Hallo André,
theoretisch und praktisch ist das möglich, allerdings in diesem Fall ist der Kunstoffstecker am Thermostat abgefackelt, ohne dass die Kontakte irgend einen Draht zum Steuergerät hatten. Da die "kennfeld" gesteuerten Thermostate aus Alugus sind und deren "kennfeld gesteuerter" Anschluß aus Kunststoff ist und die ganze Einheit durch irgend eine Masse im Gehäuse des Thermostaten eingegossen wird, entstehen durch Temperatureinflüsse, kleinste feine Haarrisse im Kunstoffsteckerteil (inliegend). Was dann im Lauf der Zeit dazu führt, dass sich Kühlwasser darin sammelt und dann letztendlich zum Kurzschluß führt.
Im Normalfall haben wir dann keinen Durchgang durch die Widerstandsspule (Heizspule) mehr und die Kühlwassertemperatur hängt dann im Betriebszustand irgendwo zwischen 105 und 110°C herum. Nun kann es aber auch passieren, dass nicht nur einfach die Spule durch Kurzschluß unterbrochen wird, sondern dass der spannungsführende Anschluß auch noch gleichzeitig gegen Masse (Thermostatgehäuse) nen Kurzschluß fabriziert (aufgrund des eingedrungenden Wassers), somit kann natürlich auch das Steuergerät, bzw. die steuernde Endstufe im Benzinsteuergerät was abbekommen haben.
Allerdings in Deinem geschilderten Fall, war zwar auch ein Kurzschluß gegen Masse, aber hierdurch wurde lediglich die Gasanlage beeinträchtigt (ohne Folgen), indem sie nicht mehr auf Gas umschalten konnte. Nachdem das spannungsführende Kabel zum "kennfeld" gesteuerten Thermostaten gekappt wurde, lief auch wieder die Gasanlage. In diesem Fall bekam der Thermostat durch das Einschalten der Gasanlage Dauerbestromung, was zu einer Kühlwassertemperaturabsenkung (Aktivierung des kennfeldgesteuerten Thermostaten) von gut 20°C bringt.
Die Kennfeldgesteuerten Thermostate von Behr, BMW und was weiß ich, sind nicht besonders resistent gegen Wassereinbruch und ständig ein Quell des Ärgernisses. Das gilt allerdings nur für Fahrzeuge zwischen 96 und 01 (M62).
Ich habe vor kurzem einem defekten kennfeldgesteuerten Thermostaten den Kunstoffsteckerkragen abgedreht (obwohl das Ding schon gut zwei Jahre rumlag) und siehe da, der Kunstoffstecker war innen vollkommen naß.
mfg Erich M.
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