Fahre zwangsweise einen Fiat Punto (und sonst außer als Beifahrer nichts anderes), der vmax 160 km/h (laut GPS) hat, allerdings mit Anlauf. Mit dieser Geschwindigkeit schrumpfen Fahrzeiten auf recht annehmbare Größen, also nutze ich auch aus, wozu das Auto in der Lage ist. Dazu gehört auch, auf die linke Spur zu wechseln, wenn auf der mittleren Spur ein Reisebus mit 120 km/h oder ein Holländer mit Wohnwagen noch langsamer irgendwelche Lastwägen überholt. Das von mir gefahrene Auto geht nicht schneller und ein eigenes, schnelles, "echtes" Auto werde ich mir erst in absehbarer Zeit finanzieren können. Wenn ich also irgendjemandem den Spaß an seinem teuren "Spielzeug" nehme, weil er wegen mir mal einen kurzen Augenblick abbremsen muß, dann sicher nicht mit Absicht, vor allem nicht, weil ich so eines demnächst mal selbst fahren werde. Das von mir gefahrene Auto fährt nicht schneller, und wenn ich zwecks Vermeidung eines Spurwechsels hinter einem überholenden Lastwagen abbremsen würde, würde es danach wieder fünf Minuten dauern, bis ich die Geschwindigkeit erreicht hätte, die das Auto eben doch erreichen kann. Aber natürlich ist für mich das Rechtsfahrgebot selbstverständlich!
Ich hatte hier gelesen, daß jemand geschrieben hat, die mit ihrem zweijährigen Kind wegen des Mercedes-Fahrers tödlich verunglückte 21jährige Frau hätte Teilschuld an ihrem Tod: diese Person möge sich bitte erst mal in ein Blechdöschen mit 40 PS und Blattfedern, ohne Airbag, Seitenaufprallschutz, Knautschzonen, verstärkte Fahrgastzellen oder irgendeine andere Sicherheitseinrichtung außer Gurten setzen, um sich mal klar zu machen, daß da wirklich JEDER Angest bekommen muß! Selbst wenn da noch keiner mit Lichthupe und Stoßstangenkontakt auffährt (mußte bis vor kurzem selbst Seat Marbella fahren). Es gibt einfach Menschen, die von A nach B und dafür auf die Autobahn müssen, aber die sich (noch) nichts anderes leisten können, wie etwa die 21jährige Frau oder auch ich. Deshalb regt mich so eine Aussage wie solche Leute sollten keinen Führerschein bekommen etc. von jemandem, der sich einfach ein größeres Auto mit viel Knautschzone und Sicherheit leisten kann als ich, ETWAS auf. Ganz so einfach, daß sich jeder ein richtiges Auto kauft und das Problem damit gelöst ist, ist die Sache nämlich leider nicht!
Außerdem: als Drängler habe ich bisher vor allem Audis und Porsche-Fahrer erlebt, sowie letztens einen Sportwagen-Fahrer (unidentifizierte Automarke), der auf der zweispurigen A3 bei Würzburg linksblinkend hinter mir herfuhr, bis rechts frei war und ich ihm seinen Spaß gönnen konnte, dem ich dann aber bei Nürnberg wieder begegnet bin. Vielleicht hat er zwischendrin wegen seiner agressiven Fahrweise auch nur eine Erholungspause gebraucht, die ich nicht nötig hatte. Schneller war er jedenfalls nicht...
Ach ja, und falls Frage, was ich als Fiat-Fahrer im BMW-Forum mache: Irgendwer muß die Dinger ja auch entwickeln, mit denen andere Leute Spaß haben...
