Hallo Dieter,
zu diesem Thema hatten wir letztens schon mal was. Grundsätzlich ist es so, dass die Wandlerüberbrückungskupplung dann "zumacht", wenn es das Getriebe vom Lastzustand her für angebracht hält. Du kannst nur insofern darauf Einfluss nehmen, als dass Du eben Lastzustände einstellst, dass sie zugeht. Wenn die Kupplung jetzt aber in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich öfter auf- und wieder zugeht, dann solltest Du auf jeden Fall manuell eingreifen. Auf Dauer ist dieses Auf-und Zumachen der Kupplung gerade unter hoher Last nicht gut für diese. Das bedeutet z.B. bei der 5-Gang-Automatik, dass es unter Umständen besser ist, den 5. Gang zu sperren und nur bis zum 4. zu fahren. Mmh, man spürt das im Popometer am besten, da muss man einfach ein wenig Gefühl für entwickeln.
Das hängt auch alles vom Gewicht und der Aerodynamik des Zuges ab. Grundsätzlich ist es nicht so toll, wenn das Getriebe Schalt- und Kuppelvorgänge unter hoher Last machen muss (auf Dauer). Da ist es gerade beim Automatikgetriebe vieeel besser, manuell einzugreifen.
Ich will man ein kurzes Beispiel geben. Ich musste mit dem e32 735i mal einen Anhänger mit meinem e12 beladen ziehen. So, der war schwer (knapp über 2t) und hatte die Stirnfläche eines Schranks (Planenaufbau). Da hat man sehr schnell gemerkt, dass der 4. Gang auf jeden Fall der Falsche war. Die Wandlerüberbrückungskupplung hat selbst auf der Geraden nur selten eingekuppelt und irgendwie quälte sich das ganze Fahrzeug dabei. Es zeigte sich schnell, dass der 3. Gang auch ohne Wandlerüberbrückung der bessere war. Nun lief er nicht mehr so angestrengt, er hatte ordentlich Überschussleistung und die Drehzahlen waren bei Tempo 90-100km/h auch völlig im grünen Bereich. In diesem Betriebspunkt gibt es dann auch ohne WÜK nur wenig Wandlerschlupf und da das Öl gekühlt wird, liegen die Temperaturen wunderbar im grünen Bereich. (Übrigens, bis 150km/h beschleunigt diese Fuhre noch deutlich spürbar, noch schneller habe ich nicht probiert, da wackelte die Fuhre zu stark...)
Nun ist der e38 mit einem 5-Gang-Automat ausgerüstet, da muss man einfach mal ausprobieren, was geht. Da ist die Stufung doch deutlich besser als beim 4-Gang-Automat. Ich denke mal, je nach Masse des Trailers ist es am besten manuell den 4. Gang zu schalten. Dort fährst Du dann in Lastbereichen, in denen die WÜK zumacht und auch zu bleibt. Wenn Du merkst, dass er runterschalten muss, dann komm dem Getriebe am besten zuvor, geh runter vom Gas und schalte Manuell. Erst wenn der Gang geschaltet ist, dann wieder Vollast. Also, im Prinzip fahre ihn wie ein Schaltgetriebe.
Ach so, ich hab's aber auch schonmal gesagt, wenn Du das Getriebe einfach machen lässt, dann wird es davon nicht gleich kaputtgehen. So ein Getriebe verträgt schon was. Aber sowas entscheidet eben darüber, ob das Getriebe 150.000 km hält oder 450.000 km.
Gruß,
Christian.
P.S.: Ist der Anhänger recht leicht, dann fahre doch 100km/h...
