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Alt 12.07.2009, 22:45   #39
Christian
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Nr. 253 vom 08.07.2009

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Unfallbilanz 2008: Trotz Tiefstand zwölf Verkehrstote täglich
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Wiesbaden - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, sind im
Jahr 2008 mit insgesamt 4 477 Verkehrstoten so wenige Menschen wie noch
nie seit 1950 in einem Jahr auf Deutschlands Straßen ums Leben gekommen.
Gegenüber dem Vorjahr nahm die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten um
472 Personen oder 9,5% ab. Zugleich sind es nur noch etwa ein Fünftel
der Anzahl der Verkehrstoten, die im bisher schwärzesten Jahr der
Unfallstatistik 1970 zu beklagen waren, als 21 332 Menschen auf
Deutschlands Straßen starben.

Diese und weitere zentrale Ergebnisse der Straßenverkehrsunfallstatistik
hat der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Roderich Egeler, bei
der heutigen Pressekonferenz in Berlin vorgestellt. Er betonte dabei,
dass trotz aller Bemühungen um mehr Sicherheit im Straßenverkehr immer
noch durchschnittlich zwölf Menschen täglich ihr Leben im Straßenverkehr
verlieren.

Die Ergebnisse der Straßenverkehrsunfallstatistik zeigen ferner, dass
gegenüber dem Vorjahr im Jahr 2008 auch die Zahl der Verletzten wieder
abgenommen hat, nachdem diese 2007 gestiegen war. Es wurden 6,4% weniger
Verkehrsteilnehmer schwerverletzt und 4,9% weniger leichtverletzt.
Insgesamt hat die Polizei im vergangenen Jahr 2,29 Millionen Unfälle
aufgenommen. Dies waren 1,8% weniger als ein Jahr zuvor. Bei den meisten
Unfällen gab es ausschließlich Sachschaden (86%), bei jedem siebten
Unfall kamen Menschen zu Schaden.

Die Unfallursache "nicht angepasste Geschwindigkeit" ist im vergangenen
Jahr um 9,9% deutlich zurückgegangen. Erstmals im Jahr 2008 war damit
"zu schnelles Fahren" - das über viele Jahre als Unfallursache Nummer
eins zählte - nur das dritthäufigste Fehlverhalten der Fahrzeugführer
bei Unfällen mit Personenschaden. Allerdings haben Unfälle, bei denen
die Polizei bei mindestens einem Unfallbeteiligten "nicht angepasste
Geschwindigkeit" feststellt, mehr Getötete und Verletzte zur Folge als
im Durchschnitt aller Unfälle. So waren 17% der Unfälle mit
Personschaden sogenannte "Geschwindigkeitsunfälle" im Jahr 2008, aber
38% aller Verkehrstoten kamen dabei ums Leben.

Von allen Altersgruppen haben junge Erwachsene im Alter von 18 bis unter
25 Jahren noch immer das höchste Unfallrisiko im Straßenverkehr. Obwohl
2008 das achte Jahr in Folge weniger junge Männer und Frauen im
Straßenverkehr ums Leben kamen als jeweils im Jahr zuvor, war jeder
fünfte Getötete und Verletzte in dieser Altersgruppe. Gemessen an ihrem
Bevölkerungsanteil von 8,3% hatten junge Erwachsene somit ein sehr viel
höheres Risiko im Straßenverkehr zu sterben.
Im Vergleich zu 2007 ist die Zahl der getöteten 18- bis 24-Jährigen in
Deutschland um 8,7% auf 887 Personen gesunken. Vor allem in
Personenkraftwagen kamen wesentlich weniger junge Menschen zu Tode: Die
Zahl der tödlich verletzten 18- bis 24-jährigen Pkw-Insassen nahm um 14%
oder 104 Personen ab. Ein Großteil dieses Rückgangs ist auf die
Altersklasse der 18- bis 20-Jährigen zurückzuführen. Hier wurden 67
weniger getötete Pkw-Fahrer (- 21%) und 17 weniger getötete Mitfahrer im
Personenkraftwagen (- 15%) als im Vorjahr gezählt.

Das im August 2007 eingeführte Alkoholverbot für Fahranfänger scheint
Wirkung zu zeigen: Im Jahr 2008 ging die Zahl der an Unfällen mit
Personenschaden beteiligten alkoholisierten Pkw-Fahranfänger im Alter
von 18 bis 20 Jahren um 11% gegenüber dem Vorjahr zurück. Der
durchschnittliche Rückgang bei allen Pkw-Fahrern lag dagegen bei 6,4%.
Einen besonderen Einfluss dürfte das Alkoholverbot auf die Jugendlichen
im Alter von 15 bis 17 Jahren ausgeübt haben. In dieser Altersgruppe, in
der beispielsweise Führerscheine für Mofa, Moped oder ein Leichtkraftrad
erworben werden können, wurden 2008 insgesamt sogar 19% weniger
alkoholisierte Unfallbeteiligte gezählt als ein Jahr zuvor.
Christian ist offline