Öldruckkontrolleuchte braucht lange beim Kaltstart
 

Hallo,

Möglicherweise war es ja immer schon so, aber mir ist die letzten Male beim Kaltstart aufgefallen, dass die öldrucklampe erst nach so ca. 4 - 5 Sekunden erlischt. Da läuft der Motor schon mit eigener Kraft und ich habe auch den Schlüssel wieder zurückgedreht. Fzg. ist mein 735i E23 BJ 1979.
Öl ist frisch und ausreichend (15w40), Filter ist neu, öldruckschalter ist auch neu, da der alte undicht war. Trat übrigens mit dem alten Schalter auch schon auf.
Ist es normal und liegt nur daran dass es bei dem Modell so ein langer Weg von der Pumpe zum Öldruckschalter im Zylinderkopf ist oder muss ich mir Sorgen machen? Kann im Ölfiltergehäuse was defekt sein (Überdruckventil)?
Ich habe übrigens einen Ölkühler standardmäßig verbaut.
Im warmen Zustand erlischt die Lampe innerhalb von ca. 1 Sekunde.

Viele Grüße
Johannes

Ich tipp mal auf die Ölpumpe,bzw das Ansaugsieb darunter.
Mal die Ölwanne abbauen und kontrollieren.Kilometerstand wäre noch interessant.
15W40 ist auf jeden Fall das richtige Öl,hatte ich damals in meinem E23 auch jahrelang (14 Jahre) gefahren.
Ölfiltergehäuse schließe ich erstmal aus,sonst würde der Öldruck garnicht aufgebaut werden.

Gruß
Micha

Hi Micha,

Kilometerstand liegt bei 154000, also eben eingefahren. 😀
Ok, werde dann mal die Wanne abmachen und nachsehen.
Muss der Achsträger ab, oder geht es so um an das Sieb der Pumbe ranzukommen?

Kaltstart ist bei mir übrigens nach Monaten Standzeit.

Viele Grüße
Johannes

Na nach Monaten ist es doch fast normal, das er erstmal braucht, das Öl hoch zu wuppen... Alle Dichtungen Buchsen etc haben nach der Zeit, ja doch ein bisschen Spiel,wenn auch nur minimalst, und da geht das Öl eben langsam ,,fölten,,..

Solange die Lampe noch aus geht und nicht zwischendurch mal flackert, würd ich mir da keinen Kopf machen.
Schon gar nicht wenn es nach langer Standzeit ist.

Dein Motor müsste ja den "Hängenden Ölfiltertopf" haben. Dieser wird sich ja bei Stillstand des Motors nicht entleeren. Ich Tippe eher auf die Ölpumpe, die nun langsam zu "Schwächeln" Beginnt. In der Ölpumpe, so meine ich, sitzt ein Konterventil, der das zurückfliessende Öl Abfangen soll. Ist dieses Ventil etwas Undicht, läuft das Öl ab Ölfiltereingang, zurück in die Ölwanne. Entsprechend lange dauert es beim Starten des Motors dann, bis hier neues Öl "Nachgeschoben" wird.

Da ich dieses Thema auch gerade bearbeite:

Unbedingt eine Öldruckmessung durchführen !

Bei meinem zeigte sich ausser dem langen leuchten der Lampe nach längerem Stand (das heisst, auch nach 1-2 Tagen schon), dass der Öldruck lange braucht, bis er im Kopf ankommt (da misst man ja üblicherweise) und bei 3000-4000/min auf ca. 8bar anstieg. Schwach drauf ist die Pumpe also nicht direkt ...

Aber:

Die Ölpumpe hat einen federbelasteten 'Steuerkolben' der zweierlei Funktion hat:
1. begrenzt er dan maximalen Förderdruck auf ~5bar.
2. Steuert er über eine Querbohrung im Pumpengehäuse die Entlüftung des Druckraumes.

Lt. RepAnleitung bewirkt eben die Fehlfunktion dieser Entlüftungssteuerung, dass Druckaufbau und Förderung verzögert einsetzen.

Es wird kein Weg daran vorbeiführen, die Ölpumpe auszubauen und zu prüfen, reinigen etc. . Und ja, zum Ausbau muss man den Motor anheben, da sonst die Wanne nicht rausgeht.

Meiner steht derzeit auf der Bühne, hatte aber noch keine Zeit gefunden, die Operation anzugehen.

Ich habe lediglich mal aus einem Schlachtmotor (84) eine Pumpe rausgeholt, die zu meiner Überraschung ein ganz anders aufgebautes Überdruckventil hat (seitlich am Ansaugschnorchel aber natürlich im Druckpfad zu den Hauptlagern). Offenbar ist die Sache mit dem relativ kleinen Steuerkolben nicht so perfekt zuverlässig gewesen.

Ich muss dem deutlich widersprechen, dass es normal ist, dass es nach längerer Standzeit so lange dauert (über 5s), bis die Öllampe ausgeht.
Sowohl mein E3 als auch der E12 brauchen höchstens 1 Sekunde, selbst nach Monaten Stillstand.


In meinem Fall gehe ich davon aus, dass der Steuerkolben 'verkeimt' ist, da der Wagen 16 Jahre stand und auch nicht mit dem besten Öl gefahren wurde (dem vorgefundenen Zustand des Kopfes zufolge - schwarz wie die Nacht), eventuell ist sogar der Nockenwellenschaden auf das Pumpenproblem zurückzuführen (zusammen mit dem verdreckten Spritzrohr ...)

Hallo,

vielen Dank für eure Antworten. Ich sehe schon, dass ich das ganze schon ernst nehmen muss und dass ich die Ölpumpe ausbauen und warten bzw. ersetzen werde müssen. Mein Wagen wurde von meinem Großvater von 1980 bis 2001 gefahren und hat dann bis 2010 in der Garage geschlummert. Als ich ihn wieder aus seinem Dornröschensclaf weckte war das Öl komplett hinüber, es war schwarz wie die Nacht und beim Ablassen kamen richtige Brocken und zäher Schleim herausgeflossen!! :nein
Die Nockenwelle war auf dem vordersten Zylinder auch leicht eingelaufen und wurde zusammen mit dem ganzen Ventiltrieb und dem Ölspritzrohr 2011 ersetzt. Ich vermute dass dieser Schaden schon durch die schlechte Schmierung und ursächlich durch überzogene Ölwechselintervalle und schlechtes Öl und in weiter Folge durch verstopfte Pumpe bzw. diesen verklebten Steuerkolben auftrat.
Ich denke daher dass wenn ich die Pumpe nicht überhole bzw. reinige dieser Schaden sich früher oder später wiederholen wird..
Ist es am besten gleich prophylaktisch eine neue Pumpe zu kaufen oder kann man die durch Reinigen wieder hinbekommen?
Gibt es überhaupt noch neue Ölpumpen am Markt?
Evtl. gleich eine spätere mit dem überarbeiteten Steuerkolben nehmen??

Viele Grüße
Johannes

p.s: das habe ich eben mim Netz gefunden:  11 41 512 - Ölpumpe überholen < 11 - Motor < BMW 728 - 745i

da wird auch kurz die Entlüftungsbohrung und der Überdruckkolben erwähnt. Offenbar hat es aber auch Pumpen ohne Entlüftungsbohrung gegeben. Ob meine so eine sein könnte?

Wenn man eine bekommt und ca 4-500€ übrig hat ...

Ich denke schon. Selbst, wenn die Feder des Kolbens gebrochen ist - die gibt es einzeln für ca. 2€. Der Knackpunkt ist das Gehäuse, insbes. die Lagerbuchsen und evtl. Verschleiss zum Innen-und Aussenrotor hin.

Wahrscheinlich nicht. Grad mal alte Fotos angeguckt: Die Pumpe an meinem E3-Motor (von '72) hat die Bohrung schon. In der E9 Reparaturanleitung ist sie auch schon erwähnt (ist eigentlich das gleiche Dok wie oben verlinkt).

Die oben gezeigte späte Pumpe scheint so eine Bohrung wiederum nicht zu haben. Vielleicht ging der Schuss mit der Entlüftungsmimik nach hinten los und sie haben's später wieder sein gelassen.

Frag k27(oder PM-Tech direkt) hier im Forum mal an, der hat da was für so was:+:top