innendruck einer Kälteanlage im Stillstand nur Druck von etwa 12 Bar - alles also beherrschbar, zudem sind die Kälteeigenschaften in etwa die vom lange bewährten R12. Deshalb ist R134a das Kältemittel der Wahl für Kleinanlagen wie in Autoklimaanlagen, Prometia, et al, Haushaltskühlgeräten etc. Leider hat auch R134a einen Nachteil: es ist ein extrem starkes Treibhausgas, etwa 3500mal wirksamer als Kohlendioxid. Global Warming mit allen Stürmen, El Nino, Fluten läßt grüßen. Allerdings erst dann, wenn R134a in die Luft entweicht - das sollte ja nicht sein. Gerade zu OC-Zwecken und zum Selbermachen ist R134a ideal, weil die Mengen halt sehr klein bleiben.Wichtig ist hier, daß der Kompressor ein Öl auf Estherbasis enthält, daß sich mit R134a verträgt, ansonsten würds nämlich schnell einen Kolbenfresser geben. Speziell für R134a gebaute Kompressoren tun das schon von sich aus. Für Selbermacher sind diese beiden Kältemittel empfehlenswert - einziger Nachteil ist die Treibhauswirkung.

Soviel zum Thema R12 sei nicht verboten :zwink

Gruß
Rantaplan

[Bearbeitet am 31.3.2004 um 10:50 von Rantaplan]

[Bearbeitet am 31.3.2004 um 10:53 von Rantaplan]
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